Fußball - Bezirksliga
Manching muss liefern

Ambitionierter SVM kämpft gegen Dornach um Aufstiegschance – Erneut Aufstellungssorgen bei Fatih

22.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:25 Uhr

Seine Torjägerqualitäten sind am Freitag gefragt: Rainer Meisinger (links, gegen den Eichstätter Emanuel Gstettner), in der Vorsaison mit neun Treffern erfolgreichster Torjäger der Manchinger, steht nach acht Partien bisher bei drei Toren. Foto: Meyer

Von Norbert Dengler

Manching/Ingolstadt – Richtungsweisende Partien bringt der zehnte Spieltag der Bezirksliga Oberbayern Nord mit sich. Die Frage, die sich dabei vor allem stellt: Kann sowohl der SV Manching (Freitag, 19 Uhr) als auch der FC Fatih Spor Ingolstadt (am Samstag, 14 Uhr beim FSV Pfaffenhofen) den eigenen Ansprüchen gerecht werden? Für Manching geht es gegen den Zweitplatzierten SV Dornach darum, an der Spitzengruppe dran zu bleiben. Fatih Ingolstadt braucht im Abstiegskampf jeden Punkt – also auch mal einen Überraschungssieg gegen den Vierten FSV Pfaffenhofen.

SV Manching - SV Dornach (Freitag, 19 Uhr): Trotz dreier Heimniederlagen in Folge nimmt Fabian Reichenberger das Wort Heimfluch bewusst nicht in den Mund. Er sagt vielmehr: „Natürlich haben wir uns das alle ganz anders vorgestellt. Die bisherigen Ergebnisse vor heimischem Publikum sind mit Sicherheit nicht unser Anspruch.“ Der SV Dornach, der nach einem durchwachsenen Saisonstart zuletzt sechs Siege in Folge feierte, hat als Zweitplatzierter genauso viele Punkte gesammelt wie der Spitzenreiter SpVgg Feldmoching – nämlich 21. Der SVM steht bei 14 Zählern. Man braucht keinen Rechenschieber, um sich der Bedeutung dieses Duells für den SVM bewusst zu werden. Fakt ist: Verliert der SV Manching erneut, wächst der Rückstand zur Tabellenspitze auf satte zehn Zähler an. Die Grünhemden können also nur bei einem Sieg vorne dranbleiben, ansonsten drohen die Gastgeber schon nach dem ersten Saisondrittel im Tabellenmittelfeld zu versinken. „Es geht gegen einen direkten Konkurrenten und da zählt es jetzt umso mehr, dass wir die Punkte endlich zuhause behalten. Wir wollen an den Führenden dranbleiben. Entsprechend werden wir diese große Herausforderung auch angehen“, sagt Reichenberger, dessen Team zuletzt zweimal – beim 0:1 gegen den VfB Eichstätt II und beim torlosen Unentschieden beim FC Schwabing München – ohne eigenen Treffer blieb. Weil Reichenberger weiß, dass die Spiele unglücklich gelaufen sind und seine Mannschaft weitaus mehr kann, macht er die Torflaute auch nicht an fehlenden Akteuren fest. „Wir hatten zuletzt ein paar angeschlagene Spieler, die Wehwehchen mit sich herumschleppen. Deshalb sind sie gegen Schwabing auch bewusst nicht eingesetzt worden. Sie sollten erst komplett fit werden“, sagt der SVM-Coach. Dafür bekamen U19-Spieler wie Fabio Loi oder Romeo Öxler ihre Chance. Reichenberger: „Sie haben ihre Sache gut gemacht. Ob sie oder auch andere Juniorenspieler in den nächsten Wochen wieder zum Einsatz kommen, entscheiden wir situativ. Priorität hat aber auf jeden Fall unser Stammkader.“ Daniel Spies dürfte am Freitag zurückkehren, Dzenis Seferovic muss noch eine Sperre absitzen.

Jede Woche muss Fatih-Trainer Serkan Demir eine andere Mannschaft auf das Feld schicken – und das, obwohl die Urlaubszeit längst vorbei ist. „Es ist schier zum Verzweifeln, dass wir nie mit der gleichen Elf und schon gar nicht in Bestbesetzung antreten können. Wenn verletzte Spieler zurückkehren, dann fielen zuletzt wieder andere aus“, klagt Ingolstadts Abteilungsleiter Fatih Topcu. So scheint zwar beispielsweise Mehmet Sin nach seinem Muskelfaserriss vor einer Rückkehr in den Kader zu stehen, im Gegenzug dazu hat es zuletzt Roin Koblianidze erwischt. Der 19-Jährige zog sich in der Vorwoche bei der 2:5-Pleite gegen den SV Nord München dieselbe Verletzung zu und wird die nächsten Spiele verpassen. Samstaggegner FSV hat bislang 16 Punkte gesammelt und steht auf einem guten vierten Platz. Allerdings waren die Leistungen zuletzt recht schwankend. So ging die Elf von Gerhard Lösch vor einem Monat im Totopokal beim Kreisligisten SV Menning mit 1:5 unter, bezwang aber anschließend den VSST Günzlhofen (3:1) und den TSV Rohrbach im Derby (2:1), ehe es bei der 1:3-Niederlage gegen die SpVgg Kammerberg einen weiteren Rückschlag gab. In der Vorwoche jedoch kehrten die Pfaffenhofener in die Erfolgsspur zurück und bezwangen den FC Aschheim mit 4:2. Allerdings bringen die Schützlinge von Trainer Gerhard Lösch keine Konstanz in ihre Leistungen. Denn am vergangenen Mittwoch gab es im Spitzenspiel beim SV Nord Lerchenau die nächste Niederlage (0:1). Dennoch sagt Topcu: „In der Mannschaft steckt sehr viel Qualität. Wir müssen schon einen sehr guten Tag erwischen, wenn wir etwas Zählbares mitnehmen wollen.“ Ein besonderes Augenmerk werden die Ingolstädter auf Jose Maximiliano Andrade Ceballos legen müssen. Der 35-Jährige ist einmal mehr der Top-Torjäger seines Teams und hat in acht Spielen neben vier Vorlagen schon acht Tore erzielt. In der Vorsaison hatte er 20-mal getroffen.

DK