2. Football-Bundesliga
Schwerstarbeit für die Dukes-Defense

2. Football-Bundesliga: Tabellenführer Ingolstadt erwartet die ebenfalls noch ungeschlagenen Bad Homburg Sentinels

17.06.2022 | Stand 17.06.2022, 15:17 Uhr

Gabe Boccela zeigte in Gießen sein bislang bestes Spiel für die Dukes. Coach Eugen Haaf hofft, dass der Receiver auch im Topspiel gegen Bad Homburg zur Hochform aufläuft. Foto: Lüger

Ingolstadt – Vor dem Heimspiel an diesem Samstag gegen die Bad Homburg Sentinels (18.30 Uhr im ESV-Stadion) hat Headcoach Eugen Haaf die Aufgabe für die Ingolstadt Dukes klar formuliert: „Die Defense muss in der Passverteidigung über sich hinauswachsen, damit wir eine Chance haben.“ Das überrascht auf den ersten Blick, zumal die Herzöge die Tabelle in der 2. Football-Bundesliga (GFL2) ja souverän anführen.

Doch ein Blick in die Statistik macht die Sorge des Coaches verständlich, denn da liegt die Passverteidigung der Dukes in der gesamten GFL2 nur auf dem vorletzten Platz. Nachdem die Offense aber bisher sehr starke Vorstellungen lieferte, fiel das kaum ins Gewicht, aber Haaf macht sich Sorgen, dass das auch einmal nicht aufgehen könnte. Vorwürfe macht er seinen Spielern deshalb aber keine. „Gerade auf diesen Positionen haben wir viele sehr junge und unerfahrene Spieler. Wir haben gewusst, dass wir ihnen auch Fehler zugestehen müssen, da müssen wir souverän damit umgehen“, gibt er seinen Nachwuchs-Cracks Rückendeckung.

Dieses Mal kommt dazu, dass einige Nachwuchsspieler derzeit in den USA sind, um sich für einen Platz an einem der Colleges zu bewerben. Dass wegen des G7-Gipfels auch noch Spieler ausfallen, die bei der Polizei angestellt sind und deshalb aus beruflichen Gründen fehlen, fällt ebenfalls ins Gewicht. Zumindest die Verletztenliste ist nicht mehr ganz so lang wie beim letzten Spiel.

Ob das reicht, die starke Offense der Sentinels in Schach zu halten, wird sich zeigen. Nach dem nicht überzeugenden Auftaktspiel gegen Gießen (31:28-Sieg) holten die Hessen mit Danny Farley noch einen amerikanischen Quarterback, der bei seinem ersten Einsatz gegen Wiesbaden eine überragende Leistung zeigte und maßgeblichen Anteil am 55:12-Erfolg hatte. „Die Sentinels haben einige starke Receiver, auf die wir sehr gut aufpassen müssen“, warnt Haaf vor dem kommenden Gegner, der im Gegensatz zu den Dukes erst zwei Saisonspiele bestritten hat und deshalb auch kräftemäßig einen Vorteil haben dürfte.

Haaf hofft, dass Gabe Boccella einen ähnlich starken Auftritt hinlegen wird wie am vergangenen Wochenende, als er beim 42:34-Sieg der TV-Footballer in Gießen zur Hochform auflief und sein bisher bestes Spiel für die Herzöge ablieferte. Nachdem sein Vater in dieser Woche in Ingolstadt eingetroffen ist und den Filius an neuer Wirkungsstätte unter die Lupe nehmen will, wird das dem Receiver eine zusätzliche Motivation geben. Nachdem er mit Quarterback Luis Wittmann immer besser harmoniert, können die Dukes-Fans gespannt sein, welches Feuerwerk die beiden am Samstagabend abliefern werden.

Auf die nötige Unterstützung von den Rängen setzt auch Haaf, der zuversichtlich ist, dass noch einmal eine große Anzahl von Fans ins Stadion kommt. Immerhin ist es nach der einseitigen Partie gegen Wiesbaden (80:21) erst der zweite Heimauftritt der Ingolstädter in dieser Saison. Eine Woche später steht für die Dukes noch die Partie in Frankfurt an, dann ist erst einmal Pause bis Ende Juli. Am 23. des Monats kommen dann die Fursty Razorbacks zum Rückspiel an die Donau.

Jetzt aber gilt es für die Dukes, noch einmal alle Kräfte zu bündeln, um mit einem weiteren Sieg etwas entspannter in die Rückrunde gehen zu können. Bis dahin kommt eventuell noch die eine oder andere Verstärkung, dann wird auch Haaf den noch ausstehenden Spielen etwas gelassener entgegensehen. Das würden die Homburger natürlich auch gerne, aber vorerst geben sie die Favoritenrolle an die Dukes ab. „Der Sieg gegen Wiesbaden war enorm wichtig für das Selbstvertrauen. Allerdings wartet jetzt bei den Dukes eine deutlich schwerere Aufgabe auf uns“, warnt auch der Sentinels-Vorsitzende Maximilian Schwarz vor dem Gastspiel im ESV-Stadion.

lgi