Fußball - Bezirksliga
Topcu: Wir haben 25 Minuten geschlafen

Bezirksliga: Fatih-Abteilungsleiter schimpft nach dem 4:5 der Ingolstädter gegen Dornach – Manching erwartet VfB-Reserve

08.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:55 Uhr

Seine beiden Treffer reichten nicht zum Punktgewinn: Nikolaos Saridis (am Ball) unterlag mit dem FC Fatih Ingolstadt gegen Seyed Suheil Amadodin (verdeckt) und den SV Dornach in einem spektakulären Spiel mit 4:5. Foto: Traub

Von Norbert Dengler

Manching/Ingolstadt – Ein Ergebnis wie im Eishockey gab es am Mittwochabend im Nachholspiel des fünften Spieltages der Bezirksliga Oberbayern Nord zwischen dem FC Fatih Ingolstadt und dem SV Dornach, das die Gäste mit 5:4 (4:1) für sich entscheiden konnten. Für die Fatih-Spieler bleibt nicht viel Zeit, um die Niederlage zu verdauen. Schon am Sonntag (13.30 Uhr) wartet bei Tabellenführer SpVgg Feldmoching die nächste große Herausforderung. Bereits an diesem Freitagabend (19 Uhr) empfängt der Tabellenzweite SV Manching den VfB Eichstätt II zum Derby.

FC Fatih Ingolstadt - SV Dornach 4:5 (1:4); SpVgg Feldmoching - FC Fatih Ingolstadt (Sonntag, 13.30 Uhr): „Wir haben in der ersten Halbzeit 25 Minuten lang geschlafen. Solche Nachlässigkeiten werden in der Bezirksliga eiskalt bestraft“, ärgerte sich FC-Abteilungsleiter Fatih Topcu. Zwischen der 15. und 40. Minute schossen die Gäste einen komfortablen 4:0-Vorsprung heraus. Zunächst waren Manuel Ring (15.) und Dominik Goßner (18.) per Doppelschlag erfolgreich, dann ließen es Cenk Imsak (39.) und Daniel Mosig (40.) binnen weniger Sekunden zweimal im Ingolstädter Kasten klingeln. Trotz des 1:4-Anschlusstreffers durch Umut Yürükal (42.) glaubten die Schützlinge von Trainer Serkan Demir nach dieser bis dato katastrophalen Vorstellung wohl selbst nicht an eine Aufholjagd – noch dazu, weil Muhammed Demirkol (45.) mit dem Halbzeitpfiff per Gelb-Roter Karte vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Doch Akif Abasikeles (52.) per Elfmeter und Nikolaos Saridis (70.) brachten den Aufsteiger auf 3:4 heran. Topcu ärgerte sich derweil über den Schiedsrichter, da dieser einige Situationen wegen einer angeblichen Abseitsstellung abgepfiffen hatte. Mitten in die Drangphase liefen die Hausherren dann in einen Konter und Josef Zander (78.) sorgte praktisch für die Vorentscheidung. Zwar kam Fatih durch einen Treffer von Saridis (78.) noch einmal auf 4:5 heran, doch wenig später war Schluss. „Im zweiten Durchgang haben der Einsatz, die Moral und der Wille gestimmt. Die Mannschaft hat gekämpft und sich gegen die drohende Niederlage gestemmt. Das stimmt mich zuversichtlich für Sonntag“, sagt Topcu. Im anstehenden Auswärtsspiel bei Spitzenreiter SpVgg Feldmoching wird es aber natürlich nicht einfach. Der Vorjahres-Vierte ist als einziges Team der Liga noch ohne Niederlage und führt das Klassement mit vier Zählern Vorsprung an. Zuletzt feierten die Feldmochinger fünf Siege in Folge – und das bei einem beeindruckenden Torverhältnis von 21:1. „Diese Zahlen interessieren mich nicht. Irgendwann wird auch Feldmoching patzen. Wir werden alles daransetzen, dass es gegen uns schon so weit ist“, sagt Topcu, der den Ausfall des weiterhin rot-gesperrten Ralf Schröder bedauert.

