Bezirksliga Oberbayern Nord
Eichstätter Reserve sinnt auf Revanche gegen Schlusslicht SV Palzing – Trainerduo verlängert

11.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:09 Uhr

„Wir haben noch etwas geradezurücken“, sagt Spielertrainer Julian Scholl (am Ball): Das Hinspiel gegen Palzing verlor die zweite Mannschaft des VfB Eichstätt mit 1:3. Foto: Traub

Im Schatten der Regionalliga-Mannschaft des VfB Eichstätt hat sich das Reserve-Team in der Bezirksliga Oberbayern Nord längst etabliert. Die Elf um das Spielertrainerduo Julian Scholl und Max Dörfler überwinterte in seiner vierten Saison in Folge mit 27 Punkten aus 18 Spielen auf einem soliden siebten Tabellenplatz – und peilt ein weiteres Jahr auf Bezirksebene an. Der Grundstein dafür soll gleich beim Start in die Restsaison gelegt werden, wenn die Zweite am Sonntag um 16 Uhr beim Tabellenletzten SV Ampertal Palzing zu Gast sein wird.

Die Ausgangslage: Der SVA feierte im bisherigen Saisonverlauf erst zwei Siege – 4:1 gegen den TSV Rohrbach und 3:1 gegen den VfB Eichstätt. „Das war unser schlechtestes Saisonspiel“, erinnert sich Scholl mit Grauen an den 14. August des vergangenen Jahres zurück. Es überrascht also nicht, wenn er sagt: „Wir haben noch etwas geradezurücken und werden uns gegen Ampertal Palzing ganz anders präsentieren als noch im Hinspiel.“ Ziel ist es logischerweise, mit einem Erfolg in die Restrückrunde zu starten, um sich baldmöglichst aller Abstiegssorgen zu entledigen. In dieser Hinsicht hat sich der VfB II zwar schon ein gutes Zehn-Punkte-Polster auf den Abstiegsrelegationsplatz erarbeitet, trotzdem warnt Scholl: „Nach der Winterpause geht es bei Null los. Kein Team weiß, wo es steht. Von daher ist die Tabellensituation erst einmal zweitrangig. Wir wollen die Punkte für den Klassenerhalt sammeln und erst dann setzen wir uns neue Ziele.“ Bei derzeit nur vier Zählern Rückstand auf den SV Dornach wäre nach momentanem Stand der vierte Tabellenplatz im Endklassement durchaus ein realistisches Ziel.

Die Vorbereitung: Dank des Kunstrasenplatzes konnte die VfB-Reserve die Vorbereitung so durchziehen, wie sie auch geplant war. „Wir haben gut gearbeitet und sind körperlich auf einem guten Level“, berichtet Scholl, der in den Testspielen „Licht und Schatten“ sah. Den zwei Siegen gegen den FC Gerolfing (5:1) und den TV Aiglsbach (4:2) standen vier Niederlagen gegen den SV Seligenporten (1:2), den SC Großschwarzenlohe (0:4), den TSV Rain am Lech II (3:4) und den TSV Meckenhausen (1:4) gegenüber. Höhepunkt war das viertägige Trainingslager in Kroatien. „Dort waren wir gemeinsam mit den U19-Junioren, die wir ja bekanntlich auch immer wieder in unsere Mannschaft einbinden wollen. Insgesamt sind 38 Mann mitgereist – eine stolze Zahl. So etwas hat es bislang noch nicht gegeben. Es war auf jeden Fall eine super Sache und hat beide Teams noch enger zusammengeschweißt“, sagt der 32-Jährige.

Personelle Wechsel: Was Zu- und Abgänge betrifft, ging es gewöhnlich ruhig zu. Neu ist der gebürtige Wettstettener Gabriel Hasenbichler, der vom Bayernligisten SC Feucht kommt, wo er allerdings nur eine Partie bestritt. Davor war der 22-jährige Angreifer unter anderem für den FC Ehekirchen in der Landesliga und den VFC Plauen (Sachsen) in der NOFV Oberliga Süd am Ball. „Gabriel war lange Zeit verletzt. Seine Knieverletzung hat er auch jetzt noch nicht ganz überstanden. Ich bin aber zuversichtlich, dass er in ein bis zwei Wochen in das Mannschaftstraining einsteigen kann. Gabriel will einfach nur wieder spielen“, sagt Scholl. Zudem wird Samuel Schmid von den U19-Junioren hochgezogen. Der 18-jährige Youngster erzielte in der laufenden Bezirksoberliga-Saison in zehn Spielen 15 Tore. „Im Training und in den Testspielen haben wir – wie auch schon in den Jahren davor – versucht, in Hinblick auf die neue Spielzeit den einen oder anderen Akteur vom älteren U19-Jahrgang bei uns zu integrieren“, so der VfB-Spielertrainer.

Das Trainerduo: Max Dörfler ist seit Sommer 2010 beim VfB Eichstätt, Julian Scholl folgte ein Jahr später dem Ruf in die Domstadt. Beide waren zunächst nur Spieler, teilweise auch in der ersten Mannschaft, vorwiegend jedoch in der Reserve. Seit 2017 hat das Duo als gleichberechtigtes Trainerteam die Zweite übernommen – und sie werden die VfB-Reserve um Torjäger Marcel Jasmann auch in der kommenden Spielzeit als Übungsleiter vorstehen. „Klar haben wir überlegt, weil wir das schon sechs Jahre machen und dies im Fußball eine lange Zeit ist. Aber Max und ich sind übereinstimmend zu der Meinung gekommen, dass wir den Jungs noch immer etwas vermitteln und neue Impulse geben können. Deswegen haben wir uns für eine Vertragsverlängerung entschieden“, sagt Scholl und führt aus: „Wir beide sind außerdem zufrieden mit unserer Spielertrainerrolle. Zudem steht jetzt schon fest, dass der Kern der Mannschaft weitermacht, und auch aus der Jugend kommt ein Schwung nach. Es macht uns nach wie vor sehr viel Spaß mit den Jungs, vor allem weil sie hungrig auf Erfolg und lernwillig sind.“

EK