Justin Feser kündigt Abschied an
ERC Ingolstadt gewinnt 3:2 gegen Wolfsburg

ERC-Topscorer Wojciech Stachowiak verwandelt zwei Versuche im Penaltyschießen

29.11.2022 | Stand 18.09.2023, 23:53 Uhr

Zweimal traf Wojciech Stachowiak gegen Wolfsburgs Goalie Dustin Strahlmeier. Foto: Traub

Der ERC Ingolstadt hat im ersten Saisonduell mit den Grizzlys Wolfsburg knapp die Oberhand behalten. Am Dienstagabend rangen die Panther die Niedersachsen mit 3:2 (0:1, 1:1, 1:0, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen nieder, Wojciech Stachowiak verwandelte seine beiden Versuche cool und wurde mit Sprechchören gefeiert.



Am Rande der Partie bestätigte der ERC den Abgang des derzeit verletzten Justin Feser zum Saisonende: Der 30-Jährige wechselt nach Wolfsburg.

„Es ist unheimlich schwer, Tore gegen sie zu erzielen. Das zeigen allein schon die Zahlen“, hatte Grizzlys-Coach Mike Stewart angesichts der bis dato nur 51 Ingolstädter Gegentreffer zu Protokoll gegeben. Nach gerade einmal 78 Sekunden ging es dann allerdings ziemlich einfach: Gerrit Fauser hatte die Scheibe aufs ERC-Tor geschlenzt, wo Spencer Machacek und Dustin Jeffrey am schnellsten reagierten und den Puck zum Wolfsburger 1:0 über die Linie kombinierten (2.). Für Jeffrey war es der erste Treffer nach zuvor 17 torlosen Spielen.

Auch in der Folge verbuchten die Gäste die dickeren Chancen: Lucas Dumont (10.), erneut Jeffrey in Unterzahl (14.) und Luis Schinko (20.) scheiterten jedoch an Panther-Torwart Michael Garteig. Dessen Vorderleute näherten sich allenfalls mit Fernschüssen dem Ziel an, die der Wolfsburger Schlussmann Dustin Strahlmeier mühelos entschärfen konnte. Auch als Armin Wurm wegen Spielverzögerung auf der Strafbank saß, brachten die Panther – wieder mit Wayne Simpson und Ben Marshall, aber ohne den kranken Daniel Pietta im Kader – nichts Gefährliches zustande.

Nach Wiederbeginn bot sich den 2771 Zuschauern in der Saturn-Arena dasselbe Bild: Gegen die gut organisierten Grizzlys, die ihr Tor und die Schuss- sowie Passbahnen geschickt abdeckten, kamen die Ingolstädter kaum einmal durch. Simpson probierte es per Drehschuss (24.), Marshalls Versuch wurde geblockt (27.), Strahlmeier stoppte Philipp Krauß (30.). Wirklich zwingend waren all diese Bemühungen nicht, wobei Selbiges auch für die Wolfsburger galt.

Erst als der völlig alleingelassene Machacek am stark reagierenden Garteig scheiterte und auf der Gegenseite Marko Friedrich am Schoner Strahlmeiers verzweifelte (33.), nahm das zähe Geschehen wieder etwas mehr Fahrt auf. Und tatsächlich gelang den Panthern der ersehnte Ausgleich: Maury Edwards versenkte die Scheibe aus zentraler Position zum 1:1 im Netz (39.). Die Freude währte allerdings nur eine Minute: Jordan Murray riss mit einem schönen Diagonalpass die komplette ERC-Defensive auf, und aus spitzem Winkel überwand Tyler Morley Garteig zur erneuten Grizzlys-Führung (40.). „Wenn wir kurz vor der Drittelpause den Ausgleich machen, dürfen wir so ein Scheißtor nicht mehr bekommen“, ärgerte sich Krauß bei Magenta Sport. „Wir brauchen jetzt ein Championship-Finish, wie es unser Coach immer nennt.“

Ein Championship-Solo gelang Tye McGinn nach 49 Minuten: Über rechts tankte sich der Hüne nach Doppelpass mit Mirko Höfflin sehenswert nach innen und bugsierte den Puck um Strahlmeier herum zum 2:2 über die Linie. Die erstmalige Führung für die nun spielbestimmenden Panther verpasste Edwards, der zu hoch zielte (51.), doch auch die Grizzlys hatten ihre Chancen. Weil auch Neuzugang Stefan Matteau in seinem Heimspiel-Debüt die Entscheidung verpasste (59,), gab es Nachschlag in Form der Verlängerung.

In der ging es wild hin und her, mit einem Chancenplus für die Panther, aber ohne weiteres Tor. Im Penaltyschießen traf Wojciech Stachowiak zweimal für den ERC, Murray einmal für Wolfsburg – der Zusatzpunkt blieb in Ingolstadt. „Es war hart heute, am Ende haben wir zwei Punkte geholt“, sagte Stachowiak.

DK


ERC Ingolstadt: Garteig – Edwards, Bodie; Jobke, Marshall; Hüttl, Wagner; Quaas – Bertrand, Höfflin, Simpson; Friedrich, Henriquez, MccGinn; Storm, Stachowiak, Matteau; Brune, Krauß, Flaake.
Grizzlys Wolfsburg: Strahlmeier – Zajac, Krupp; Bittner, Murray; Mass, Wurm – Schinko, Morley, Archibald; Machachek, Jeffrey, Fauser; Dumont, Pfohl, Braun; Reichel, Klos.
Schiedsrichter: Hunnius/Frano. – Tore: 0:1 Jeffrey (2.), 1:1 Edwards (39.), 1:2 Morley (40.), 2:2 McGinn (49.), 3:2 Stachowiak (Penalty). – Strafminuten: 4/4. – Zuschauer: 2771.