Gaimersheim macht sein Meisterstück
Kreisliga: Kroll-Elf hat nach 6:0 gegen Türkisch SV Platz eins sicher – Hitzhofen und Sandersdorf spielen um Rang zwei

15.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:06 Uhr
Julian Meier

Es darf gejubelt werden: Der TSV Gaimersheim um Trainer Manfred Kroll (Mitte) steigt als Meister in die Bezirksliga auf. Foto: Traub

Die ersten Entscheidungen in der Kreisliga 1 Donau/Isar stehen fest: Zwei Spieltage vor Schluss hat der TSV Gaimersheim die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt gemacht. Im Tabellenkeller ist der Abstieg der DJK Ingolstadt und der U23 des SV Manching ebenfalls besiegelt. Spannend bleibt es im Rennen um Platz zwei: Sowohl der FC Hitzhofen-Oberzell als auch der FC Sandersdorf – beide Teams trennen nur zwei Punkte – gewannen ihre Spiele.

SV Menning - FC Sandersdorf 1:3 (0:1): Der FC Sandersdorf schleppt sich dem Saisonende entgegen. Wenn selbst der gegnerische Trainer meint, die Sandersdorfer Spieler hätten müde gewirkt, verheißt das nichts Gutes. Gegen den SV Menning kamen auch noch zwei Hiobsbotschaften hinzu: Mit Philipp Schneeberger (Verdacht auf Kreuzbandriss) und Christian Eichhammer (Muskelverletzung) ist für zwei Stammspieler die Saison wohl gelaufen. „Das macht es bei unserer Kadergröße nicht einfacher für die nächsten Spiele. Den Sieg haben wir teuer bezahlt“, meinte FCS-Trainer Patrick Mack. Nichtsdestotrotz waren es drei eminent wichtige Punkte, die sein Team im Aufstiegskampf einfuhr. „Wir sind froh, dass wir uns trotz der Rückschläge das Glück erzwungen haben und uns durch zwei Patzer des Gegners belohnen konnten“, sagte Mack. Nach dem 1:0 durch einen verwandelten Elfmeter von Michael Detling (45.+1) und dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Philip Wolfsfellner (69.) hatte es bis kurz vor Schluss nach einem Remis ausgesehen. Dann aber konnte Mennings Keeper Eric Jung bei einem Freistoß den Ball nicht festhalten, Christian Geß schob ein (84.). Wenig später fiel Sandro Rott die Kugel nach einem weiteren individuellen Fehler der Gastgeber vor die Füße, er hob den Ball gedankenschnell über den Torwart und sorgte damit für die Entscheidung (89.). „Das Ergebnis spiegelt nicht die Leistung wider, aber wenn du die Tore nicht machst und den Gegner zum Toreschießen einlädst, kannst du auch nichts holen“, sagte Mennings Coach Dejan Micic, der seine Elf dennoch für ein „Riesenspiel“ lobte.

DJK Ingolstadt - TSV Oberhaunstadt 0:3 (0:0): Seit Wochen hat sich der Abstieg der DJK abgezeichnet. Nach dem 0:3 gegen den TSV Oberhaunstadt ist er nun auch rechnerisch besiegelt. „Wir haben vor der Saison gewusst, dass wir nach den vielen Abgängen keine große Nummer in der Kreisliga sein werden. Aber an dem Tag, an dem es dann feststeht, ist es trotzdem bitter und traurig“, beschrieb Trainer Michael Dittenhauser seine Gefühlswelt. Wie so oft in dieser Spielzeit, in der sein Team gerade mal acht Punkte einfahren konnte, war die DJK nicht so schlecht, wie es das Ergebnis letztlich aussagt. In einer ausgeglichenen ersten Hälfte hätten die Gäste kurz vor dem Pausenpfiff sogar in Führung gehen können, aber Isa Gashi schoss einen Elfmeter ans Lattenkreuz. Ein „haarsträubender Fehler im Spielaufbau“ (Dittenhauser) leitete dann die Entscheidung ein: Florian Diegel nutzte diesen und traf zum 1:0 für den TSV (56.). David Polster (70.) und Emre Erdogan (90.) machten schließlich den Deckel drauf. Gäste-Kapitän Simon Bellinghausen war trotz des ungefährdeten Erfolgs nicht zufrieden mit dem eigenen Auftritt: „Wir haben wieder einige Chancen ausgelassen. Es war kein gutes Spiel von uns, gegen Gerolfing werden wir aber ein anderes Gesicht zeigen.“

TSV Baar-Ebenhausen - FC Hitzhofen-Oberzell 1:3 (0:1): Hitzhofen-Oberzell hat mit Mühe den zweiten Platz verteidigt. „Die Pflichtaufgabe haben wir heute erfüllt. Wir waren von Anfang an spielbestimmend, haben aber eine Vielzahl an gut herausgespielten Chancen leichtfertig liegen gelassen“, sagte Trainer Michael Olah. Einzig Alexander Thielmann war im ersten Durchgang treffsicher und sorgte nach 28 Minuten für das 1:0. Nach dem Seitenwechsel folgte der schnelle Rückschlag, Ferdinand Heissler glich für die Gastgeber aus. „In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit waren wir frischer und zwingender. Somit ging der zwischenzeitliche Ausgleich in Ordnung“, meinte Baar-Ebenhausens Interimscoach Marco Spreng. Die Dominanz der Gäste machte sich aber doch noch bezahlt; Linus Pfaller (59.) und Emin Ismaili mit Saisontor Nummer 24 (74.) machten den 3:1-Sieg für den Tabellenzweiten perfekt. „Unterm Strich war der Sieg für Hitzhofen hochverdient“, räumte Spreng ein. Die Gäste müssen in der kommenden Woche beim Meister bestehen, wenn sie Platz zwei behalten wollen.

