Fußball - Kreisliga
Nechita-Treffer bringt TSV in die Relegation

Gaimersheim verteidigt mit 1:0 in Baar-Ebenhausen Platz zwei − Gerolfing trotz 12:2 gegen Grün-Weiß nur Dritter

23.05.2022 | Stand 22.09.2023, 23:20 Uhr

Das erste Etappenziel ist erreicht: Der TSV Gaimersheim mit Trainer Manfred Kroll (links) beendet die Kreisliga-Saison als Zweiter und spielt in der Relegation gegen den BC Attaching um den Aufstieg in die Bezirksliga. Foto: Meyer

Von Julian Meier

Ingolstadt – Die Entscheidungen sind gefallen: Am letzten Spieltag der Kreisliga 1 Donau/Isar hat sich der TSV Gaimersheim Platz zwei nicht mehr nehmen lassen und spielt damit in der Relegation um den Bezirksliga-Aufstieg. Im Kampf gegen den Abstieg bekommt der Türkisch SV Ingolstadt die Chance, in der Relegation das direkte Durchreichen von der Bezirksliga in die Kreisklasse zu verhindern. Der SV Karlshuld und Grün-Weiß Ingolstadt haben es dagegen nicht geschafft und müssen in der nächsten Spielzeit eine Klasse tiefer starten. Über die Wertung des Spiels zwischen dem FC Mindelstetten und Fatih Ingolstadt, das auf Wunsch der Gäste beim Stand von 9:1 abgebrochen wurde, gibt es noch keine Entscheidung.

TSV Baar-Ebenhausen - TSV Gaimersheim 0:1 (0:1): Es war eng, aber am Ende hat der TSV Gaimersheim den Relegationsplatz geschafft. „Wir haben uns nicht mit Ruhm bekleckert. Es war ein schwaches Spiel von beiden Seiten“, gab Coach Manfred Kroll zu. Kurz vor der Pause fiel der Treffer, der den Traum der Gaimersheimer von der Bezirksliga am Leben hält: Ein Pass in die Spitze wurde abgefälscht und landete vor den Füßen von Nicolea Nechita, der zum 1:0 einschob (44.). „Der Gegner stand sehr tief und wir haben uns schwergetan, einfach zu spielen. Es war eine komplizierte Kopfgeschichte“, meinte Kroll, der die beiden Relegationsduelle mit dem BC Attaching (Mittwoch, 19.30 Uhr/Samstag, 15 Uhr) als „Bonusspiele“ sieht. Der TSV Baar-Ebenhausen hatte durchaus die Chance auf den Ausgleich: Lucas Olbrich traf mit einem Kopfball nur die Latte, Moritz Heilek scheiterte allein vor TSV-Keeper Sebastian Hirschbeck. „Wir haben ein super Spiel gemacht und waren gleichwertig. Meiner Meinung nach wäre ein Unentschieden verdient gewesen“, meinte Trainer Manuel Steiniger. Nach dem 2:2 zuletzt gegen Meister Fatih Ingolstadt und dem knappen 0:1 gegen den Zweiten Gaimersheim sieht er sein Team gerüstet für das Relegationsduell gegen den SV Menning (Freitag, 18.30 Uhr): „Das Gefühl ist sehr gut. Wir sind alle heiß auf die Relegation und können es kaum erwarten, bis der Spieltag da ist.“

Der FC Gerolfing holte den höchsten Sieg überhaupt in dieser Kreisliga-Saison – und dennoch war es schlussendlich zu wenig. Weil das Team von Den Lovric den direkten Vergleich verloren hatte, landete Gerolfing trotz Punktgleichheit und der besseren Tordifferenz hinter Gaimersheim auf Rang drei. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, die Mannschaft hat alles gegeben. Leider hat es am Ende nicht gereicht“, sagte Lovric und wünschte Konkurrent Gaimersheim viel Erfolg in der Relegation. Für Winterneuzugang Christian Träsch war es ein denkwürdiges Spiel: Der ehemalige Profi des FC Ingolstadt erzielte gleich fünf Treffer (21., 21., 21., 26., 54.). Acht Tore in acht Spielen sind auch für einen ehemaligen Nationalspieler eine ordentliche Saisonbilanz. Seine Teamkollegen Ugur Genc (24., 49.) und Florian Grosz (83., 85.) waren immerhin doppelt erfolgreich. Die weiteren Treffer erzielten Niklas Nissl (42.), Philipp Haunschild (71.) und Leo Zängler (82.). Obwohl es nicht für den Relegationsplatz gereicht hat, zog Lovric ein positives Fazit: „Ich bin mit der Entwicklung der Mannschaft zufrieden. Unser Ziel haben wir knapp verfehlt, aber es ist ein sehr starker dritter Platz. Wir werden nächstes Jahr wieder angreifen.“ Grün-Weiß steigt dagegen nach der nächsten indiskutablen Leistung als Tabellenletzter in die Kreisklasse ab. Da halfen auch die zwischenzeitlichen Treffer von Ramin Nowacka (32.) und Ersin Ucar (46.) nichts.

