Kreisliga 1 Donau/Isar
Sandersdorf marschiert vorneweg

Vierter Sieg im vierten Spiel für den FCS – Gaimersheim macht Schritt aus der Krise

29.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:16 Uhr

Entwischt: Gaimersheims Nicolea Nechita (rechts) läuft Hundszells Mario Siegle davon. Foto: Meyer

Von Julian Meier

Ingolstadt – Am Wochenende hat der bisherige Spitzenreiter der Kreisliga 1 Donau/Isar erstmals Punkte liegenlassen: Gegen Bezirksliga-Absteiger SV Kasing kam der FC Hitzhofen-Oberzell nicht über ein 1:1 hinaus. Neuer Tabellenführer ist nun der FC Sandersdorf, der nach dem vierten Spieltag noch ohne Punktverlust ist. Der TSV Gaimersheim würde sich auch gerne in diesen Tabellenregionen aufhalten, nach dem miserablen Saisonstart muss sich die Kroll-Elf aber erstmal langsam nach oben arbeiten. Am Sonntag gelang immerhin der erste Saisonsieg.

FC Hitzhofen-Oberzell - SV Kasing 1:1 (0:0): Seltene Einigkeit zeigten die Trainer der beiden Mannschaften nach Schlusspfiff. „Es war ein richtiges Spitzenspiel mit vor allem in der ersten Halbzeit wahnsinnig hoher Intensität und hohem Tempo“, sagte Hitzhofens Coach Michael Olah. Sein Gegenüber Tobias Giebl sprach von einem „sehr hochklassigen Kreisliga-Spiel“. Beide konnten auch mit dem Ergebnis leben. „Schade, dass wir uns in der ersten Halbzeit nicht belohnt haben mit einem Treffer. Aber wir können mit dem Punkt zufrieden sein und mit der gezeigten Leistung noch viel mehr“, sagte Giebl. Für FCHO-Coach Olah hatte die Partie zwei unterschiedliche Hälften: „In der ersten Halbzeit hatte Kasing leichte Vorteile, in der zweiten Halbzeit hatten wir mehr vom Spiel. So geht das Unentschieden in Ordnung.“ Kurz nach Wiederanpfiff musste Kasings Fabian Wölkhammer nach einem Torwartfehler von Stefan Seitz nur noch ins leere Tor schieben (55.). Der Ausgleich, dem laut Giebl ein „klares Foulspiel“ an seinem Schützling Maximilian Heisler vorangegangen war, gelang Emin Ismaili (62.).

TSV Baar-Ebenhausen - SV Menning 0:1 (0:0): Lange Zeit ist das Spiel „dahingeplätschert“, wie Mennings Coach Dejan Micic zugab. Torchancen gab es wenige bis gar keine; Baar-Ebenhausen verteidigte geschickt und Menning brachte die wenigen Angriffe nicht zu Ende. Dann flankte Fabian Neumayer in den Strafraum, Simon Wolfsfellner wurde geschubst und der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß. Den verwandelte Johannes Boyer zum 1:0 für die Gäste (56.) – gleichzeitig auch der Endstand. „Es war ein ausgeglichenes Spiel. Wäre der Elfmeter nicht gekommen, bin ich mir sicher, dass wir einen Punkt geholt hätten“, meinte TSV-Trainer Herbert Riedl. Und selbst Micic gestand ein, dass sein Team den Gegner nicht wirklich in Grund und Boden gespielt hat: „Das Spiel war kein Fußball-Leckerbissen, es hätte auch Unentschieden ausgehen können. Wir haben uns das Quäntchen Glück erarbeitet, weil wir die aktivere Mannschaft waren.“ Seine Elf konnte damit erfolgreich Revanche nehmen für das verlorene Relegationsduell (0:1) im Mai. Riedl war dagegen trotz der ersten Niederlage seiner Amtszeit nicht enttäuscht: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Leider konnten wir aus unseren Chancen kein Tor machen.“

FC Gerolfing - FC Mindelstetten 1:1 (1:1): Der FC Gerolfing hat es verpasst, nach dem ersten Saisonsieg nachzulegen. Viel hat allerdings nicht gefehlt – das erkannte auch Mindelstettens Abteilungsleiter Christian Wambach an: „Der Punkt ist nicht unverdient, aber aufgrund der starken zweiten Halbzeit von Gerolfing glücklich. Gerade zum Schluss haben sie uns hinten reingedrückt.“ Gerolfings Co-Trainer Den Lovric haderte dagegen mit dem verpassten Sieg: „Wir hatten in der zweiten Halbzeit viel Pech im Abschluss. Dazu kam noch ein klarer Handelfmeter, der nicht gegeben wurde.“ Sein Team bleibt damit im Tabellenmittelfeld. „Schade, dass wir an unserer Chancenverwertung gescheitert sind. Aber wenn man nicht gewinnen kann, darf man nicht verlieren. Den Punkt nehmen wir mit“, sagte Lovric. Schon nach elf Minuten hatte Marcel Kappelmaier die Gäste in Führung gebracht, er verwandelte einen Strafstoß nach Foulspiel an Josef Wilhelm. Fast im Gegenzug fiel das 1:1 durch Florian Grosz (12.). „Wir geben die Führung nach einem Missverständnis in der Defensive viel zu früh wieder her“, klagte Mindelstettens Wambach. Sein Team bleibt aber mit nun sieben Punkten aus vier Spielen auf Kurs.

