FC Hitzhofen verspielt die Relegation
Kreisliga: Sandersdorf schnappt sich mit Last-Minute-Sieg bei der DJK Ingolstadt Platz zwei – Abschied für Dittenhauser

30.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:13 Uhr
Julian Meier

Spätes Glück: Michael Detling (links) schießt bei der DJK Ingolstadt in der Schlussminute den 2:1-Siegtreffer für den FC Sandersdorf – und seinen Klub damit noch auf Tabellenplatz zwei. Foto: Meyer

Der FC Sandersdorf hat es also doch noch geschafft: Mit einem Zittersieg gegen Absteiger DJK Ingolstadt sicherte sich der FCS den Relegationsplatz zwei in der Kreisliga 1 Donau/Isar. Möglich wurde das durch die Niederlage des FC Hitzhofen/Oberzell, der so einen Zwei-Punkte-Vorsprung noch verspielte.

Als ob die Saisonbilanz des TSV Gaimersheim noch nicht genug glänzen würde, polierte der Meister sein Torverhältnis zum Abschluss nochmal ordentlich auf. Mit dem 9:0 gegen Absteiger SV Manching U23 hat Gaimersheim nun 96 Tore in 26 Spielen erzielt – das macht einen Schnitt von 3,7 Treffer pro Partie. Coach Manfred Kroll war entsprechend zufrieden: „Es war ein super Ausklang dieser hervorragenden Saison. Der Sieg war hochverdient. Meine Team hört körperlich einfach nicht auf zu nerven.“ Bereits zur Pause stand es 6:0: Johannes Rindlbacher (5.), Benjamin Anikin (11.), zweimal Ömer Sali Moustafa (14., 27.), Manuel Bittlmayer (30.) und Florian Ihring (41.) trafen für den TSV. Nach der Pause legten Andreas Götz vom Elfmeterpunkt (49.), Anikin (89.) und Moustafa (90.) nach. „Jetzt werden wir feiern. Ich freue mich persönlich auch auf ein paar freie Wochen“, sagte Kroll. Auch Manching dürfte die spielfreie Zeit herbeigesehnt haben: Nach einer Horror-Saison mit elf Zählern muss der SVM in der Kreisklasse den Neuaufbau angehen.

SV Hundszell - FC Hitzhofen/Oberzell 3:1 (2:0): Die Chance war da: Dem FC Hitzhofen/Oberzell hätte bereits ein Unentschieden gereicht, um den Einzug in die Aufstiegsrelegation perfekt zu machen. Aber wie bereits in der Vorwoche beim 0:5 gegen Gaimersheim zeigte die Elf von Michael Olah einen ganz schwachen Auftritt und verlor in Hundszell verdient mit 1:3. Olah ging danach mit seiner Mannschaft hart ins Gericht: „Der Verlauf dieses Spieltags war sehr enttäuschend. Aber wenn man mit den Gedanken schon woanders ist und so auftritt wie in der ersten Halbzeit, hat man es auch nicht verdient.“ Bereits nach zehn Minuten traf Matthias Weinzierl zum 1:0 für die Gastgeber, zwei Minuten vor der Halbzeitpause erhöhte Manuel Wittmann auf 2:0. Dazwischen scheiterte Leon Drees an der Latte. „Wir haben in der ersten Halbzeit super gespielt und gegen das Pressing von Hitzhofen immer wieder Lösungen gefunden“, lobte Hundszells Co-Trainer Fabian Sebald. Nach der Pause brachte Emin Ismaili die Gäste nochmal zurück in die Partie (63.), aber Tobias Eichinger sorgte mit dem 3:1 nach einem Konter endgültig für den Hitzhofen-K.o. (87.). „Insgesamt kann man mit dem Spiel sehr zufrieden sein. Sowohl die Intensität als auch die Laufbereitschaft waren unglaublich hoch“, sagte Sebald. Hitzhofens Coach Olah wagte trotz des bitteren Endes bereits den Blick in die Zukunft: „Hundszell war in allen Belangen frischer und griffiger. Wir werden nächste Saison neu angreifen.“

