American Football
Nervenstarke Ingolstadt Dukes zum GFL2-Auftakt

Sieg gegen favorisierte Kirchdorf Wildcats

23.05.2022 | Stand 22.09.2023, 23:20 Uhr

Starker Auftritt: Neuzugang Gabe Boccella. Foto: Lüger/Archiv

Von Elmer Ihm

Ingolstadt – Das war ein hartes Stück Arbeit für die Ingolstadt Dukes: Der Aufsteiger in die 2. Football-Bundesliga (GFL2) gewann sein Auftaktspiel bei den favorisierten Kirchdorf Wildcats mit 23:13 (9:0, 0:3, 0:7, 14:3) und hat damit ein erstes Ausrufezeichen gesetzt. Der Erfolg hing lange Zeit am seidenen Faden, und als die Gastgeber im dritten Viertel erstmals in Führung gingen, drohte die Partie zu kippen.

Doch da zeigten die Ingolstädter Moral und Nervenstärke. Wobei an diesem Tag vor allem eine sehr starke Defensive den größten Anteil am Erfolg hatte. „Daumen hoch für unsere Defense, sie hat uns heute im Spiel gehalten“, lobte Headcoach Eugen Haaf. Zwar gelang es den Gastgebern vor 650 Zuschauern dank einer starken Leistung von Quarterback Glen Cuiellette ihre starken Receiver Lukas Anzeneder und Lukas Obermaier immer wieder in Szene zu setzen. Doch wenn die Wildcats dann nur wenige Yards von der Endzone entfernt waren, behielten die Abwehrrecken der Dukes meist die Oberhand.

Ähnlich sah es auf der Gegenseite aus, wo auch die Kirchdorfer Defense lange Zeit sehr wenig zuließ. Das lag auch daran, dass viele einfache Pässe von Quarterback Luis Wittmann nicht ankamen. Dadurch hingen die Receiver, eigentlich das Prunkstück der Dukes, weitgehend in der Luft. So mussten die Dukes vermehrt aufs Laufspiel setzen, was von den Platzherren aber meist einfach zu stoppen war. Zudem fiel ins Gewicht, dass Running Back Dwayne Milton noch immer an den Folgen einer Fußverletzung leidet und nur selten eingesetzt wurde. Noch schwerer hatte es die Wildcats getroffen, denn mit Hunter Belzo fehlte einer ihrer großen Stützen sogar komplett.
„Die Kirchdorfer hatten ihre Hausaufgaben gemacht und sich sehr gut auf uns eingestellt“, meinte Haaf, der seinerseits keine Möglichkeit hatte den Gegner zu scouten. Deshalb war der Headcoach im Großen und Ganzen auch zufrieden: „Egal ob es ein schwerer oder ein dreckiger Sieg war, Hauptsache wir haben gewonnen. Wichtig war, dass sich unsere jungen Spieler nicht aus dem Konzept bringen ließen, gerade zu dem Zeitpunkt, als die Partie zu kippen schien.“

Dass sein Team diesen Vorteil nicht nutzen konnte, ärgerte auch Kirchdorfs Cheftrainer Christoph Riener: „Wir hatten geglaubt, gut genug zu sein für alle Gegner. Dem ist offensichtlich nicht so.“

Am Samstag wurde sein Team jedenfalls kalt erwischt. Schon nach drei Minuten gingen die Gäste in Führung. Zwar kam ein Pass von Wittmann auf den in der Endzone freistehenden Gabe Boccella nicht an, doch dann versuchten es die Dukes eben mit einem Fieldgoal, das Philipp Ponader auch gelang. Auf der Gegenseite ließ Anzeneder ebenfalls in der Endzone einen leicht zu fangenden Ball fallen, so dass den Wildkatzen ebenfalls nur ein Fieldgoal-Versuch blieb, der aber nichts brachte. Als kurz vor Ende des Viertels Milton einen seiner schnellen Läufe startete und bis zur 15-Yard-Linie vorstürmte, nutzen die Dukes den anschließenden Spielzug durch Boccella zum 9:0.

Die nächsten beiden Viertel verliefen ohne große Höhepunkte, wobei sich beide Teams immer wieder durch unnötige Strafen selbst bremsten. Durch einen Touchdown von Cuiellette und zwei Fieldgoals von Anzeneder schienen die Kirchdorfer bei einer zwischenzeitlichen 13:9-Führung doch noch ans Ziel zu kommen. Zumal bei den Dukes auch noch Marco Kock vom Feld musste – die Schiedsrichter hatten ein schweres persönliches Foul erkannt. 4:18 Minuten vor Schluss gelang Wittmann dann ein guter Pass auf Normen Schumm, die Ingolstädter waren wieder in Führung, was bei den Kirchdorfern Wirkung zeigte. Den Kickoff der Dukes konnten sie nicht unter Kontrolle bringen, die Dukes brachten den Ball an der 7-Yard-Linie in ihren Besitz. Milton nutze das Geschenk zum entscheidenden 23:13.

Nun können die Fans gespannt sein auf den Heimspiel-Auftakt am kommenden Samstag (18.30 Uhr) gegen Wiesbaden.

DK