Europameisterschaft Sportschießen
Luftpistolenschütze Paul Fröhlich holt EM-Silber mit dem Team

13.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:02 Uhr

Strahlende Gesichter gab es im deutschen Team um Robin Walter (von links), Paul Fröhlich und Michael Schwald nach dem Gewinn der Silbermedaille bei der EM in Tallinn. Foto: Gruber

Über eine Silbermedaille bei der Europameisterschaft im Sportschießen in der estnischen Hauptstadt Tallinn darf sich der Hitzhofener Bundesliga-Schütze Paul Fröhlich freuen. Mit dem deutschen Luftpistolen-Team unterlag der 24-Jährige im Goldfinale nur knapp der Türkei.

Bereits am vergangenen Mittwoch war die Abreise der deutschen Delegation nach Estland erfolgt, ehe am Freitag die Einzelwettkämpfe auf dem Programm standen. Hier hatte sich Fröhlich vom SV Hitzhofen-Oberzell einen Platz unter den besten 20, vielleicht sogar unter den besten zehn Schützen ausgerechnet. Dass dieses selbstgesteckte Ziel aber schwer zu erreichen sein würde, zeigte bereits im Vorfeld das hochklassige Teilnehmerfeld. Mit 574 Ringen musste sich Fröhlich am Ende mit dem 29. Platz zufriedengeben – nur neun Ringe vom Qualifikationsersten entfernt. Zur Teilnahme am Finale fehlten sogar nur sechs Ringe, ebenso wie auf den späteren Europameister Damir Mikec aus Serbien. Auch wenn Fröhlich unter seinen Erwartungen blieb, konnte der Sportschütze dennoch zufrieden mit seiner Leistung sein.

Neben dem Einzelwettbewerb stand vor allem der Teamwettkampf der Herren im Fokus der deutschen Mannschaft, da sie nach der Bronzemedaille im Vorjahr erneut mit Edelmetall geliebäugelt hatte. Die dreiköpfigen Teams mussten sich zunächst durch zwei Qualifikationsrunden kämpfen, wobei der Sieger und der Zweitplatzierte des zweiten Durchgangs dann im Goldfinale um den Titel antraten. Waren Fröhlich, Michael Schwald und Robin Walter in der ersten Runde noch auf dem vierten Platz gelandet (858 Ringe, Teamleistung), lief es im zweiten Qualifikationsdurchgang mit nun nur noch acht Mannschaften optimal. Das deutsche Team sicherte sich mit durchweg guten Einzelleistungen und starken 577 Ringen (Gesamt 60 Schuss) den ersten Platz in Runde zwei. Zweiter wurde die Mannschaft aus der Türkei, die somit im Goldfinale Gegner des deutschen Trios war.

Im Finale sollte dann ein anderer Wettkampfmodus Anwendung finden: Nun gab jeder Schütze aus jedem Team einen Schuss ab. Die Mannschafts-Summen werden dann miteinander verglichen, das Team mit dem höheren Ergebnis erhält zwei Matchpunkte. Bei einem Unentschieden bekommen beide Teams einen Matchpunkt zugesprochen. Das Trio, das zuerst 16 Matchpunkte erreicht, gewinnt den Titel. Dieser Modus verspricht meist viel Spannung, da misslungene Schüsse bereits in der nächsten Einzelschussserie nicht mehr zählen.

Schwald, Walter und Fröhlich konnten den Schwung aus dem vorangegangenem Qualifikationskampf zunächst nicht mitnehmen. Erst beim Stand von 0:4 punkteten sie erstmals (1:5). Anschließend aber nahm das deutsche Team immer mehr Fahrt auf, was die Führung bedeutete (11:9). Doch die Türken steckten nicht auf und glichen zum 13:13 aus. Auch anschließend waren beide Mannschaften gleichauf, sodass es beim Stand von 14:14 nun auf die nächste Serie ankam. Hier legten die türkischen Schützen 29,1 Ringe vor, was am Ende knapp zu einem 16:14-Sieg und damit zum Europameistertitel reichte.

„In Summe war ich mit meiner Leistung nicht ganz zufrieden“, sagt Fröhlich und erklärt: „Ich habe bei den Wettkämpfen häufig nicht die Sicherheit in der Arbeitsweise erreicht, die ich mir gewünscht hätte. Nichtsdestotrotz bin ich super glücklich, dass wir als Team Vize-Europameister werden konnten, und nehme tolle Erfahrungen aus Tallinn mit nach Hause.“

Viel Zeit zum Feiern bleibt Fröhlich allerdings nicht, denn bereits am kommenden Samstag reist ein Teil der Mannschaft, darunter auch der Hitzhofener, zum ISSF Weltcup ins indische Bhopal. Vom 20. bis 27. März geht der 24-Jährige dann erneut mit der Luftpistole gegen die internationale Konkurrenz an den Start.

EK