Türkisch SV Ingolstadt - FC Hitzhofen-Oberzell 4:1 (2:0): Gerade zur rechten Zeit hat der Türkisch SV Ingolstadt noch die Kurve bekommen. Durch den höchsten Saisonsieg sicherte sich der Bezirksliga-Absteiger die Chance, über den Umweg Relegation noch die Klasse zu halten. „Wir sind sehr froh darüber und haben uns die Relegation verdient. Wir wollten unbedingt gewinnen und haben eine Topleistung gezeigt“, lobte Abteilungsleiter Ertugrul Topcu. Sein Team erwischte einen Traumstart: Nach 13 Minuten traf Hitzhofens Matthieu Ludwig ins eigene Netz, nur zwei Minuten später erhöhte Zabihullah Rahimi auf 2:0 für die Gastgeber. Selbst der zwischenzeitliche Anschlusstreffer durch Torschützenkönig Alexander Thielmann (59.) brachte den Türkisch SV nicht mehr ins Wanken. Eray Genc (66.) und Isa Gashi (90.+1) besiegelten den 4:1-Sieg und damit das Relegationsduell gegen den Türkisch SV Pfaffenhofen (Donnerstag, 14 Uhr). „Jetzt müssen wir uns auf das Saisonfinale konzentrieren und die Liga halten. Wir freuen uns auf ein spannendes Relegationsspiel“, sagte Topcu. Hitzhofens Coach Michael Olah konnte sich mit der Niederlage einigermaßen abfinden: „Natürlich hatten wir uns einen anderen Abschluss vorgestellt. Man hat gemerkt, dass die Luft einfach raus war. Trotzdem können wir auf eine tolle Rückrunde zurückblicken.“

SV Manching II - TSV Hohenwart 3:1 (1:0): Mit einem Sieg verabschiedete sich Manchings Spielertrainer Christopher Haas in Richtung Karlskron. „Das war ein sehr gelungener Abschluss unserer Saison“, sagte der scheidende Übungsleiter. Durch das 3:1 beendete sein Team die Spielzeit punktgleich mit dem TSV Hohenwart. Für beide Teams ging es nicht mehr um allzu viel, dementsprechend konnten beide ohne Druck aufspielen. Die Folge war ein ausgeglichenes Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten. Kurz vor der Halbzeit verwertete Thomas Frank eine davon zum 1:0 für den SVM (42.). Nach dem Seitenwechsel brachte Hohenwarts Tobias Schaefer als letzter Mann unglücklich seinen Gegenspieler zu Fall; der Schiedsrichter entschied auf Notbremse und Rot (48.). Nur eine Minute später erzielte Hohenwarts Spielertrainer Markus Kurzhals den Ausgleich. „Wir hatten in Unterzahl sogar die besseren Chancen, aber es sollte nicht sein“, meinte Kurzhals. Daniel Schweiger (54.) und Spielertrainer Haas (60.) sorgten schließlich für den 3:1-Sieg der Manchinger. „Am Ende war es die bessere Chancenverwertung, die uns den Sieg eingebracht hat“, sagte Haas. Hohenwart hatte auch nach dem 1:3 die Chance, wieder zurückzukommen, aber Daniel Liebhardt verschoss nach rund 70 Minuten einen Elfmeter. Spielertrainer Kurzhals war dennoch einigermaßen zufrieden: „Es ist schade, weil es Platz vier hätte sein können. Aber erste Tabellenhälfte ist gut.“

