Das Schneckenrennen im Tabellenkeller der Kreisliga 1 Donau/Isar geht weiter: Drei der vier Teams auf den unteren Plätzen spielten am Osterwochenende Unentschieden. Damit bleibt so gut wie alles beim Alten – außer dass die Nichtabstiegsränge mittlerweile kaum noch erreichbar sind. Baar-Ebenhausen, Großmehring, Manching und die DJK Ingolstadt werden die Relegations- und Abstiegsplätze unter sich ausmachen.
TSV Oberhaunstadt - Türkisch SV Ingolstadt 0:1 (0:0): Der Türkisch SV bleibt die Überraschungsmannschaft der Rückrunde. Gegen den zuletzt formstarken TSV gelang dem Team von Hugo Lopes der nächste Coup. „Der Sieg war wichtig. Wir haben sehr gut gekämpft und Oberhaunstadt nicht viel Raum gegeben“, lobte Abteilungsleiter Ertugrul Topcu. Bei mittlerweile acht Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz dürfte das Thema Abstieg langsam erledigt sein. „Es ist noch nichts sicher. Die nächsten Wochen werden sehr wichtig. Aber solange wir unsere Spiele gewinnen, müssen wir nicht auf die anderen schauen“, sagte Topcu. Spielentscheidend war eine Szene Mitte der zweiten Halbzeit: Oberhaunstadts Kapitän Simon Bellinghausen fiel im eigenen Strafraum auf Ibrahim Sahin. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Gefoulte selbst zum 1:0-Endstand (60.). „Der Elfmeter war berechtigt und geht auf meine Kappe. Ich habe die Jungs damit um den verdienten Punkt gebracht“, gestand Bellinghausen ein. Kurz vor Schluss hätte er seinen Fehler beinahe wieder geradegebogen, als er mit einer Direktabnahme nur haarscharf den Ausgleich verpasste. So aber stand unter dem Strich die erste Pleite des Jahres.
SV Kasing - FC Gerolfing 1:3 (1:1): Das Debüt von Kasings neuem Trainer Daniel Schachtner ist misslungen: Durch zwei späte Gegentore kassierte der Bezirksliga-Absteiger eine 1:3-Niederlage. „Das ist sehr, sehr bitter. Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben früh getroffen. Leider konnten wir die Führung nicht mit in die Halbzeit nehmen“, meinte Schachtner. Schon nach sieben Minuten traf Fabian Burchard zum 1:0 für sein Team. Kurz vor der Halbzeitpause glich Lukas Achhammer dann aber aus (39.). Und nachdem die Gerolfinger einige Chancen liegengelassen hatten, sorgte Stefan Schmid mit einem Doppelpack in der Schlussphase für den Gäste-Sieg (82., 90.+5). „Eine Standardsituation und ein halbes Eigentor haben uns um den Lohn gebracht“, haderte Schachtner. FCG-Coach Marcus Stadler sah dies ein wenig anders: „Der Sieg war ein hartes Stück Arbeit. Der SVK hat es uns mit seiner Spielweise nicht leicht gemacht“, sagte er. Trotzdem war der vierte Gerolfing-Sieg am Stück seiner Meinung nach gerechtfertigt: „Wir hatten die klareren Chancen und waren das aktivere Team, sodass der Sieg auf jeden Fall verdient war.“
FC Sandersdorf - SV Manching II 2:0 (0:0): Nach einem Rückschlag sofort wieder den Schalter umlegen zu können, das zeichnet Spitzenmannschaften wie den FCS aus. Der 2:0-Sieg gegen die U23 des SVM nach der Niederlage zuletzt gegen den Türkisch SV Ingolstadt (2:3) war ein weiterer Beleg dafür. Laut FCS-Trainer Patrick Mack schaut sein Team nur noch nach vorne:. „Wir wissen, dass wir bis zum Ende der Saison wahrscheinlich alle Spiele gewinnen müssen. Von daher galt es, auch heute wieder mit offenem Visier nach vorne zu spielen“, sagte er. Was seine Mannschaft auch tat. In Durchgang eins fehlte oft noch die Präzision beim letzten Pass, in Durchgang zwei machte Manchings Keeper Raphael Frieberger einige Sandersdorfer Chancen zunichte. Dann aber konnten die Gastgeber einen Angriff doch mal zuende spielen, und schon markierte Christian Geß das 1:0 (67.). „Das Spiel war ausgeglichen mit Chancen auf beiden Seiten. Das 0:1 hat uns dann aus dem Rhythmus gebracht“, meinte Manchings Coach Flakron Azemi. So sehr, dass sein Team nur vier Minuten später ausgekontert wurde und Sandro Rott nach seiner Vorlage zum 1:0 gleich noch das 2:0 selbst beisteuerte. „Das ein oder andere Tor hätten wir gerne noch mitgenommen, aber am Ende gibt es dafür auch nicht mehr Punkte“, erklärte Mack.
