Neuzugang
Der nächste Eberle-Stürmer im VfB-Trikot?

Leo, der kleine Bruder des Eichstätter Top-Torjägers, wird künftig für die Domstädter auflaufen

03.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:47 Uhr

Keinen Spaß mehr am Fußball im Nürnberger NLZ hatte VfB-Neuzugang Leo Eberle. Nun heuert er bei der Mannschaft seines großen Bruders Fabian an. Foto: Dengler

Eichstätt – Der Name Eberle sorgt im bayerischen Amateurspitzenfußball seit Jahren für Angst und Schrecken. Top-Torjäger Fabian Eberle steht an diesem Freitag im Auswärtsspiel beim FC Bayern München II vor seinem 150. Pflichtspiel – und dem 100. Treffer.

Ab sofort soll beim VfB Eichstätt ein zweiter Eberle dem Gegner das Fürchten lehren: Leo (kleines Foto), der kleine Bruder von „Faber“, hat sich dem Regionalligisten angeschlossen. Dank einer Sondergenehmigung des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) ist der erst 17-Jährige fortan spielberechtigt. Sein Status als aktiver Bayern-Auswahlspieler macht dies möglich. Darüber hinaus waren viele medizinische Atteste erforderlich. „Leo ist ein robuster und großgewachsener Fußballspieler, den wir behutsam heranführen werden. Er kommt aus der Region und passt bestens in unser Konzept“, freut sich Sportvorstand Marco Schiebel über den Neuzugang.

Leo Eberle war über seinen Heimatverein TSG Solnhofen sowie Zwischenstationen beim ESV Treuchtlingen und beim TSV 1860 Weißenburg im Sommer 2019 in das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des 1. FC Nürnberg gewechselt. Dort sei ihm mit zunehmender Dauer der Spaß am Hobby jedoch abhandengekommen. Der 1,89 Meter große Gymnasiast, der im nächsten Jahr sein Abitur macht, führt aus: „Sportlich lief es in der Rückrunde der vergangenen Saison bei den U17-Junioren super. Ich war Stammspieler, wir waren erfolgreich – und trotzdem war mir die Belastung und der Stress mit vier- bis fünfmal wöchentlich Training und Spiel am Wochenende irgendwann zu viel. Schule bis mindestens 15 Uhr, danach direkt zum Zug, mit der S-Bahn weiter zum Training, von der Kabine direkt auf den Platz, nach dem Training schnell duschen und dann mit dem Zug wieder nach Hause.“ Folglich wurde der bestehende Vertrag mit den Franken im Sommer dieses Jahres einvernehmlich aufgelöst, auch wenn der Club Leo gerne behalten hätte und ihm auch ein Platz im Fußball-Internat des FCN angeboten wurde. „Ich habe auf mein Gefühl gehört und letztlich diese Entscheidung getroffen, die ich bis heute nicht bereue. Ich will aber nach wie vor so hochklassig wie möglich spielen und vielleicht auch noch Profi werden. Aber ich habe für mich festgestellt, dass ein Nachwuchsleistungszentrum der falsche Weg für mich ist“, sagt er.

Seitdem hielt er sich beim VfB Eichstätt fit und wusste in den Einheiten für eine Verpflichtung zu überzeugen. War ihm beim Club-Nachwuchs die Position des Innenverteidigers anvertraut, sieht man ihn beim VfB als Angreifer. „Mir gefällt diese Position, ich habe sie auch in der Jugend schon gespielt, umso mehr habe ich mich gefreut, als Trainer Markus Mattes vor wenigen Wochen auf mich zukam, und sagte, dass er sich mich als Stürmer sehr gut vorstellen kann“, berichtet Leo Eberle, der den Wechsel nach Eichstätt in die vierthöchste deutsche Spielklasse als große Chance sieht: „Natürlich wird es wohl noch ein bisschen dauern, bis ich meine Einsatzzeiten bekomme. Aber ich kann als erst 17-Jähriger bereits bei den Herren im Training wertvolle Erfahrung sammeln, in der Regionalliga spielen und so auf mich aufmerksam machen. Die Stimmung ist jedenfalls super und es macht unheimlich viel Spaß, Teil des Teams zu sein.“

Trainer Mattes sagt über den Neuzugang folgendes: „Leo hat gute Anlagen und Voraussetzungen für einen Stürmer. Er hat nämlich mit beiden Füßen einen guten Abschluss, ist sehr kopfballstark und körperlich robust.“

dno