Schiri-Frust bei Mattes
Last-Minute-Ausgleich zählt nicht – Regionalligist VfB Eichstätt verliert bei der SpVgg Ansbach mit 0:1

19.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:46 Uhr

Fabian Eberle soll beim Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit im Abseits gestanden sein. Schiedsrichter Felix Grund nahm das elfte Saisontor des Eichstätters zurück. Foto: Traub

Das Spiel bei der SpVgg Ansbach hatte man sich im Lager des VfB Eichstätt wohl ganz anders vorgestellt: Nach zuletzt sieben Punkten aus den vergangenen drei Begegnungen verlor die Elf von Trainer Markus Mattes am Samstag mit 0:1 (0:1). Während sich die Mittelfranken auf 34 Punkte und Rang zwölf verbesserten, bleibt der VfB bei 31 Zählern und rutschte auf den 14. Platz der Regionalliga Bayern ab.

Vor 1054 Zuschauern fanden die Gastgeber im Ansbacher Xaver-Bertsch-Sportpark etwas überraschend besser ins Spiel. Aggressiv in den Zweikämpfen und mit schnellem Umschaltspiel setzte die Spielvereinigung die ersten Akzente. Ein Abspielfehler im Spielaufbau der Gäste brachte Lukas Schmidt in Position, doch dessen Schuss konnte VfB-Torhüter Felix Junghan gerade noch abwehren. Wenig später (17.) misslang Junghan ein Abstoß, Niklas Seefried setzte das Geschenk aus 18 Metern jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei. Dem VfB schmeckte die zum Teil harte Gangart der Gastgeber nicht, drei Gelbe Karten resultierten daraus, und in Strafraumnähe fehlten den Gästen Überraschungsmomente. Als sich ein 0:0 zur Halbzeit abzeichnete, schlugen die Gastgeber in der 44. Minute zu. Einmal mehr agierte Eichstätt vor dem SpVgg-Strafraum zu umständlich, ein Ansbacher ging dazwischen und leitete einen Konter ein. Die Defensive des VfB war nicht geordnet, Schmidt nahm das Zuspiel von Daniel Schelhorn auf und brachte Ansbach mit 1:0 in Führung. Die Heimelf kam in der Nachspielzeit noch einmal gefährlich vor das Tor: Zwei schnelle Pässe hebelten die Abwehr der Gäste aus, aber Schelhorn scheiterte an der Fußspitze von Junghan.

Eichstätt mit mangelhafter Chancenverwertung

Mattes reagierte zur Halbzeit und wechselte auf zwei Positionen. Fortan war es ein ganz anderer Auftritt der Domstädter, die sofort auf den Ausgleich drängten. Der eingewechselte Luca Trslic verfehlte nur knapp das Gehäuse von Ansbachs Keeper Sebastian Heid. Dieser stand wenig später im Mittelpunkt, als er den Schuss von Julian Kügel aus acht Metern noch abwehren konnte (51.). Auch Fabian Eberle kam nun besser ins Spiel, aber sein Schuss landete knapp neben dem Pfosten der SpVgg. Die im Vorfeld von Coach Mattes gelobten Standardsituationen brachten den Gästen an diesem Tag auch keinen Erfolg.

In der Schlussphase wurde es turbulent – der VfB haderte gleich mit drei Entscheidungen des Unparteiischen. Zunächst gewann Eberle am rechten Flügel das Laufduell gegen Eric Weeger und wurde vom letzten Mann unmittelbar vor dem Strafraum umgerissen. Der ehemalige Spieler des TSV 1860 München sah dafür Gelb (75.). Glatt Rot gab es fünf Minuten später für Eichstätts Daniel Haubner, als er im Mittelfeld im Zweikampf von hinten zu spät kam. Die Entscheidung von Schiedsrichter Felix Grund erzürnte Mattes in seiner Nachbetrachtung: „Aus unserer Sicht war dies ein Foulspiel, das niemals eine Rote Karte rechtfertigt.“

VfB Eichstätt hadert mit Schiedsrichterentscheidungen

Die Domstädter hätten sich den Ausgleich aufgrund der klaren Steigerung in Hälfte zwei verdient gehabt, aber an diesem Tag wollte kein Treffer gelingen. Als dann doch noch eine Flanke durchrutschte, scheiterte Philipp Federl aus nächster Nähe an Heid (85.). Mit der einzigen Offensivaktion in der zweiten Hälfte prüfte Ansbachs Seefried Torhüter Junghan, der den Gewaltschuss aus dem Winkel fischte.

Es lief bereits die Nachspielzeit, als dem VfB das vermeintliche 1:1 gelang. Florian Lamprecht brachte einen Freistoß zur Mitte, der Ball fiel vor die Füße von Fabian Eberle und dessen Direktabnahme schlug hoch im Tor ein. Der Assistent sah jedoch eine Abseitsposition und der Treffer fand keine Anerkennung. „Wenn überhaupt gab es eine passive Abseitsstellung. Eberle war es sicher nicht, und somit hätte unser Ausgleich zählen müssen“, war Mattes auch mit dieser Entscheidung nicht einverstanden. Im Interview mit dem Bayerischen Fußball-Verband machte der VfB-Coach seinem Unmut Luft: „Irgendwo verliere ich im Moment ein bisschen die Lust am Fußball. Wenn ich Champions League schaue, dann kommen irgendwelche ominösen Handspiele und dann heißt es: Das ist so laut Regelbuch. Ich frage mich dann nur beim 1:1, wo da das Regelbuch ist. Wo ist das dann aktives Abseits?“ Der VfB-Trainer sah darin nicht den Hauptgrund für die Niederlage, aber es habe einfach „zu diesem Tag gepasst“.

Am kommenden Samstag bestreiten die Domstädter ihr drittes Auswärtsspiel in Folge. Gegner ist der Tabellensechste Türkgücü München, der sein Heimspiel im Heimstettener Sportpark austrägt.

EK



VfB Eichstätt: Junghan – Golla, Moratz, Kraus (46. Trslic), Lamprecht – Graßl (85. L. Eberle), Federl, Haubner – Stoßberger (46. Meixner), F. Eberle, Kügel.
SpVgg Ansbach:
Heid, Belzner, Dietrich (76. Abadjiew), Weeger, Brekner (85. Fl. Seefried), Schelhorn, N. Seefried (90.+3 A. Paunescu), Marx, Schmidt (67. Landshuter), Sauerstein (57. Karakas), Manz.
Tor:
1:0 Schmidt (44.).
Gelbe Karten: VfB: Trslic. Ansbach: Dietrich, Schelhorn, Sauerstein, Weeger.
Rote Karte:
Haubner (80., grobes Foulspiel).