Bis zur 90. Minute sah es so aus, als würde der FC Sandersdorf die Riesenchance auf die Relegation ungenutzt lassen. Dabei tat ihnen Konkurrent FC Hitzhofen/Oberzell den großen Gefallen, auf den sie gehofft hatten: Durch die sich abzeichnende Niederlage des Tabellenzweiten konnte Sandersdorf mit einem Sieg selbst den zweiten Platz übernehmen. Doch Sandersdorf lag gegen Absteiger Ingolstadt 76 Minuten in Rückstand, nachdem Michael Graßl die Gastgeber früh in Führung gebracht hatte (9.). „Wir haben bis zum Schluss daran geglaubt. Auch das Ergebnis vom anderen Spiel hat uns angetrieben“, sagte Mack. Manuel Recum gelang fünf Minuten vor dem Ende der Ausgleich, bevor in der Schlussminute Michael Detling das Spiel noch drehte – die Relegation war erreicht. „Riesenrespekt an die Mannschaft, was sie über die ganze Saison geleistet hat. Wir werden in der Relegation nochmal an die Belastungsgrenze gehen und alles reinwerfen. Alles, was jetzt passiert, ist ein Bonus“, meinte Mack. An diesem Mittwoch (18.30 Uhr) steht das Hinspiel gegen den TSV Allershausen an. Für Michael Dittenhauser endete seine Zeit als DJK-Trainer (siehe Kasten) dagegen mit einer Niederlage: „Schlussendlich verlieren wir gegen einen Gegner, der auf Augenhöhe war. Wir haben es Sandersdorf nicht leichtgemacht.“

SV Menning - Türkisch SV Ingolstadt 5:0 (2:0): Insgesamt 69 Tore hat der SV Menning in seiner ersten Kreisliga-Spielzeit erzielt – der zweitbeste Wert in der Liga. Mehr als ein Drittel davon geht auf das Konto von Fabian Neumayer. Zum Saisonabschluss erzielte der ehemalige VfB Eichstätt-Spieler seine Treffer Nummer 25 bis 27 und krönte sich zum Torschützenkönig. Das war dann wohl auch die wichtigste Botschaft vom 5:0 der Menninger gegen den Türkisch SV Ingolstadt. Dass beide Mannschaften bereits vor dem Spieltag gerettet waren, wirkte sich nicht unbedingt positiv auf die Partie aus. „Es war ein Spiel, in dem es um nichts mehr ging. Dementsprechend war es auch ein Spiel ohne Kampf und ohne Ehrgeiz“, sagte SVM-Coach Dejan Micic. Türkisch SV-Abteilungsleiter Ertugrul Topcu sah das ähnlich: „Es war ein Sommerkick. Wir sind froh, dass es vorbei ist.“ Mit einem Elfmetertor (27.) und einem Treffer nach Flanke von Hermann Zagler (38.) bereitete Neumayer bereits in der ersten Halbzeit den Weg. Im zweiten Durchgang erhöhte Innenverteidiger Moritz Faigle zunächst auf 3:0 (50.). Dann wechselte sich Micic selbst ein und bereitete prompt das 4:0 durch Philip Wolfsfellner vor (82.), ehe Neumayer drei Minuten vor Abpfiff seinen Hattrick perfekt machte. Micic war hochzufrieden: „Es war ein souveränes 5:0. Ich glaube, keiner hat damit gerechnet, dass wir auf 41 Punkte kommen.“

TSV Baar-Ebenhausen - FC Gerolfing 0:3 (0:2): Jeder habe gewusst, dass es um nichts mehr geht, sagte Gerolfings Trainer Marcus Stadler. Sein Team hatte als Tabellenvierter keine Chance mehr auf den Relegationsplatz, und der TSV Baar-Ebenhausen plant längst für die Abstiegsrelegation. „Man hatte fast das Gefühl, es ist ein Trainingsspiel. Die Jungs hatten Spaß und haben ihre Chancen reingemacht. Am Ende war es ein verdienter Sieg, der nie gefährdet war“, meinte Stadler. Nach vier Minuten traf Felix Winkelmeyr zum 1:0, Raymond Kreizer erhöhte kurz vor der Halbzeitpause (45. Minute). Nach dem Seitenwechsel versenkte Leo Zängler einen Freistoß direkt und sorgte damit schon für den 3:0-Endstand (53.). „Danach war die Luft raus“, sagte Baar-Ebenhausens Coach Marco Spreng. Obwohl nun alle vier Spiele unter seiner Leitung verloren gingen, zeigte er sich zuversichtlich: „Es war nochmal ein gutes Spiel von uns, gegen den Ball haben wir es sehr gut gemacht. Wir sind gewappnet für die Relegation.“ Am kommenden Samstag (15 Uhr) tritt sein Team (beim TSV IN-Nord) gegen den Kreisklassen-Zweiten Münchsmünster an. Für Stadler war es das letzte Spiel als FCG-Coach.

