Die heißen Temperaturen machten nicht nur den meisten Teams in der Kreisliga 1 am Wochenende zu schaffen. Offenbar gut mit der Hitze zurecht kam der SV Denkendorf, der im Aufsteigerduell beim SV Karlskron mit 7:1 gewann und seinen ersten Saisonsieg feierte. Ebenfalls über seinen ersten Erfolg freute sich Bezirksliga-Absteiger Fatih Ingolstadt – und das ausgerechnet bei Angstgegner FC Sandersdorf. Außerdem trennten sich die Aufstiegsanwärter FC Gerolfing und der FC Hitzhofen mit einem 2:2.
Türkisch SV Ingolstadt - SV Kasing 2:2 (2:0): Ähnlich wie die Woche zuvor in Mindelstetten mussten sich die Schützlinge um Türkisch-SV-Coach Raphael Reichenberger nach einer Führung mit einem Zähler zufriedengeben. Trotz allem war Reichenberger angesichts der angespannten personellen Situation zufrieden mit dem Remis gegen seinen Ex-Klub: „Kasing trat dagegen komplett an und konnte personell im zweiten Durchgang entscheidend nachlegen. Es war ein super Spiel von beiden Seiten, mit einem gerechten Ergebnis.“ In der ersten Hälfte brachte Ibrahim Sahin die Hausherren mit einem Doppelpack in Führung (28., 41.), ehe der Angreifer verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. „Das war der Knackpunkt im Spiel“, fand Reichenberger. „Durch die Umstellungen konnten wir für keine Entlastung mehr sorgen.“ Der SV Kasing, der im zweiten Durchgang immer mehr Druck aufbaute, kam nach der Pause durch Nikita Müller schnell zum Anschlusstreffer (53.). Rund eine Viertelstunde vor dem Ende belohnten sich die Gäste für den Aufwand. Fabian Burchard verwandelte einen Foulelfmeter zum verdienten Ausgleich (73.). „Leider haben wir erneut die ersten 45 Minuten verschlafen“, sah SVK-Spielertrainer Fabian Wölkhammer viele Parallelen zur Auftaktpartie in Münchsmünster. „Demnach können wir mit dem 2:2 zufrieden sein, jedoch ist es schade, dass wir unser Können erneut nur für 45 Minuten abrufen konnten", sagte der 26-Jährige.
FC Gerolfing - FC Hitzhofen/Oberzell 2:2 (0:2): „Das Unentschieden ist aus unserer Sicht eher ärgerlich", berichtete FCH-Coach Michael Olah. Kein Wunder, denn beim hoch gehandelten FC Gerolfing ging seine Mannschaft bereits früh durch Faruk Rencber in Führung (4.). Eron Dervisi erhöhte Mitte der ersten Halbzeit sogar auf 2:0 (25.). „Wir haben in der ersten Hälfte eine überragende Leistung gezeigt“, fand Olah lobende Worte, der aber vergebenen Chancen nachtrauerte: „Wir hätten mit 3:0 oder 4:0 führen und das Spiel bereits früh entscheiden können.“ Im zweiten Abschnitt rissen die Gastgeber die Partie an sich und wurden dafür noch spät belohnt. Erst gelang Raymond Kreizer der überfällige Anschluss (80.), ehe Altan Calim in allerletzter Minute zum verdienten Ausgleich traf (90.+5.). „Im zweiten Abschnitt war Gerolfing klar besser und wir konnten nichts mehr entgegensetzen. Somit war das Ergebnis letztlich gerecht", resümiert Olah. „Nach der Pause haben einige taktische Umstellungen Früchte getragen und wir haben komplett dominiert. Mit dem späten Ausgleich haben wir uns für unseren Aufwand belohnt“, sagte FCG-Trainer Stefan Hoffmann.
SV Hundszell - TV Münchsmünster 5:1 (3:0): Der Plan des SV Hundszell ging gegen den Aufsteiger auf. „Wir wollten bei den schwierigen äußeren Bedingungen dem Gegner den Ball überlassen und immer wieder gezielt Nadelstiche setzen. Das ist uns sehr gut gelungen und entsprechend war es ein ungefährdeter Sieg“, berichtet Trainer Florian Kunz. Bereits in der Anfangsviertelstunde brachte Manuel Wittmann die Gastgeber in Führung (13.), die der SVH durch Tore von Matthias Weinzierl (33.) und Leon Drees (36.) noch vor der Pause ausbaute. Die Gäste schnupperten vor und nach der Pause am Anschlusstreffer, ließen ihre Chancen aber liegen. So waren es erneut die Gastgeber, die durch Maximilian Friebe trafen (73.). „Unsere Drangphase wurde mit dem nächsten Konter beendet. Das war sinnbildlich für diesen Tag“, sagte Gäste-Spielertrainer Andreas Müller, der mit dem Auftritt seiner Elf nicht zufrieden war: „Dass Niederlagen kommen werden, war klar, aber so einfach braucht man ein Spiel nicht her schenken. Wir haben zu viel zugelassen und mit unseren eigenen Chancen sind wir fahrlässig umgegangen.“ Für Münchsmünster erzielte Maximilian Anthofer noch spät den Ehrentreffer (87.). In der Schlussminute stellte Martin Kusche den Vier-Tore-Vorsprung wieder her (90. +3.).