TSV Gaimersheim - Türkisch SV Ingolstadt 6:0 (2:0): „Jetzt brennt es in Gaimersheim“, verkündete Erfolgscoach Manfred Kroll nach dem finalen Meisterstück. Die Aufstiegsfeier war da bereits in vollem Gange. Mit dem deutlichen 6:0 gegen den Türkisch SV Ingolstadt machte der TSV Platz eins auch rechnerisch perfekt. „Beeindruckender Auftritt. Mit voller Kapelle haben wir dem Gegner 90 Minuten lang nicht den Hauch einer Chance gegeben, überhaupt unseren Sechzehner zu betreten. Es war ein Klassenunterschied, besser geht’s nicht“, jubelte Kroll. Zwei Spieler sorgten mit ihren Treffern im Alleingang für den letzten Schritt in Richtung Kreisliga-Meisterschaft: Jan Witek gelang ein Viererpack (40., 53., 60., 81), Florian Ihring besorgte die weiteren Treffer (20., 75.). Mit 18 Siegen und insgesamt 82 Toren ist Gaimersheim ohne Frage ein würdiger Aufsteiger. Das erkannte auch Türkisch SV-Abteilungsleiter Ertugrul Topcu an: „Gaimersheim ist zuhause sehr stark. Wenn die mal ins Rollen kommen, wird es schwer. Sie sind verdient Meister geworden.“ Für Gaimersheim wartet am kommenden Wochenende nun das Spitzenspiel gegen den Zweiten FC Hitzhofen-Oberzell – falls die Party bis dahin schon ausgeklungen ist. „Sonntag in Hitzhofen sehen wir uns wieder – wer einigermaßen noch gehen kann“, sagte Kroll mit einem Augenzwinkern.

SV Hundszell - TSV Großmehring 1:1 (1:0): Mit einem Sieg hätte Großmehring den Druck auf den Türkisch SV Ingolstadt nochmal gewaltig erhöhen können. Durch das 1:1 hat der Tabellenzehnte Türkisch aber weiter einen komfortablen Fünf-Punkte-Vorsprung auf den Relegationsplatz. „Wir hatten zahlreiche Möglichkeiten, die wir aber nicht genutzt haben. Aufgrund unserer schlechten Chancenverwertung können wir am Ende mit dem Punkt leben“, sagte TSV-Interimscoach Christian Kern. Sein Gegenüber Florian Kunz zog ein ähnliches Fazit: „Zufrieden sind wir mit einem Punkt nie, aber alles in allem wäre ein Sieg nicht verdient gewesen.“ Zumal seine Mannschaft 30 Minuten lang in Unterzahl spielen musste: Marcel Posselt fiel nach einem taktischen Foul unglücklich von hinten auf Gegenspieler Timo Kraus, der anschließend mit dem Krankenwagen abtransportiert werden musste. Dafür zeigte der Schiedsrichter Posselt Rot (58.). „Die Rote Karte war sehr, sehr hart, aber im Fokus steht die Genesung des Spielers“, meinte Kunz. In Unterzahl verspielte Hundszell die 1:0-Führung durch das frühe Tor von Linus Appel (13.); Johannes Brunnhuber sorgte für den 1:1-Endstand (72.). Kurz vor Schluss glich sich das Spiel auch in numerischer Hinsicht aus, nachdem Großmehrings Berthold Schneider für ein „dummes Foul“ (Kern) mit Gelb-Rot vom Platz musste (88.).

FC Mindelstetten - SV Kasing 3:2 (0:0): Mindelstetten hat die Minimalchance Kasings auf den Relegationsplatz zunichtegemacht. Zuzuschreiben haben sich die Gäste das allerdings selbst. „In der ersten Halbzeit waren wir weit weg von unserem Spiel, hatten aber trotzdem gute Chancen“, sagte Spielertrainer Daniel Schachtner. Er selbst hätte nach zehn Minuten für die frühe Führung sorgen können, köpfte aus drei Metern aber über das Tor. „Dann läuft das Spiel anders“, meinte er. So schlug Mindelstetten nach Wiederanpfiff innerhalb kurzer Zeit gleich doppelt zu: Marcel Kappelmaier (47.) und Moritz Liedl (55.) sorgten mit ihren Treffern für das 2:0. Dann schwächte sich Kasing selbst, als Marius Magdic mit Gelb-Rot vom Platz musste (58.). In Unterzahl gelang sogar der Anschlusstreffer durch Sanser Calik (76.). Nur drei Minuten später sorgte aber Michael Schneider für die Vorentscheidung zugunsten der Gastgeber; das 2:3 durch Calik war letztlich zu wenig (84.). „Am Ende geht die Niederlage in Ordnung“, meinte Schachtner, dessen Team nach der Gelb-Roten Karte für Nico Seitz (90.+2) das Spiel sogar zu neunt beenden musste. Mindelstettens Abteilungsleiter Christian Wambach war nach dem zweiten Sieg in Folge zufrieden: „Es war ein verdienter Erfolg. In der zweiten Halbzeit konnten wir das Spiel auf unsere Seite ziehen.“

FC Gerolfing - SV Manching II: Die Gäste traten aufgrund von Personalmangel nicht an. Das Spiel wird mit 2:0 für den FC Gerolfing gewertet.

DK