Angeschlagen auf Rang fünf
Radsportlerin Ricarda Bauernfeind plagen auf Thüringen-Rundfahrt gesundheitliche Probleme

24.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:34 Uhr

Mehr Verantwortung: Die Eichstätterin Ricarda Bauernfeind geht bei der Thüringen-Rundfahrt als Teamkapitänin voran. Foto: Martin Schutt, dpa

Nach ihren durchaus überraschenden Erfolgen bei der Spanien-Rundfahrt führt Radprofi Ricarda Bauernfeind derzeit das junge Team von Canyon-Sram Racing (CSR) bei der sechstägigen Lotto Thüringen Ladies Tour als Kapitänin an.

Beim einzigen Etappen-Radrennen für Frauen in Deutschland kam die Eichstätterin nach einem dritten Platz am Dienstag im Mannschaftszeitfahren bei der zweiten Etappe am Mittwoch mit 13 Sekunden Rückstand im Hauptfeld ins Ziel. Gesundheitliche Probleme verhinderten ein besseres Ergebnis. Das jüngste von allen 17 teilnehmenden Teams schaffte es am Dienstag bei seinem ersten Zeitfahren in dieser Konstellation 18 Sekunden hinter den Favoritinnen von SD Worx und dem australischen Team Jayco AlUla auf Rang drei. Bauernfeind, mit 23 Jahren die älteste Fahrerin ihrer Mannschaft, war damit sehr zufrieden und lobte ihre Teamkolleginnen, die teilweise zum ersten Mal ein Zeitfahren absolvierten. „Die Strecke kam uns entgegen. Die Hälfte ging bergauf und wir sind alles Bergfahrerin – eine bessere Strecke für uns gibt es nicht“, sagte sie nach der ersten Etappe.

Ihr Team Canyon-Sram mit seinem Stützpunkt in Leipzig will am Ende der Tour eine Spitzenplatzierung erreichen. Bauernfeind erreichte vergangenes Jahr im Junior-Team schon Platz fünf. Der sportliche Leiter Mario Vonhof erhofft sich beim Heimspiel nun noch mehr: „Die Rundfahrt hat für unser Team und mich einen hohen Stellenwert. Wir werden dort hinfahren, um die Rundfahrt zu gewinnen oder auf dem Podium zu beenden“, sagte Vonhof im Vorfeld.

Ricarda Bauernfeind vor möglichem Tour-Ausstieg

Aber auch am Mittwoch, bei der zweiten Etappe rund um Gera, dominierte SD-Worx nach Belieben. Mischa Bredewold gewann 13 Sekunden vor ihren Teamkolleginnen Barbara Guarschi und Lorena Wiebes. Bei der mit 153 Kilometern längsten Etappe der Rundfahrt hielt sich Kapitänin Bauernfeind im Hauptfeld auf, hatte aber mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen: „Ich musste erstmal schauen, wie ich selber durch das Rennen komme“, sagte die angeschlagene Eichstätterin, die am Mittwochabend noch offen hielt, ob sie sogar aus der Tour aussteigen muss. „Ich habe mich sehr auf die Rundfahrt in Deutschland gefreut, meine Eltern sich auch die ganze Woche hier und ich hoffe, dass ich weiterfahren kann.“ Die Entscheidung wird die Eichstätterin, die in der Gesamtwertung 44 Sekunden hinter der Führenden auf Rang fünf liegt, erst kurz vor dem Start der dritten Etappe am Donnerstag fällen.

avo