Radsport
Eichstätter Radsporttalente im Sturzpech

Karim Mliki trotzdem Zweiter bei bayerischer Meisterschaft im Straßenrennen – Schrödel wieder im Sattel

02.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:39 Uhr

Sonthofen/Eichstätt – Karim Mliki hat bei der offenen bayerischen Meisterschaft im Straßenrennen in Sonthofen nach technischen Problemen und trotz eines schweren Sturzes den zweiten Platz bei den Junioren erreicht. Zudem sitzt das zweite große Eichstätter Radsporttalent Sophia Schrödel nach ihrem Schlüsselbein-Bruch, den sie sich bei einem Sturz in München zugezogen hat, wieder im Sattel.

„Irgendwann stürzt jeder, denn Stürze gehören bei Radrennen fast zur Tagesordnung“, betonte der Nachwuchstrainer des SV Marienstein Sebastian Bernecker, als er von den Stürzen der beiden wohl größten Eichstätter Nachwuchstalente im Radsport nach Olympia-Teilnehmerin Anna Knauer und Profifahrerin Ricarda Bauernfeind erfuhr. Aber dass es Schrödel (U17) so hart und schon so früh in ihrer noch jungen Karriere und Mliki (U19) gerade bei der bayerischen Meisterschaft in Sonthofen erwischen musste, damit hatte er wohl nicht gerechnet.

Bestens vorbereitet – vergangene Woche wurde Mliki noch im Windschatten des Rollers seines Vaters gesehen – startete er beim 10. Andreas Brandl Gedächtnisrennen in Sonthofen. Angesetzt waren 79 Kilometer in 22 Runden, und vom Start weg mussten die Elite, die Amateure und auch die U19 steil bergauf. Viel Hektik und viele Tempoverschärfungen in den ersten Runden ließen von den rund hundert Fahrern schon einige abreißen. Bis zur achten Runde war Mliki im Hauptfeld dabei, hatte aber dann technische Probleme mit der Schaltung und musste damit noch weitere fünfzig Kilometer zurechtkommen. Viele Junioren waren mit dem Tempo der Elite überfordert, es bildeten sich viele Gruppen. Mliki fühlte sich aber noch gut und hoffte deshalb auf das Podium, da er nur noch Nils Puschmann (RC Herpersdorf) und Markus Gloning (ERTL Augsburg) vor sich hatte. Mitte des Rennens wurde er jedoch in einen Sturz verwickelt, bei dem er sich eine schwere Prellung am Ellenbogen zuzog. Das Halten des Lenkers und die Verpflegungsaufnahme wurden erheblich erschwert. Lange musste er alleine fahren und den Rückstand aufholen, ehe er in Runde 18 wieder seinen Kontrahenten Gloning erblickte. In der letzten Runde spielte Mliki seine Stärke am Berg aus und setzte sich noch etwas ab. „Am Ende hatte ich nur noch Puschmann vor mir. Für mich ist die Vizemeisterschaft ein sehr großer Erfolg“, freute sich der Eichstätter.

Schrödel stürzte bereits am 19. Mai, als sie in einem Trainingsrennen in München ihre Konkurrentinnen aus der U17 schon überrundet hatte und den Zielsprint bei der U19 mitging. Dabei übersah sie bei über fünfzig Kilometer pro Stunde eine Bodenwelle und stürzte schwer. Mit zahlreichen Schürfwunden und gebrochenem Schlüsselbein war die Saison vorübergehend unterbrochen. Aber bereits nach einer Woche setzte sie ihr Training zumindest erschütterungsfrei auf dem Rollentrainer fort und sitzt seit wenigen Tagen auch wieder im Sattel ihres Rennrades.

Mliki will an diesem Wochenende trotz der anhaltenden Schmerzen im Ellenbogen bei der deutschen Meisterschaft im Straßenrennen in Thüringen starten. Für Schrödel ist dies noch zu früh. Sie wird wohl erst auf bayerischer Ebene wieder einsteigen. Das nächste große Ziel ist dann das 3. Treuchtlinger Zeitfahren am 31. Juli mit bayerischer Meisterschaft aller Klassen und deutscher Meisterschaft der U19.

voj