TSV Oberhaunstadt - SV Menning 2:1 (1:0): Mennings Trainer Dejan Micic war nach der knappen Niederlage bedient: „Das war eines unserer schlechtesten Spiele, wenn nicht gar das schlechteste, seitdem ich hier bin“, sagte der 42-Jährige und führte aus: „Wille und Widerstandsfähigkeit haben heute komplett gefehlt.“ Nach einer überschaubaren ersten halben Stunde übernahm der TSV die Spielkontrolle und ging noch vor der Pause durch einen direkt verwandelten Freistoß von Dogan Tiryaki in Führung (45. +3.). Zwar bäumten sich die Gäste zu Beginn der zweiten Hälfte auf und glichen durch einen Strafstoß von Philip Wolfsfellner aus (61.). Schon im Gegenzug stellte Leo Meier die Weichen aber wieder für Oberhaunstadt auf Sieg (62.). In der Folge ließ der TSV zahlreiche Einschussmöglichkeiten ungenutzt und verpasste es, frühzeitig den Sack zuzumachen. „Man muss beiden Teams größten Respekt zollen, die den Zuschauern bei so einer Hitze ein gutes Kreisliga-Spiel geboten haben. Unter dem Strich bleiben aber die drei Punkte verdient bei uns“, sagte Oberhaunstadts sportlicher Leiter Stefan Schaller.
SV Lippertshofen - FC Mindelstetten 1:0 (1:0): Aufsteiger Lippertshofen konnte auch sein zweites Heimspiel für sich entscheiden. Allerdings haderte FCM-Abteilungsleiter Christian Wambach mit dem Spielverlauf. „Das war eine bittere Niederlage heute.“ Denn die Gäste bestimmten die Anfangsphase und hätten aus Sicht des 39-Jährigen „zwingend mit 2:0 führen müssen.“ Stattdessen schlug der Aufsteiger in Person von Kai Suzuki zu (20.). „In Überzahl konnten wir den Ausgleich trotz weiterer Chancen nicht mehr erzwingen", sagte Wambach. „Wir haben die Mindelstettener Druckphasen – zugegeben auch mit dem nötigen Glück – gut überstanden. Insgesamt hat es das Team richtig gut gemacht, das war eine geschlossene Mannschaftsleistung“, sagte SVL-Spielertrainer Bernd Geiß. Seinem Team ist der Start mit zwei Siegen damit geglückt.
SV Karlskron - SV Denkendorf 1:7 (1:2): „Wir haben über die gesamte Spieldauer nicht kreisligatauglich verteidigt und entsprechend geht die Niederlage auch in Ordnung“, kritisierte SVK-Spielertrainer Christopher Haas. Dabei sah es in der ersten Halbzeit noch gar nicht nach einem Debakel aus, auch wenn die Gäste dank der Treffer von Jonas Löffler (30.) und Johannes Lehner (39.) mit einer knappen Führung in die Pause gingen. Den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte Rudi Tkac (36.). Nach rund einer Stunde stellte Matthias Pickl die Zwei-Tore-Führung wieder her (61.). In der Schlussviertelstunde zeigten sich die Denkendorfer in Torlaune und schraubten durch Pickls zweites Tor (77.), Johannes Lehner (79.) und einen Doppelpack von Bastian Stadler (83., 90.) das Ergebnis in die Höhe. Coach Denis Dinulovic war nach dem ersten Erfolg erleichtert: „Der Sieg war auch angesichts unserer schwierigen personellen Situation sehr wichtig. Jetzt sind wir – auch was die Punkte angeht – endlich in der Liga angekommen.“
FC Sandersdorf - FC Fatih Ingolstadt 0:3 (0:1): Im dritten Anlauf klappte es nun mit einem Sieg für den Titelfavoriten aus Ingolstadt. Dabei war aus Sicht von FCS-Spielertrainer Patrick Mack „das Ergebnis klarer als der Spielverlauf.“ Die tief stehenden Sandersdorfer überließen den Gästen von Beginn an den Ball, allerdings weitestgehend in ungefährliche Zonen, wie Mack schilderte. „Wir sind gut gestanden, müssen aber aus unseren sehr guten Kontermöglichkeiten mehr machen“, bemängelte Mack und fügte hinzu: „Da fehlt uns aktuell einfach die Leichtigkeit.“ Sein Gegenüber Fatih Topcu sah den Spielverlauf etwas anders: „Wir hatten neben der Spielkontrolle sehr gute Chancen, die wir leider nicht nutzen konnten. Offensiv wie defensiv war das eine sehr gute Leistung von uns.“ Nach einem Eckball gingen die Gäste in der 36. Minute aus dem Gewühl heraus in Führung. Ähnlich wie im ersten Abschnitt zeigten sich die Mannen um Trainer Topcu auch im zweiten effektiver. Eine der wenigen Chancen verwertete Abdullahi Usman zum 2:0 (79.) und Eray Genc sorgte in der Schlussminute für den Endstand. „Dass es in Sandersdorf nicht leicht wird, war uns bewusst. Ein sehr wichtiger Sieg“, sagte Topcu.
DK