FC Mindelstetten - TSV Großmehring 1:1 (0:0): Der TSV Großmehring ist nach dem späten Punktgewinn beim FC Mindelstetten gerüstet für das entscheidende Spiel. „Wir gehen jetzt mit einem guten Gefühl in die Relegation“, sagte Interimscoach Christian Kern. Am kommenden Sonntag (16 Uhr) geht es in Etting gegen den SV Lippertshofen. Bis dahin sollen dann auch alle angeschlagenen Spieler zurückkehren. Gegen Mindelstetten war sein Team nach 74 Minuten durch einen individuellen Fehler in Rückstand geraten, Christoph Riegler traf für die Gastgeber. Drei Minuten vor Schluss schlug dann Maximilian Samweber einen Freistoß aus dem Halbfeld, der an Freund und Feind vorbei zum 1:1 ins lange Eck flog. „Am Ende war es aus meiner Sicht ein gerechtes Unentschieden“, meinte Kern. Mindelstettens Abteilungsleiter Christian Wambach hätte zum Saisonabschluss gerne nochmal einen Sieg mitgenommen: „Es war ein bisschen unglücklich hinten raus, weil wir viele Chancen liegen gelassen haben. Trotzdem war es eine sehr gute Saison.“

Am Donnerstag teilte Daniel Schachtner seiner Mannschaft mit, dass er zum Saisonende als Trainer in Kasing aufhört. Die Versuche von Abteilungsleiter Tobias Wolfsfellner scheiterten, ihn zum Bleiben zu überreden. „Das war schon überraschend“, meinte Wolfsfellner, der sich nun auf die Suche nach einem Chefcoach begeben muss. Damit stand fest, dass am Samstag Schachtners letztes Spiel anstand – und die Mannschaft bereitete ihm einen würdevollen Abgang. „Es war ein toller Abschluss einer kurzen, aber intensiven Zeit. Wir sind mit jedem Ausfall enger zusammengewachsen. Ich bin stolz auf die geilen Typen“, lobte Schachtner. Simon Mayer (16.), Christoph Noll (28.) und Fabian Burchard (33.) hatten Kasing bereits nach rund einer halben Stunde uneinholbar mit 3:0 in Führung gebracht. Mitte des zweiten Durchgangs sorgte Patrick Rzepka dann für den Endstand (65.). Oberhaunstadts Kapitän Simon Bellinghausen war bedient: „Das war überhaupt nichts von uns. Wir waren in allen Mannschaftsteilen schlecht und haben verdient verloren.“ Die Oberhaunstädter schließen die Saison damit als Neunter ab, was nicht unbedingt ihrem Anspruch entspricht.

DK



Abgang eines Kreisliga-Urgesteins

Eigentlich wollte Michael Dittenhauser bei seiner Verabschiedung noch ein paar Worte sagen. Zu mehr als einem „Danke“ und ganz vielen Tränen reichte es aber nicht. „Es war einfach so emotional, dass ich nichts rausgebracht habe“, erzählte Dittenhauser.

Neun Jahre lang hatte er die DJK Ingolstadt trainiert. Angefangen in der Kreisklasse gelang nach zwei Jahren der Aufstieg in die Kreisliga, wo sich die Ingolstädter bis zum Abstieg in dieser Spielzeit halten konnten. Dittenhauser war damit der dienstälteste Trainer der Kreisliga 1. Nun endet seine Zeit: Der 47-Jährige kehrt zum SV Steingriff im Fußballkreis Augsburg zurück.

Der DJK wird Dittenhauser aber immer dankbar bleiben: „In der heutigen Zeit ist es nicht mehr selbstverständlich, dass ein Trainer so lange bei einem Verein bleiben darf. Ich bin sehr dankbar dafür, dass man mir so viel Zeit gegeben hat, dass wir Höhen und Tiefen miteinander durchgestanden haben und ich nie infrage stand.“

jme