FC Fatih Ingolstadt: Ernhofer, Nasufaj (46. Saho), Yürükal, Koblianidze, Abasikeles, Demirkol, Miskovic, Mehemtovic (71. Kurnaz), Saridis, Soysal (80. Veit), Sin.
Tore: 0:1 Ring (15.), 0:2 Goßner (18.), 0:3 Imsak (39.), 0:4 Mosig (40.), 1:4 Yürükal (42.), 2:4 Abasikeles (52./FE), 3:4 Saridis (70.), 3:5 Zander (78.), 4:5 Saridis (87.). – Gelb-Rote Karte: Demirkol (Ingolstadt, 45.). – Bes. Vorkommnis: Zehn-Minuten-Strafe für Yürükal (Ingolstadt, 90.+1). – Schiedsrichter: Wölfl (St. Wolfgang). – Zuschauer: 80.

SV Manching - VfB Eichstätt II (Freitag, 19 Uhr): Drei Siege und ein Unentschieden – auswärts ist der SV Manching in dieser Saison noch ungeschlagen. „Was mir aber gar nicht gefällt, ist die Tatsache, dass wir schon zwei Heimniederlagen kassiert haben. Diese Bilanz muss auf jeden Fall besser werden“, sagt Fabian Reichenberger vor dem Duell mit der VfB-Zweitvertretung, die der SVM-Trainer als schwer zu bespielenden Gegner einstuft. „Die Mannschaft ist im Kern zusammengeblieben, die Spieler sind taktisch gut ausgebildet“, erklärt er und betont: „Wir werden an unser Leistungslimit gehen müssen.“ Zuletzt gewannen die Manchinger das Derby beim FC Fatih Ingolstadt mit 3:0 und positionierten sich hinter der SpVgg Feldmoching auf dem zweiten Tabellenplatz. Eichstätts Spielertrainer Max Dörfler hat sich dieses Match angeschaut: „Wenn wir gegen Manching bestehen wollen, dann müssen wir hinten stabil stehen, die Zweikämpfe annehmen und uns unserer eigenen Stärken besinnen.“ So wie in der Vorwoche, als seine Elf dem BC Attaching beim 6:3 gleich ein halbes Dutzend Tore einschenkte. Allerdings profitierte die VfB-Reserve dabei von der Unterstützung durch fünf Akteure aus dem Regionalliga-Kader. „Die Eichstätter-Reserve ist immer eine Art Wundertüte. Man weiß nie, wer letztendlich spielt“, sagt Reichenberger. Allerdings kann der VfB II dieses Mal nicht mit so großer Hilfe rechnen, da die Regionalliga-Mannschaft des Klubs am Samstag gegen die DJK Vilzing selbst ein schweres Spiel hat. „Aufgrund unserer personellen Lage tut uns grundsätzlich jeder zusätzliche Spieler gut“, sagt Dörfler. Er gibt aber auch zu bedenken, dass die Erwartungshaltung von und an den Leihspielern immer extrem groß ist. „Jeder meint, dass sie zwangsläufig die Besten auf dem Platz sind und das Spiel alleine entscheiden müssen. So ist es aber auch nicht.“ Im Sommer galt es in der Domstadt unter anderem den Abgang von Mamadou Diallo zu verschmerzen. Der 25-Jährige spielt seitdem für den SVM. Dort ist er einer von insgesamt zwölf Neuzugängen. „Meiner Meinung nach haben sich die Manchinger sehr gut verstärkt. Ich bin überzeugt, dass sie um den Landesliga-Aufstieg mitspielen werden, auch wenn Trainer Reichenberger noch immer ein bisschen auf Understatement macht“, meint der spielende VfB-Coach.

DK