TSV Großmehring - FC Hitzhofen/Oberzell 1:1 (1:1): Nur einen Sieg gab es für den FCH aus den letzten vier Spielen. Mit dem 1:1 gegen den abstiegsbedrohten TSV unterstrich die Elf von Trainer Michael Olah auch nicht gerade ihre Aufstiegsambitionen. „Man hat gemerkt, dass einige Stammspieler urlaubsbedingt fehlten. Dadurch haben die Kreativität und Durchschlagskraft im letzten Drittel gefehlt“, sagte Olah. Trotzdem: Sein Team hatte nach einem Torwart-Fehler von Großmehrings Stefan Kern und dem Treffer von Robert Schulz eine Führung im Rücken (22.). Großmehring aber verdiente sich durch großen Aufwand den 1:1-Ausgleich durch Sebastian Eisenberger (36.). „Wir hatten in der ersten Halbzeit die gefährlicheren Chancen, sind aber leider mit dem 1:1 in die Kabine gegangen. Nach 90 Minuten war es dann ein gerechtes Unentschieden“, meinte Großmehrings Interimscoach Christian Kern. Auch in Spiel zwei nach der Entlassung von Marco Spreng blieb der Aufsteiger ungeschlagen. Es darf wieder gehofft werden. „Wir schauen positiv auf das wichtige Spiel am Sonntag in Manching“, sagte Kern.
FC Mindelstetten - TSV Gaimersheim 0:2 (0:2): Es war mal wieder eine Machtdemonstration des Tabellenführers – zumindest in den ersten 45 Minuten. Ein frühes Eigentor von Mindelstettens Andreas Siegl (4.) und ein Treffer von Benjamin Anikin (29.) ließen sogar ein Schützenfest erahnen. „Eine überragende erste Halbzeit hat das verdiente 2:0 gebracht. Sehr fokussiert und aggressiv, aber mit einer Leichtigkeit, die ich bei meinen Spielern gespürt habe. Der Gegner kam damit überhaupt nicht zurecht“, frohlockte Gaimersheims Coach Manfred Kroll. Mindelstettens Abteilungsleiter Christian Wambach erklärte nüchtern: „Wir haben die erste Halbzeit verpennt.“ In Durchgang zwei verwaltete der Tabellenführer dann nur noch das Ergebnis, Mindelstetten konnte sich leistungsmäßig annähern – ohne messbaren Erfolg allerdings. „In der zweiten Halbzeit war es eine deutliche Leistungssteigerung, aber uns ist kein Treffer mehr gelungen. Es war eine verdiente Niederlage“, bilanzierte Wambach. Kroll hatte gegen die zweite Halbzeit seines Teams durchaus etwas einzuwenden: „Ich persönlich war nicht zufrieden, aber im Endeffekt ist das Jammern auf hohem Niveau.“
DJK Ingolstadt - TSV Baar-Ebenhausen 0:0: Wieder war es ein Endspiel für die DJK, wieder hat sie nicht gewonnen – und trotzdem bleibt das Schlusslicht am Leben. Die Enttäuschung über die verpasste Gelegenheit war bei Trainer Michael Dittenhauser greifbar: „In unserer Situation ist ein Punkt nicht mehr genug. Für mich ist es eine gefühlte Niederlage, vor allem weil wir so dominant waren“, sagte er. Chancen habe sein Team „im Zehn-Minuten-Takt“ gehabt, aber es blieb eben bei Chancen. Selbst als die DJK nach zwölf Minuten einen Elfmeter zugesprochen bekam, schoss Kapitän Florian Dormeier neben das Tor. Dittenhauser klang danach einigermaßen verzweifelt: „In keiner Phase des Spiels war Baar-Ebenhausen gefährlich. Leider haben wir es in 90 Minuten nicht fertiggebracht, ein Tor zu erzielen.“ Der Rückstand auf Baar-Ebenhausen bleibt bei zehn Punkten. Die Mannschaft von Herbert Riedl wiederum muss langsam für die Relegation planen. Für Verzweiflung sorgte das biedere 0:0 bei ihm allerdings nicht: „Offener Schlagabtausch – wenig konstruktiver Spielaufbau, Abstiegskampf pur“, lautete sein kurzes Fazit.
SV Menning - SV Hundszell (2:1): Das Duell der Neulinge hat auch in der Rückrunde gehalten, was es versprochen hat: Vier Tore, ein Hin und Her, und am Ende stand wie in der Hinrunde (3:3) ein Unentschieden. Manuel Wittmann schoss Hundszell nach 18 Minuten in Führung. Danach kam Menning besser ins Spiel, Fabian Neumayer brachte die Gastgeber mit seinem Treffer zurück (29.). Nur vier Minuten später legte er für Alessandro Nikolaidis auf, der die Partie drehte. „Wir haben das Spiel bis zur Halbzeit klar bestimmt und hatten Hundszell supergut im Griff. Nach der Pause haben wir dann das Fußballspielen eingestellt – warum auch immer“, kritisierte Mennings Coach Dejan Micic. So kam es, dass Hundszell trotz Unterzahl nach der Gelb-Roten Karte für Luca Kammerer (51.) noch der Ausgleich durch Manuel Wittmann gelang (71.). In doppelter Unterzahl nach einer Zehn-Minuten-Strafe für Lukas Conradi mussten die Gäste zum Schluss nochmal bangen, aber Mennings Marcel von Schuttenbach schoss freistehend über das Tor. „Das 2:2 ist letztendlich verdient. Hundszell gehörte die zweite Halbzeit“, meinte Micic. Diese Einschätzung teilte sein Gegenüber Florian Kunz nur bedingt: „Wir sind mit dem Remis nicht zufrieden.“
FC Hitzhofen/Oberzell - FC Sandersdorf 1:3 (1:2): Im Kampf um Relegationsplatz zwei gelang Sandersdorf am Montag eine Vorentscheidung. Nach dem 3:1-Sieg im Nachholspiel beträgt der Vorsprung vor dem FCH nun bereits vier Zähler. Für die Gäste trafen Sandro Rott (23. und 75.) und Philipp Schneeberger (32.), für Hitzhofen hatte Emin Ismailij (30.) das zwischenzeitliche 1:1 erzielt.
DK
