Von Sabine Kaczynski
Potsdam – Vor der dreiwöchigen Länderspielpause nutzten die Fußballerinnen des FC Ingolstadt 04 mit einer soliden Vorstellung den schwachen Auftritt des Aufsteigers 1. FFC Turbine Potsdam zu einem ungefährdeten 3:0-Auswärtssieg und verschafften sich im Abstiegskampf der 2. Bundesliga etwas Luft. Mit nunmehr neun Punkten kletterten die Schanzerinnen in der Tabelle auf Platz acht.
Nach dem ersten Saisonsieg am vergangenen Wochenende gegen bisherigen Spitzenreiter Gütersloh wollten die Ingolstädterinnen beim Vorletzten natürlich unbedingt nachlegen und begannen die Partie entsprechend bissig. Sie attackierten die Gastgeberinnen frühzeitig und sicherten sich so viele Balleroberungen – wie etwa in der 7. Minute durch Vanessa Haim, die nach ihrem anschließenden Alleingang nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Den Freistoß von Paula Vidovic lenkte die Turbine-Keeperin noch über die Latte, doch die Gäste setzten nach und erzielten noch in der gleichen Minute durch Haims sehenswerten Treffer die 1:0-Führung.
Die Schanzerinnen blieben spielbestimmend und fingen viele Pässe der Potsdamerinnen ab, so dass die Gastgeberinnen kaum in den Ingolstädter Strafraum vordringen konnten. Einziges Manko: Im letzten Drittel blieben die FCI-Angriffe zu ungenau oder wurden nicht konsequent genug vorgetragen, so dass sich trotz der Feldüberlegenheit nur Halbchancen durch Vidovic (20.) oder Katharina Schmittmann (29.) ergaben. In der 30. Minute traf Haim nach schöner Vorarbeit von Yvonne Dengscherz und Schmittmann nur den Pfosten.
Die erste richtige Möglichkeit der Potsdamerinnen gab es in der 32. Minute, doch Laura Lindners Abschluss misslang. Weitere gefährliche Aktionen ergaben sich nicht, so dass die Schanzerinnen mit einer knappen Führung in die Pause gingen. „Wir waren die klar bessere Mannschaft, trotzdem hätte ich mir noch mehr Kontrolle gewünscht. Wir haben manchmal zu unsauber agiert, was vielleicht daran lag, dass wir es nicht gewöhnt sind, das Spiel zu machen. Außerdem war der Druck, gewinnen zu müssen, schon recht groß“, meinte FCI-Coach Miren Catovic.
Nach dem Seitenwechsel nutzten die FCI-Frauen gleich ihre erste Möglichkeit: Nach einer Vorlage von Vidovic zog die schnelle Haim auf der rechten Seite davon und legte zurück auf die im Sechzehner sträflich alleingelassene Leni Fohrer, die keine Mühe hatte, das 0:2 zu besorgen (48.). Die Schanzerinnen blieben im Dauer-Angriffsmodus, taten sich aber weiterhin schwer, zwingende Tormöglichkeiten zu kreieren.
Den Gastgeberinnen gelang im zweiten Durchgang erst in 64. Minute der erste Schuss in Richtung FCI-Tor, doch Emily Lemke verzog. Auf der anderen Seite scheiterte Haim nach einem langen Pass von Anna-Lena Fritz an der Potsdamer Keeperin (65.). Mit zunehmender Spieldauer ließen die Schanzerinnen nach und leisteten sich selbst einige Fehler, von denen der Gegner jedoch nicht profitieren konnte. In der 81. Minute machten die FCI-Frauen dann endgültig den Sack zu: Diesmal war es Katharina Böhm, die Haim auf die Reise schickte, deren zurückgelegten Ball verwertete erneut Fohrer zum 0:3. Zwei Minuten später versuchten es die Potsdamerinnen noch einmal über Lemke, doch FCI-Schlussfrau Franziska Maier war auf dem Posten.
„Nach dem schnellen Tor war die Partie fast schon entschieden. Wir haben ruhig und clever gespielt, kaum etwas zugelassen – und Potsdam wollte nicht mehr. Gegen Ende der Begegnung waren wir nicht mehr so konzentriert, haben etwas nachgelassen, aber dennoch verdient gewonnen“, lautete Catovics Fazit.
Die nächste Partie der Schanzerinnen findet erst in drei Woche, am 27. November statt. Dann empfangen die FCI-Frauen den FC Carl Zeiss Jena, der mit einem Punkt weniger auf dem Konto direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt ist.
DK
FC Ingolstadt: Maier – Dengscherz (84. Harttung), Meyer (84. Savoy), Fritz, Petz (84. Karacubuk) – Wolski (58. Zani), Mailbeck – Vidovic, Fohrer, Haim – Schmittmann (58. Böhm).
Tore: 0:1 Haim (7.), 0:2 Fohrer (48.), 0:3 Fohrer (81.). – Schiedsrichter: Heidenreich (Lübeck). – Zuschauer: 73.
