VfB Eichstätt
Nächster Schritt Richtung Profifußball

Der 20-jährige Teoman Akmestanli, Innenverteidiger des VfB Eichstätt, wechselt in die U 21 des 1. FC Köln

09.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:27 Uhr

Auch aufgrund seines starken Zweikampfverhaltens ist der 1. FC Köln auf Teoman Akmestanli (in Grün) vom VfB Eichstätt aufmerksam geworden. Foto: Traub (Archiv)

Von Norbert Dengler

Eichstätt – Am 25. März sahen 360 Zuschauer ein unspektakuläres Spiel zwischen dem SV Viktoria Aschaffenburg und dem VfB Eichstätt. Doch drei Personen interessierten sich viel mehr für das Spiel- und Zweikampfverhalten von Eichstätts 20 Jahre altem Innenverteidiger Teoman Akmestanli.

Es waren ein Trainer und zwei Scouts des 1. FC Köln. Inzwischen hat der aus Weißenburg stammende Akmestanli einen Vertrag bei den „Geißböcken“ unterschrieben; er wird sozusagen ab der kommenden Spielzeit ein „Kölsche Jung“. Der 1,88 Meter große Abwehrspieler ist für die U21-Mannschaft vorgesehen, die in der Regionalliga West spielt. Dort soll er den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen und sich mit guten Leistungen für die Profimannschaft um Trainer Steffen Baumgart empfehlen. Akmestanli hat einen Zweijahres-Vertrag unterzeichnet, nachdem er zu Beginn der vorigen Saison aus der Junioren-Fußball-Bundesliga vom 1. FC Magdeburg zum VfB Eichstätt gewechselt war.

Mit 36 Einsätzen (ein Tor, eine Vorlage) hat er sich zu einem Dauerbrenner entwickelt. „Mit meiner ersten Saison im Herrenbereich bin ich sehr zufrieden“, sagt er. Obwohl der Deutsch-Türke in Magdeburg und beim Club vier Jahre lang als Linksverteidiger ausgebildet worden war, beorderte ihn VfB-Trainer Markus Mattes in die Innenverteidigung. „Aufgrund meiner Größe und Schnelligkeit ist mir das entgegengekommen. Ich würde schon behaupteten, dass ich mich mit der neuen Position und dem Erwachsenen-Fußball gut und schnell zurechtgefunden habe“, berichtet Akmestanli.

Verbesserungswürdig sei der rechte Fuß. „Da ist immer Luft nach oben“, sagt er lachend und erzählt, dass er zur Vertragsunterzeichnung das erste Mal in Köln war. „Ich selbst habe von der Stadt bislang nur wenig gesehen. Meine Eltern und Freunde haben mir aber nur Positives berichtet. Ich bin überzeugt, dass es mir dort auch gefallen wird.“

Für den VfB Eichstätt hatte Teoman Akmestanli beim 1:0-Heimsieg am vorletzten Spieltag gegen den FC Augsburg II sein letztes Punktspiel bestritten. Zum Saisonabschluss war er wegen einer fünften Gelben Karte gesperrt. „Es war schon ein komisches Gefühl, das letzte Mal in das Liqui-Moly-Stadion einzulaufen. In der Halbzeit sind mir dann natürlich auch die Gedanken durch den Kopf geschossen, dass die Zeit in Eichstätt nun vorbei ist“, sagt er. Mit seinem Wechsel in die einwohnerreichste Stadt Nordrhein-Westfalens setzt der Sportler weiterhin alles auf die Karte Fußball – denn er konzentriert sich ausschließlich auf den Sport. „Ich will in Köln den nächsten Schritt in meiner Entwicklung gehen und freue mich auf die bevorstehende Saison. Ich möchte mit vielen Einsätzen und guten Leistungen meinen Teil dazu beitragen, dass wir als Team auf dem Platz Spaß haben und eine erfolgreiche Saison spielen. Letztendlich will ich mich durchsetzen und in die erste Mannschaft reinkommen“, sagt er selbstbewusst.

Sein bisheriger Trainer Markus Mattes traut ihm den Schritt zu, weiß aber auch um die Unabwägbarkeiten. „Teo ist als 19-Jähriger zu uns gekommen und war von Anfang an Stammspieler und Leistungsträger. Das gibt es ganz selten, dass einer in so jungen Jahren eine so konstante Saison spielt“, lobt er. „Er erkennt die Situationen richtig, ist zweikampf- und kopfballstark und im Defensivverhalten extrem stabil. Er hat die Basis, um den nächsten Schritt zu gehen. Dabei braucht er natürlich aber auch Glück. Für den Profifußball muss man zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Aber mit dem 1. FC Köln hat er jedenfalls einen Verein, der ihm die entsprechende Perspektive dafür bietet.“

Bei den „Geißböcken“ schätzt man Akmestanlis Vielseitigkeit. „Wir haben Teoman als Mentalitätsspieler kennengelernt. Er steht für vollen Einsatz. Das hat er in seinem ersten Männerjahr in Eichstätt unter Beweis gestellt. Teoman ist flexibel einsetzbar, kann als linker Außenverteidiger und als linker Innenverteidiger eingesetzt werden”, freut sich U21-Trainer Mark Zimmermann in einer Stellungnahme auf der vereinseigenen Homepage und stellte die Qualitäten des Neuzugangs heraus: „Er hat schon als junger Spieler auf dem Platz Verantwortung übernommen und die Defensive organisiert. Das erhoffen wir uns von ihm auch beim FC. Seine Erfahrung von fast 40 Regionalliga-Spielen wird ihm helfen, sich schnell bei uns zurechtzufinden, sich weiterzuentwickeln und uns sportlich weiterzuhelfen.”

EK


Zur Person

Teoman Akmestanli wurde am 30. Januar 2002 in Weißenburg geboren. Der Deutsch-Türke ist in der Jugend unter anderem bei Bursaspor (Türkei, 2013-2016), dem TSV 1860 Weißenburg (2016-2017), dem 1. FC Nürnberg (2017-2019) und dem 1. FC Magdeburg (2019-2021) ausgebildet worden. Für die U18-Länder- und Regionalauswahl Sachsen-Anhalt bestritt er vier Spiele. Sein Vater Tansel spielte viele Jahre für den TSV 1860 Weißenburg in der Landesliga, die damals die vierthöchste Spielklasse war.