Von Sabine Kaczynski
Nürnberg – Trotz guter spielerischer Ansätze kassierten die Zweitliga-Fußballerinnen des FC Ingolstadt am Sonntag mit dem 0:3 (0:2) beim 1. FC Nürnberg die nächste Niederlage. Individuelle Fehler in der Defensive gepaart mit einer harmlosen Offensive katapultieren die Schanzerinnen auf den zwölften Tabellenplatz – und damit wieder mitten hinein in den Abstiegskampf.
Die Ingolstädterinnen hatten sich viel vorgenommen nach der bitteren 0:4-Klatsche gegen Jena – doch sie wurden eiskalt erwischt: Schon mit dem ersten Angriff erarbeiteten sich die Club-Frauen einen Eckball, Jessica May trat an und Kerstin Bogenschütz verwandelte volley zum 1:0. Da war gerade mal eine Minute gespielt.
Die Schanzerinnen wehrten sich und Alina Mailbeck prüfte nach schönem Zusammenspiel mit Katharina Schmittmann die Club-Keeperin (4. Minute). Es entwickelte sich eine muntere Partie, bei der die Nürnbergerinnen schönen Kombinationsfußball zeigten, auf den sich die FCI-Frauen gut einstellten – und spielerisch durchaus mithielten. Allerdings gelang es ihnen selber nicht, Torgefahr zu entwickeln, während die Club-Frauen mit Sophie Fourniers Pfostentreffer (12.) oder Emma Kuschs zu zentralem Abschluss (27.) zwingendere Möglichkeiten verbuchten.
In der 33. Minute fingen die Gastgeberinnen einen zu ungenauen Pass von Vanessa Haim ab, schlugen einen langen Ball auf Fournier, die mit einem Heber die weit vor ihrem Gehäuse stehende FCI-Schlussfrau Franziska Maier zum 2:0 überwand. Die Schanzerinnen gaben auch nach diesem Rückschlag nicht auf, bemühten sich – vor allem über die schnelle Haim – weiter. Im und um den gegnerischen Strafraum machten sie sich durch ungenaue Zuspiele, schlechte Ballannahmen oder zu harmlose Torschüsse – wie bei Schmittmann (38.) oder Fohrer (39.) – aber selbst das Leben schwer. So blieb es bis zum Pausenpfiff beim 2:0-Vorsprung für die Gastgeberinnen.
„Schon das erste Tor darf so nie fallen und der zweite Treffer ist nach einem individuellen Fehler passiert – da fehlte komplett die Kommunikation zwischen Michelle Meyer und Franziska Maier. Das war beides viel zu einfach“, ärgerte sich FCI-Coach Miren Catovic zur Halbzeit.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich ein unverändertes Bild: Die Schanzerinnen, die nun auf eine Dreierkette umgestellt hatten, strengten sich weiter an, spielten teilweise gut nach vorne, doch im Club-Strafraum brachten sie einfach keine zwingende Tormöglichkeit zusammen. Anders die Nürnbergerinnen, die mit einem einzigen langen Pass die FCI-Abwehr aushebelten. Doch Nastassja Lein, die allein aufs Ingolstädter Tor zulief, scheiterte an Maier (56.).
Die Möglichkeiten der Gäste beschränkten sich derweil auf Haims zu ungenaue Flanke (58.), Schmittmanns Abschluss, der zur Ecke geklärt wurde (59.) oder Paula Vidovics Eckball, der ungenutzt blieb (59.). Auf der Gegenseite hingegen rettete Maier in höchster Not gegen Fournier (60.). Wenig später dann der dritte Nürnberger Treffer: War nach einer Ecke zunächst noch der Pfosten im Weg, versenkte Jessica May den Abpraller zum 3:0 im Schanzer Tor (75.).
In der 88. Minute hätten die Gäste zumindest den Anschlusstreffer erzielen müssen: Nach einem Doppelpass zwischen Haim und der eingewechselten Erjona Zani vergab Vidovic aber freistehend. So blieb es bei der zweiten Niederlage in Folge für die FCI-Frauen. „Wir machen zu viele individuelle Fehler – so ist auch der dritte Treffer entstanden. Gleichzeitig fehlt uns vorne der Mut, wir sind zu ängstlich, zu jung, zu naiv – und denken in Situationen, in denen man instinktiv Fußball spielen sollte, zu viel nach. Wir sind leider nicht in der Lage, Tore zu schießen. Nürnberg war dazu in der Lage und hat daher gewonnen – so einfach ist das“, meinte FCI-Coach Catovic, für den weiterhin viel zu tun bleibt. Am kommenden Sonntag um 11 Uhr müssen die Schanzerinnen im vorletzten Spiel des Jahres gegen den Tabellenzweiten SG Andernach bestehen.
DK
FC Ingolstadt: Maier – Dengscherz, Meyer, Fritz, Petz (41. Vidovic) – Mailbeck, Wolski – Fohrer, Böhm (71. Zani), Haim – Schmittmann.
Tore: 1:0 Bogenschütz (1.), 2:0 Fournier (33.), 3:0 May (75.). – Schiedsrichter: Wacker (Großerlach). – Zuschauer: 400.
