Regionalliga Bayern
Auf Pokalfrust folgt Abstiegskampf

Regionalliga-Doppelspieltag: VfB Eichstätt muss gegen Schweinfurt und Buchbach „unbedingt punkten“

30.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:09 Uhr

Auch wenn es schmerzt: Die Domstädter (links Daniel Haubner) wollen das bittere Aus im Pokal gegen Drittligist FC Ingolstadt 04 (rechts Marcel Costly) abhaken und die Sinne für den bevorstehenden Abstiegskampf im Liga-Alltag schärfen. Foto: Traub

Von Norbert Dengler

Eichstätt – Doppel-Spieltag in der Regionalliga Bayern: Der VfB Eichstätt muss am Freitag (19 Uhr) beim 1. FC Schweinfurt antreten und empfängt am Feiertags-Montag (14 Uhr) den TSV Buchbach im Liqui-Moly-Stadion. Trainer Markus Mattes hofft, dass der aufopferungsvolle Pokalfight gegen den Drittligisten FC Ingolstadt 04 seinen Schützlingen Auftrieb, Mut und Selbstvertrauen für diese Aufgaben gibt – auch wenn man letztendlich unglücklich im Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb flog.

„Es waren sehr gute Ansätze dabei und wir können aus dem Spiel einige positive Dinge mitnehmen, indem wir die 90 Minuten bewerten und nicht das blanke Ergebnis. Die Niederlage hat natürlich sehr geschmerzt. Aber uns bleibt jetzt auch nicht viel Zeit, dieser verlorenen Chance nachzutrauern, sondern wir müssen den Blick nach vorne richten. Auf uns warten im Liga-Alltag sehr schwere Spiele. Wir alle können die Tabelle lesen, und deshalb ist klar, dass wir unbedingt punkten müssen. Dabei denke ich jetzt nur an das Spiel gegen Schweinfurt. Erst wenn dieses vorbei ist, beginnt die Vorbereitung auf das Duell gegen Buchbach“, sagt der VfB-Coach.

Den entscheidenden Elfmeter gegen die Schanzer hatte Deniz Erten vergeben. Der 21-jährige Angreifer war erst in der dritten Minute der Nachspielzeit für Tobias Stoßberger eingewechselt worden. 58 Sekunden später pfiff der Referee das Pokal-Viertelfinale ab. Hatte Mattes den Sommer-Neuzugang als scheinbar sicheren Schützen also extra für das Elfmeterschießen eingewechselt? Keinesfalls. „Ich wollte einfach Zeit von der Uhr nehmen“, berichtet der Eichstätter Trainer und erzählt: „Deniz war der erste, der sich gemeldet hat, dass er einen Elfmeter schießt. Kürzlich hatte er in der Reserve auch einen Strafstoß sicher verwandelt. Dass er jetzt nur den Pfosten traf, war einfach Pech.“

In der zweiten Mannschaft holten sich zuletzt auch Johannes Mayer und Jonas Halbmeyer Spielpraxis. Beide saßen wie sieben weitere Akteure im Pokalspiel gegen den Drittligisten – einem Höhepunkt in der Laufbahn eines jeden Amateurfußballers – auf der Auswechselbank. Dass es am Doppel-Spieltag schon zu einem Einsatz reicht, daran glaubt Mattes nicht. Er sagt: „Das wäre für sie nach ihrer langen Verletztenzeit wohl noch ein bisschen zu früh. In der Regel reicht nämlich ein Spiel unter Wettkampfpraxis nicht aus, um wieder voll einsatzfähig zu sein.“ Gegen Schweinfurt muss zudem Sebastian Graßl eine Sperre absitzen, Fabian Eberle steht indes länger nicht zur Verfügung; beim 33-Jährigen ist ein Muskelfaserriss diagnostiziert worden. „Im günstigsten Fall gehe ich von einer Ausfallzeit von nur zwei Wochen aus. Aber das kann auch länger dauern“, sagt Mattes. Weiterhin in Geduld üben muss sich Jonas Fries, den eine Muskelverletzung im Hüftbereich zurückwarf. Stand jetzt rechnet man im VfB-Lager damit, dass der Mittelfeldstratege in zwei Wochen wieder in das Mannschaftstraining einsteigen kann. „Es tut uns nach wie vor sehr weh, dass er nicht dabei ist“, klagt Mattes, der mit seiner Truppe nach nur drei Siegen und zwei Unentschieden, aber schon acht Niederlagen auf dem 18. Tabellenplatz steht.

Der 1. FC Schweinfurt 05 (5 Siege, 3 Unentschieden und 5 Niederlagen), der in den Vorjahren immer vorne mitspielte und die Spielzeiten auf den Plätzen drei, vier, vier und fünf abschloss, rangiert derzeit nur auf Platz elf. „Sie scheinen nicht so stabil zu sein und durchaus Probleme zu haben“, wagt Mattes ein Urteil aus der Ferne. Der in dieser Saison auswärts noch sieglose VfB Eichstätt war auch bei den bisher drei Regionalliga-Auftritten bei den „Schnüdeln“ sieglos – ja sogar punktlos – geblieben. Drei Spiele, drei Niederlagen und ein Torverhältnis von 1:13 lautet die ernüchternde Bilanz. „Das Problem ist nicht nur der große Platz, sondern einfach auch die Tatsache, dass Schweinfurt eine Profimannschaft ist“, sagt Mattes. Montags-Gegner Buchbach liegt auf Rang 14 und hat fünf Zähler Vorsprung auf den VfB. Das können am Samstagabend acht oder aber auch nur noch zwei Punkte sein. Es leuchtet folglich ein, wenn sich Mattes erst nach dem Schweinfurt-Spiel auf das Buchbach-Duell konzentriert.

EK