Türkisch SV Ingolstadt - FC Sandersdorf 1:4 (1:2): Der FC Sandersdorf spaziert weiter mühelos durch die Liga. Auch das vierte Saisonspiel gewann der neue Tabellenführer. Was für Spielertrainer Patrick Mack aber noch wichtiger war, ist die Fortsetzung einer beeindruckenden Serie: Saisonübergreifend hat der FCS seit zwölf Partien nicht mehr verloren. „Wir wollten von Anfang an zeigen, dass die Serie auch heute nicht reißt. Ich bin hochzufrieden mit der Leistung. Die Jungs ziehen alle voll mit“, lobte Mack. Im ersten Durchgang war es allerdings noch eine zähe Angelegenheit; der Türkisch SV leistete ordentlich Gegenwehr. Das frühe 1:0 der Sandersdorfer durch Philipp Schneeberger (9.) glich Eray Genc zehn Minuten später aus. Andreas Winkler brachte die Gäste wenig später erneut in Führung (34.). Nach einer taktischen Umstellung in der Halbzeitpause trat Sandersdorf dominanter auf. Als dann Michael Detling einen Strafstoß verwandelte (53.) und auch Christian Geß noch einen Treffer beisteuerte (65.), war der Deckel drauf. „Sandersdorf hat verdient gewonnen. Wir haben zu viele Fehler gemacht, was Sandersdorf ausgenutzt hat“, räumte Türkisch-SV-Abteilungsleiter Ertugrul Topcu ein.

TSV Großmehring - TSV Oberhaunstadt 0:1 (0:0): Ein Arbeitssieg war es, das musste auch Oberhaunstadts Abteilungsleiter Stefan Schaller zugeben: „Heute war es im Vergleich zu den ersten drei Spielen nicht unser bestes. In der zweiten Halbzeit haben wir bis zum Führungstreffer ordentlich gespielt, aber in den letzten 15 Minuten den Faden verloren.“ Der Aufsteiger drückte da auf den Ausgleich, scheiterte aber bei drei guten Chancen. Am nächsten kam Dominic Filser einem Treffer, sein Lupfer wurde noch von der Linie gekratzt. Dass Oberhaunstadt den Vorsprung über die Zeit brachte, sorgte bei Schaller für Erleichterung – vor allem nachdem erst in der Vorwoche die ersten Punkte gelungen waren: „Der Sieg war sehr wichtig, sonst wären die drei Punkte gegen Gaimersheim nur halb so viel wert gewesen.“ Der entscheidende Treffer fiel nach einem abgefälschten Ball, Fabian Kuppe musste nach Querpass nur noch einschieben (73.). Großmehrings Übungsleiter Marco Spreng sah trotz der erneuten Niederlage auch positive Aspekte: „In der ersten Halbzeit hatte Oberhaunstadt gefühlt 80 Prozent Ballbesitz. Wir haben es aber sehr, sehr gut verteidigt und diszipliniert gegen den Ball gearbeitet.“ Wäre zum Schluss die Chancenverwertung ebenfalls sehr, sehr gut gewesen, hätte es wahrscheinlich zum zweiten Punktgewinn gereicht.

TSV Gaimersheim - SV Hundszell 3:1 (1:1): Die Erleichterung ist groß beim TSV Gaimersheim: Gegen Aufsteiger SV Hundszell gelang der ersehnte erste Saisonsieg. „Endlich ist der erste Dreier da. Wir haben eine tolle Reaktion gezeigt. Anscheinend habe ich die richtigen Worte gefunden, um meiner Mannschaft wieder Selbstvertrauen einzuhauchen“, jubelte Trainer Manfred Kroll. Nach dem Unentschieden zum Auftakt und zwei Niederlagen stand der Vorjahreszweite bereits unter erheblichem Druck. Dieser wurde auch nicht kleiner, als Marcel Posselt einen individuellen Fehler ausnutzte und zum frühen 1:0 für die Gäste traf (8.). Danach begann aber der Sturmlauf des TSV. „Wir haben dem Gegner 90 Minuten die Luft abgeschnürt. Der Sieg war hochverdient“, sagte Kroll. Auf den Ausgleich von Dennis Huettinger (28.) folgte lange Zeit nichts; erst in der Schlussphase belohnten sich die Hausherren mit den Treffern von Denis Janjic (81., 90.+1). Hundszells Trainer Florian Kunz wollte danach gar nicht lange herumlavieren: „Gaimersheim hat verdient gewonnen. Wir wollten mit Geschlossenheit und intensiver Zweikampfführung dagegenhalten. Das haben wir nicht auf den Platz bekommen.“

DK