Das Zittern geht wieder los
Zweitliga-Frauen des FC Ingolstadt nach 0:2 gegen 1. FC Nürnberg nur noch einen Punkt vor der Abstiegszone

07.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:31 Uhr
Sabine Kaczynski

Kein Durchkommen: Leni Fohrer (Mitte) und die FCI-Frauen kommen gegen die vielbeinige Nürnberger Defensive nur zu wenigen klaren Torchancen und müssen sich am Ende mit 0:2 geschlagen geben. Foto: Meyer

Im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga haben die Fußballerinnen des FC Ingolstadt am Sonntag einen Rückschlag erlitten. Das Team von Trainer Miren Catovic unterlag dem 1. FC Nürnberg mit 0:2 (0:0). Trotz der Niederlage bleiben die Schanzerinnen zwar auf dem zehnten Rang, der Vorsprung auf die Abstiegsplätze schrumpfte jedoch auf einen Zähler.

Bei bestem Fußballwetter empfingen die FCI-Frauen vor 253 Zuschauern im MTV-Stadion den Tabellenzweiten 1. FC Nürnberg, bei dem mit Amelie Thöle und Luisa Guttenberger zwei Ex-Schanzerinnen und mit Marina Scholz eine Ex-DJK Ingolstadt Spielerin auf dem Platz standen. In den ersten Minuten hatten die Gästeleichte Feldvorteile und schnürten die Ingolstädterinnen in der eigenen Hälfte ein. Erst in der zehnten Minute kamen die FCI-Frauen nach einem Pass von Alina Mailbeck durch Nina Penzkofer erstmals vors gegnerische Tor, doch Club-Torfrau Lea Paulick konnte klären. Die Nürnbergerinnen machten weiter das Spiel, versuchten mit langen Bällen die FCI-Abwehr auszuhebeln, doch die Schanzerinnen standen stabil und ließen wenig zu. In der Offensive lauerten die Gastgeberinnen auf Kontermöglichkeiten wie in der 23. Minute, als Anna-Lena Fritz nach einer Ecke von Leni Fohrer die Kugel übers Netz setzte. Auf der anderen Seite verbuchte Nürnberg in der 30. Minute zumindest eine Halbchance, doch Franziska Mai konnte die weite Hereingabe nicht richtig kontrollieren, bevor Livia Brunmair fünf Minuten später die Möglichkeit zur Führung vergab. Ansonsten neutralisierten sich die Teams weitestgehend. Die letzte Chance im ersten Durchgang gehörte Anna-Lena Fritz nach einem Freistoß (46.), doch auch diese Möglichkeit blieb ungenutzt, so dass es in einer an Torszenen armen ersten Hälfte beim 0:0 blieb. „Wir haben gut verteidigt, aber nach vorne für zu wenig Entlastung gesorgt“, lautete das Halbzeitfazit von Catovic.

Nach dem Seitenwechsel gehörte den Gastgeberinnen die erste Möglichkeit durch Penzkofer, die schön von Yvonne Dengscherz in Szene gesetzt wurde (46.). Vier Minuten später hatte sie die nächste Chance, ließ sich jedoch abdrängen. Auf der Gegenseite konnte FCI-Keeperin Daum einen Nürnberger Angriff ebenfalls entschärfen. Die Ingolstädterinnen zeigten sich nun entschlossener und waren häufiger in der gegnerischen Hälfte zu finden. Doch den Treffer erzielten die Gäste: Nach einem weiten Pass von Jessica May traf Franziska Mai zum 0:1 (55.). Die Schanzerinnen steckten nicht auf, zudem brachte Catovic frische Kräfte. Trotzdem taten sich die FCI-Frauen schwer und hatten erst nach einer Ecke von Loreta Lulaj durch Samantha Stiglmair (72.) wieder eine Möglichkeit. Drei Minuten später passte Anna Petz auf Penzkofer, die legte ab auf Katharina Böhm, doch die Club-Torfrau war auf dem Posten. Dann überschlugen sich die Ereignisse: Erst rettete der Pfosten nach einem Schuss von Nastassja Lein (78.), dann parierte Daum Nadja Burkards Kopfball, bevor Schiedsrichterin Anne Uersfeld die Aktion von Verteidigerin Petz als Elfmeter-würdig befand. Kerstin Bogenschütz trat an und erhöhte auf 0:2 (80.). Die FCI-Frauen mühten sich, fanden aber kein Rezept, so dass es bei der nicht unverdienten Niederlage blieb. „Wir haben es nicht geschafft, das umzusetzen, was wir wollten, haben unsicher und nicht clever agiert und die Bälle zu schnell hergeschenkt. Den Gegentreffer haben wir genauso kassiert, wie wir es auf jeden Fall vermeiden wollten. In solchen Situationen sind wir noch zu unerfahren und naiv. Trotzdem ist noch nichts verloren. Nürnberg ist Tabellenzweiter, man konnte nicht erwarten, dass wir gegen diese Top-Mannschaft punkten. Die erforderlichen Zähler müssen wir in den kommenden Partien holen – und das werden wir auch“, meinte Catovic. Der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt damit nur noch einen Zähler. Die erste Chance, den Abstand wieder zu vergrößern, haben die Schanzerinnen am kommenden Sonntag, wenn sie den Tabellenfünften SG Andernach empfangen.

DK



FC Ingolstadt: Daum – Maliha (61. Petz), Ebert, Fritz, Mailbeck – Stiglmair, Wolski (70. Zani) – Villena (70. Böhm), Fohrer (70. Lulaj), Dengscherz (61. Vidovic) - Penzkofer. – Tore: 0:1 Franziska Mai (55.), 0:2 Kerstin Bogenschütz (80., Elfmeter).