FC Sandersdorf - SV Karlshuld 4:0 (2:0): Aus, Ende, vorbei: Der SV Karlshuld steigt direkt in die Kreisklasse ab. „Man steigt nie gerne ab. Aber damit abgefunden habe ich mich eigentlich schon ein bisschen länger“, sagte SVK-Trainer Thomas Schmalzl. Das große Aufbäumen blieb wie schon in den vergangenen Spielen aus. Nach dem frühen Doppelschlag durch Sandro Rott (23.) und Christian Geß (26.) und noch mehr durch die gleichzeitige 2:0-Führung von Konkurrent Türkisch SV Ingolstadt war auch bei Schmalzl der Glaube verloren gegangen: „Da war für mich schon klar: Jetzt liegt gar nichts mehr in unserer Hand.“ Ein Elfmeter von Michael Detling (70.) und der zweite Treffer von Rott (87.) besiegelten schließlich das Unheil für den SVK. Und trotzdem war der Abstieg für Schmalzl an diesem Tag nicht das Schlimmste: Sein Spieler Patrick Schaile knickte drei Minuten vor Schluss ohne Fremdverschulden um und konnte nicht mehr aufstehen. Mit dem Rettungswagen wurde er abtransportiert. „Das war schlimmer als der Abstieg“, sagte Schmalzl. Für Sandersdorf war es hingegen der Schlussakt einer überragenden Rückrunde, die den Verein auf Platz fünf führte. „Es war ein klarer und verdienter Sieg. Karlshuld hatte eigentlich so gut wie keine Chance“, sagte Spielertrainer Patrick Mack. An die Leistungen der letzten Wochen konnte sein Team aber nicht anknüpfen: „Wir waren heute nicht so überzeugend wie die letzten Spiele.“ Als Grund machte Mack auch die Abschlussfeier am Abend aus. Das Feiern hatten sich seine Jungs dennoch redlich verdient.

DJK Ingolstadt - TSV Oberhaunstadt 0:2 (0:1): In einem Spiel, in dem es für beide Mannschaften um nichts mehr ging, holte Oberhaunstadt einen ungefährdeten 2:0-Sieg. „Das Spiel war relativ ruhig. Man hat beiden Teams angemerkt, dass die Luft raus war“, räumte TSV-Kapitän Simon Bellinghausen ein. Dass der Sieg verdient war, daran gab es aber keine Zweifel. „Wir hatten das Spiel unter Kontrolle und viele Torchancen“, sagte Bellinghausen. DJK-Coach Michael Dittenhauser konnte da nicht groß widersprechen: „Unterm Strich geht der Sieg verdient an Oberhaunstadt. Sie hatten mehr vom Spiel und waren spielerisch stärker.“ Sein Keeper Sebastian Huber hielt die DJK zunächst noch mit einer starken Parade im Spiel. Der nächste Angriff der Gäste saß aber: Auf der Außenbahn leisteten die Ingolstädter nur Begleitschutz und in der Mitte musste Oberhaun-stadts Hasan Ergezer nur noch einschieben (16.). In Durchgang zwei machte dann Johannes Six mit dem 2:0 alles klar (56.). In den Augen von TSV-Kapitän Bellinghausen war es ein „Traumtor“, für DJK-Coach Dittenhauser ein „Sonntagsschuss“. Dabei blieb es: Mit 13 Punkten Vorsprung vor der DJK beendet Oberhaunstadt die Saison. Gerettet sind beide. Für TSV-Spieler Dominik Obeth und Co-Trainer Andreas Eichiner war es der letzte Einsatz, sie hören auf.

DKSVK-Trainer Schmalzl macht weiter Karlshuld –Trotz des Abstiegs in die Kreisklasse bleibt Trainer Thomas Schmalzl dem SV Karlshuld erhalten. „Ich habe dem Verein meine Zusage für die neue Saison gegeben. Ich möchte und ich glaube, auch der Verein möchte“, sagte Schmalzl nach dem letzten Saisonspiel gegen den FC Sandersdorf (0:4). Im vergangenen Sommer war er zum SVK zurückgekehrt und hatte die schwere Aufgabe angenommen, mit fast ausschließlich Einheimischen den Klassenerhalt zu schaffen. „Man geht nicht irgendwo hin und sagt nach einem Jahr: Jetzt sind wir in der Kreisklasse, jetzt haue ich wieder ab. Das ist mein Heimatverein und den werde ich unterstützen, so gut ich kann“, erklärte Schmalzl. Eine Etage tiefer will er mit seinem Team eine „ordentliche Saison“ spielen. Vom sofortigen Wiederaufstieg will Schmalzl aber nichts wissen: „Wir müssen wirklich mal zueinander finden, der Neuaufbau kann jetzt richtig beginnen. Aber für mich ist auch klar: Jetzt zählen keine Ausreden mehr“. jme