Ingolstädter Ausdauerszene will wieder mehr Leute aktivieren und an den Start bringen. Ingolstadt – Die Leute in Bewegung bringen! Diesem Ziel haben sich die Macher der großen und kleinen Lauf- und Ausdauerveranstaltungen in Ingolstadt auf die unterschiedlichste Weise verschrieben. Und es sollen noch mehr Menschen in der Region werden, die ihre Laufschuhe schnüren und dann bei einem der zahlreichen Events dabei sind. Der geplante Schulterschluss hat sogar einen Namen, „MovING“, und erlebte jetzt seinen Startschuss bei einer gut besuchten Auftaktveranstaltung im Elfgrad (ehemaliges DK-Forum).
Der Blick auf die seit Jahren sinkenden Anmeldezahlen bei Institutionen wie dem Halbmarathon oder dem regionalen Laufcup oder das Zögern vieler Teilnehmer beim sonst stets schnell ausgebuchten Triathlon sind mehr als deutliche Signale – nicht nur hier haben die Organisatoren (Halbmarathon: Ralf Schmiedeke, Laufcup: Karl Eberle und Roland Muck, Triathlon: Gerhard Budy) eine Trendumkehr im Sinn.
Vor allem will sich die Laufszene besser vernetzen und auch gerade für Einsteiger öffnen. Denn es wurde in der Runde schnell klar, dass selbst die Cracks nicht alles über die schon vorhandenen Angebote wissen: Die ehrenamtlichen Organisatoren der Ingolstädter Ausgabe der weltweiten Bewegung Parkrun (jeden Samstag, 9 Uhr, im Luitpoldpark) mussten sich an dem Abend mehrfach vorstellen. Oder auch die in der Coronazeit aus dem Boden geschossenen 8070-Runner um den stadtbekannten Fotografen Stefan Bösl. Wie soll da erst ein Neuling den Überblick bekommen oder behalten? „Wie können wir die Leute einfangen?“, stellte „MovING“-Mitinitiator Sebastian Mahr die zentrale Frage, die alle gleichermaßen betrifft. Der Triathlon-Profi organisiert beim „Donau Run“ (immer donnerstags, 18.30 Uhr, Parkstraße) ein eigenes (Trainings-)Angebot, ist in den Sozialen Medien sehr aktiv und weiß über Ingolstadt: „Wir bieten doch schon für alle was: vom Einsteiger bis zum Profi.“ Es gebe „gute Ideen, gute Ansätze, gute Läufe“. Die müssten entsprechend beworben werden.
Als Plattform für den Schulterschluss soll vorerst der Online-Auftritt von „Donau Run“ dienen, dort den schnellen Überblick bieten, wo man mit seinen Ambitionen am besten aufgehoben ist. Ein überarbeiteter Sportveranstaltungskalender könnte ebenso viele Infos auf einen Blick bringen.
Die beiden Aushängeschilder Halbmarathon und Triathlon wollen sich zudem enger verzahnen. Zusammen mit dem Laufcup soll es eine Kombinationswertung mit exklusiven Preisen für Teilnehmer geben, wobei die Zielankunft bei allen drei Veranstaltungen ohne bestimmte Platzierung bereits für die Teilnahme an der Verlosung reicht. Ein „Supersportwochenende“ mit beiden Großevents an einem Wochenende, Samstag und Sonntag, lässt sich bei allem Charme der Idee nicht nur organisatorisch kaum umsetzen, auch das Teilnehmerfeld überschneidet sich stark und man würde sich kannibalisieren, so Budy und Schmiedeke.
Da beide Läufe 2023 nur zwei Wochen auseinanderliegen (6. Mai und 21. Mai) brachte der Innenstadtkümmerer der städtischen IFG, Valentin Herbold, die Ingolstädter „Supersportwochen“ ins Gespräch. Am freien Wochenende zwischen Halbmarathon, der traditionell durch die Innenstadt verläuft, und dem Triathlon, dessen Zieleinlauf erstmals in der Innenstadt (Paradeplatz) liegen wird, könnte es ebenso rundgehen. Eine Idee wird noch gesucht.
Klar ist dagegen schon, wie „MovING“ in den nächsten Wochen nach der Auftaktveranstaltung ins Rollen kommen soll: Ein Adventskalender wird unter anderem Startplätze für Halbmarathon und Triathlon enthalten, deren Meldeportale am 1. Dezember öffnen. Bis zum Jahreswechsel wird eine virtuelle Laufserie den Anreiz für Bewegung in den kalten Wochen setzen. Im Januar sind Online-Workshops mit unterschiedlichen Themen (von Ernährung bis Lauftechnik) geplant. Das soll alles nur der Auftakt sein: In Ingolstadt bewegt sich was.
DK
