Regionalliga Bayern
Kein Sieger im umkämpften Lokalderby

VfB Eichstätt und TSV Rain trennen sich vor 520 Zuschauern 1:1 – Luca Trslic trifft in der 89. Minute

24.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:29 Uhr

Sehr umkämpft war das Regionalliga-Derby zwischen dem VfB Eichstätt und TSV Rain, dass 1:1-Unentschieden endete. In dieser Szene behaken sich Tobias Stoßberger (links) und Ex-Bayern- und Löwen-Spieler Angelo Mayer. Foto: Johannes Traub

Von Norbert Dengler

Eichstätt – Wie schon beim letzten Heimspiel – als man in der Regionalliga Bayern gegen den 1. FC Nürnberg II aus einem 0:2-Rückstand einen 3:2-Sieg machte – hat der VfB Eichstätt seine Anhänger gestern Abend erneut lange Zeit auf die Folter gespannt. Erst ein sehr später Treffer von Luca Trslic erlöste einen Großteil der 520 Zuschauer.

Nach zwei vergeblichen Anläufen – 0:3 in Pipinsried und 0:3 beim 1. FC Nürnberg II – gelang den bis dato auswärts tor- und punktlosen Gästen dieses Mal immerhin ein kleines Erfolgserlebnis, auch wenn sich der späte Nackenschlag wie eine Niederlage anfühlte. „Wenn man zwei Minuten vor dem Abpfiff den Sieg verspielt, ist man natürlich erst einmal bedient“, sagte Gäste-Trainer Martin Weng, der weiterhin von einem „Abnutzungskampf“ sprach. Ohne großes Abtasten ging es in die Vollen. In der neunten Minute stieg Lukas Gerlspeck (9.) nach einer Ecke am höchsten und köpfte die Kugel in die Maschen. Sieben Minuten später jubelte der VfB-Anhang: Allerdings wurde das vermeintliche 1:1 durch VfB-Kapitän Philipp Federl wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen. Die intensive Partie wurde weiterhin hektisch geführt. Vor allem der TSV Rain am Lech presste früh und zwang die Hausherren immer wieder zu Fehlern im Spielaufbau. Die Mattes-Schützlinge taten sich zudem sehr schwer, eigene Torchancen herauszuspielen. Und kamen sie doch einmal gefährlich vor das Tor, dann stand ein Spieler im Abseits. Die Gäste dagegen hatten durch Gerlspeck (29.) und Daniel Dewein (33.) dagegen weitere gute Chancen auf den zweiten Treffer. Symptomatisch für das ideenlose Eichstätter Angriffsspiel war unterdessen ein Freistoß in der 45. Minute: diesen drosch Emanuel Gstettner nämlich von der Mittellinie einfach hoch neben das Gehäuse.

Im zweiten Durchgang agierten die Mattes-Schützlinge dann aber aktiver sowie zielstrebiger und kamen auch zu Torchancen. Daniel Haubner (51.) fiel die Kugel am Sechzehner vor die Füße, doch er konnte damit nichts anfangen. Nur drei Zeigerumdrehungen später rutschte Fabian Eberle nur um Zentimeter an einer Hereingabe von Tobias Stoßberger vorbei und in der 64. Minute legte Kügel per Kopf quer auf Federl, der hart bedrängt wurde und am Abschluss gehindert wurde. Der VfB-Anhang fordert vergeblich einen Strafstoß. Mit zunehmender Spieldauer lief den Hausherren die Zeit davon. Doch in der 89. Minute war es soweit: Zunächst wurde ein Freistoß von Haubner abgewehrt, Sebastian Graßl schoss den Abpraller aus dem Hintergrund einfach Richtung Tor, wo gefühlt 20 Mann drinstanden – und Trslic vor allem goldrichtig. Er köpfte zum vielumjubelten 1:1-Endstand ein. „Für uns war es das zweite Spiel innerhalb von drei Tagen gegen einen ausgeruhten Gegner. Es war klar, dass es ein Geduldsspiel werden wird. Ich bin am Ende nur froh, dass die Jungs bis zum Schluss alles in die Waagschale geworfen haben und sich mit dem Tor belohnt haben“, fasste VfB-Coach Markus Mattes zusammen.

VfB: Junghan, Fiedler (46. Graßl), Stoßberger (86. Moratz), Eberle, Federl, Waffler, Trslic, Lamprecht (86. Erten), Gstettner (65. Wolfsteiner), Kügel, Haubner.

TSV: Schmidt, Schuster, Triebel, St. Müller, Mayer, J. Müller (89. Mirza), Schraufstetter (71. Högg), Benz (86. Bischofberger), Gerlspeck, Dewein (71. Ott), Schröder (65. Maxhuni).

Schiedsrichter: Steffen Ewald (FC Geldersheim; Grp. Schweinfurt); Tore: 0:1 (9.) Gerlspeck, 1:1 (89.) Trslic; Besondere Vorkommnisse: keine; Zuschauer: 520.