Wer ersetzt National-Youngster Morgalla?
Weitere Glücksmomente für 1860: Löwen-Trainer Jacobacci will Leistung vom Aue-Sieg gegen BVB II bestätigen

24.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:30 Uhr

Verteidigt aktuell bei der deutschen U19-Nationalmannschaft: Für Löwen-Abwehrtalent Leandro Morgalla brauchen die Sechziger am Wochenende einen Ersatzmann. Foto: Imago Images

Bei ihrem 3:1-Sieg in Aue machten die Münchner Löwen wieder Spaß wie zuletzt in den ersten Wochen dieser Drittliga-Saison. Gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund soll der Trend fortgesetzt werden.

Während sich die Verbindung bei den Löwen mit Maurizio Jacobacci immer harmonischer zu gestalten scheint, kann der neue Trainer des TSV 1860 München die Ambitionen und Ziele von damals eben doch nicht mehr zurückholen. Welchen Ansporn gibt es beim Tabellenachten also in einem vermeintlich bedeutungslosen letzten Saisonviertel noch für ihn und die Sechziger, die am Sonntag (13 Uhr/Magenta Sport) die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund im Grünwalder Stadion empfangen?

Ein Treffen mit einem guten Freund, ein Kaffee im zarten Münchner Frühling – Jacobacci kann das genießen, und tat es nach seinem Premierensieg auch. Zumindest einen halben Tag lang, wie der Schweizer mit italienischem Pass rückblickend erzählt. „Es war ein Glücksmoment, den ich genossen habe“, sagt er. Doch spätestens ab dem vergangenen Dienstag habe der Fokus nur noch einer Sache gegolten: dem BVB II. „Der Wunsch von uns allen ist, die Leistung von Aue vor eigenem Publikum zu bestätigen“, bekräftigte der Trainer am Freitag.

Der frühere Schweizer Erstliga-Stürmer ist in München angekommen. Wenige Wochen, nachdem er bei seiner Präsentation, Ende Februar, noch von vielen Seiten skeptisch beäugt worden war. Die Stichworte „Wunschtrainer der Investorenseite“ sitzen bei einigen im Löwen-Umfeld offenbar tief, die Erinnerungen an Vitor Pereira und den Absturz aus der 2. Bundesliga in die Regionalliga sowieso. Andere sahen in Jacobacci die klassische „Lame Duck“, weil sein Verbleib über die Saison hinaus unsicher ist und sich die Mannschaft in den Chaoswochen zuvor eine bessere Ausgangsposition für den Rest der Saison sowieso schon verspielt hatte. Spätestens nach dem überzeugenden Aue-Sieg scheint es, als seien diese Befürchtungen zunächst einmal ausgeblieben.

Auch weil der neue Löwen-Coach, streng nach dem Leistungsprinzip, keine schwierigen Entscheidungen scheut. Der Winter-Top-Transfer Raphael Holzhauser stand in den vergangenen drei Partien keine Minute auf dem Platz. Drittliga-Torschützenkönig Marcel Bär hatte seinen Stammplatz zunächst verloren. Es spielt, wer sich voll für das Team einsetzt. Und in schwierigen Fällen sei auch ein bisschen „Bauchgefühl“ dabei: Zum Beispiel bei der Frage, wer gegen Dortmund am Sonntag Leandro Morgalla (Foto, bei der deutschen U19-Nationalmannschaft) ersetzen wird – Semi Belkahia oder Niklas Lang?

Das nächste kleine Ziel sei es jetzt, eine Serie zu starten. „Die beginnt man mit zwei Siegen nacheinander – und wir sollten alles dafür unternehmen, um das gegen Dortmund zu schaffen“, fordert Jacobacci. Wenn seine Mannschaft das erreicht habe, so der Trainer, „können wir uns neue Teilziele setzen“. Und sein persönliches Ziel bei den Löwen? Ist laut dem 60-Jährigen erst einmal unwichtig. „Wenn wir gute Resultate erzielen, ist jeder glücklich. Und wenn das gelingt, erübrigt sich auch die Diskussion um meine Person. Dann wird der Klub sicher auf mich zukommen“, sagt er nach den Glücksmomenten der vergangenen Woche umso selbstbewusster.