Zahlreiche Chancen liegen gelassen
Selbst FCA-Trainer Tobias Strobl findet das 1:0 seiner Mannschaft gegen den VfB Eichstätt „unverdient“

14.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:08 Uhr

Präsenter in den Zweikämpfen: Jonas Fries (links) ist einen Schritt schneller am Ball als FCA-Akteur Franjo Ivanovic. Foto: Imago Images

Die Lage im Abstiegskampf spitzt sich beim Regionalligisten VfB Eichstätt weiter zu: Mit dem neuen Trainer Jürgen Steib konnten die Domstädter am Samstag ihren couragierten Auftritt gegen den FC Augsburg II nicht belohnen und unterlagen knapp mit 0:1 (0:0). Während sich die Profireserve des FCA durch den Erfolg endgültig den Klassenerhalt sicherte, steht der VfB weiterhin auf Relegationsplatz 16.

Nach dem Spiel konnte selbst FCA-Trainer Tobias Strobl das Glück seines Teams kaum fassen: „Noch nie hat eine Mannschaft hier in der Rosenau so unverdient gewonnen wie heute meine Mannschaft. Ein riesiges Kompliment an Eichstätt, das uns über weite Strecken des Spiels beherrscht hat.“ Jürgen Steib, der zum ersten Mal in der Regionalliga an der Seitenlinie des VfB stand, war ob der Niederlage natürlich enttäuscht, sah aber auch viel Positives. „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie sehr gut Fußball spielen kann. Leider konnten wir uns nicht mit Toren und drei Punkten belohnen.“

Bereits in der vierten Minute ging es mit den vergebenen Chancen los. Vor 300 Zuschauern zielte Julian Kügel aus zentraler Position etwas über das Tor. Die Maßnahme von Trainer Steib, das technisch versierte Duo Jonas Fries und Daniel Haubner gemeinsam im Mittelfeld aufzustellen, erwies sich positiv im Spiel der Gäste. Nach rund 20 Minuten kam der FCA etwas besser ins Spiel und verzeichnete durch einen Schuss von Hans Rathgeber eine ihrer wenigen Torchancen. Gefährlicher war da schon der verdeckt angesetzte Schuss von Franjo Ivanovic, der knapp das von Florian Rauh gehütete VfB-Gehäuse verfehlte. Eichstätt spielte unbeeindruckt weiterhin zielstrebig nach vorne und war auch in den Zweikämpfen präsenter. Einzig beim Torabschluss versagten die Nerven und das sollte sich auch bis zum Spielende so fortsetzen. Nach einem harten Einsteigen gegen Haubner sah Raphael Akoto die Gelbe Karte. Haubner musste minutenlang behandelt werden, konnte aber leicht angeschlagen weiterspielen. Beim folgenden Freistoß von Fries köpfte Philipp Federl zur vermeintlichen 1:0-Führung ein, allerdings verstummte jäh der Torjubel des VfB-Anhangs, da sich Fries im Abseits befand. In der ersten Halbzeit hatte Torjäger Fabian Eberle zwei weitere gute Einschussmöglichkeiten für den VfB: Nach einer Balleroberung des fleißigen Dominik Wolfsteiner setzte Eberle zu einem Sololauf an, zielte aber um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff kam erneut Eberle frei aus zehn Metern zum Abschluss, es fehlten wieder nur Zentimeter.

Elfmeter nicht genutzt

Weiter im Vorwärtsgang begann der VfB die zweite Halbzeit. Nach nur wenigen Sekunden landete ein abgefälschter Schuss von Haubner über dem Querbalken. In der 47. Minute hatten die Gäste nach einem Foul an Eberle im Strafraum die beste Chance auf die Führung. Aber an diesem Tag klappte vor dem Tor nichts, denn Haubner setzte den fälligen Elfmeter in die Wolken. Wie sollte es anders sein, der Chancenwucher des VfB wurde prompt bestraft. Zunächst spitzelte Rauh dem Augsburger Marcus Müller den Ball vom Fuß, im gleichen Angriff erzielte Müller nach einer scharfen Hereingabe von Dorian Cevis trotzdem noch das 1:0 für die Fuggerstädter (52.).

Es folgte ein weiterer Sturmlauf des VfB, es boten sich Chancen über Chancen, aber der Ball wollte einfach nicht ins gegnerische Tor. Bis zur sechsten Minute der Nachspielzeit hielten die Gastgeber dem Angriffsdruck des VfB stand. Immer wieder fehlten die berühmten Zentimeter oder Torhüter Marcel Lubik war auf dem Posten. Als er auch noch einen fulminanten Flachschuss von Kügel aus dem rechten Eck abwehren konnte, war der Augsburger Klassenerhalt perfekt. Der VfB hat nach der Niederlage nun fünf Zähler Rückstand auf das rettende Ufer, aber weiterhin vier Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. „Jetzt gilt es die Köpfe der Jungs freizubekommen, um am kommenden Samstag gegen Heimstetten zu gewinnen“, richtet Steib den Blick schon auf die kommende Partie.

sfj


VfB Eichstätt: Rauh – Golla (90. Waffler), Moratz, Trslic, Lamprecht – Fries (85. Halbmeyer), Federl, Haubner (85. Meixner), Wolfsteiner (71. Stoßberger) – Kügel (90. L. Eberle), F. Eberle.
FC Augsburg II: Lubik, Subaric, Haimerl, Wessig, Rathgeber (59. Katic), Kömür (71. Gruber), Ivanovic (79. Dell Erba), Müller (90. Berisha), Cevis, Hofgärtner, Akoto.
Tor: 1:0 Müller (52.). Schiedsrichter: Böhm (Wolfratshausen). Zuschauer: 300.