Nach 2:3 gegen Belgien
Kommentar zur DFB-Elf: Trainer Hansi Flick setzt das Leistungsprinzip außer Kraft

29.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:17 Uhr

Bundestrainer Hansi Flick war nach dem 2:3 gegen Belgien verärgert. Foto: Imago Images

Zu allem deutschen Übel hätte nur noch ein Eigentor gefehlt. Aber das war von Bundestrainer Hansi Flick sowieso schon im Vorfeld geschossen worden. Eigentlich sollten in der Nationalmannschaft nur die Besten der Besten spielen, es sollte rein das Leistungsprinzip gelten. Aber das wurde vom 58-Jährigen schnell mal über den Haufen geworfen.

Speziell seine Nominierung eines Ersatzspielers vom aktuellen Bundesliga-Tabellenletzten (Josha Vagnoman vom VfB Stuttgart): nicht mal ansatzweise nachvollziehbar. Dass jener nun gegen Belgien auch noch sein Länderspieldebüt feiern durfte: schön für den 22-Jährigen. Aber auch eine große Peinlichkeit für den deutschen Fußball.

Natürlich sollte Flick die Möglichkeit bekommen, ein Stück weit in Sachen Personal zu experimentieren. Aber bitteschön mit Maß und Ziel – ohne dabei auf gestandene Recken komplett zu verzichten. Wie die DFB-Auswahl nun in den ersten 30 Minuten von den Belgiern vorgeführt, ja fast schon lächerlich gemacht wurde – in jedem einigermaßen gut geführten Verein würde das Konsequenzen nach sich ziehen. Flick hingegen hat das Glück, bei der Wohlfühloase DFB beschäftigt zu sein, die ja bereits nach dem WM-Debakel kaum Kritik an ihm aufkommen ließ.

Weshalb eigentlich nicht? Die alles entscheidende Niederlage damals gegen Japan war ja rein auf seine Kappe gegangen. Noch sei ja genügend Zeit, um bis zur Heim-EM 2024 die richtige Mischung zu finden. Sagt aktuell unter anderem der Bundestrainer. Ein Stück weit mag er damit sogar Recht haben. Das Fanvolk scheint ihm, so zumindest die Eindrücke aus Köln, weiterhin ein bisschen Vertrauensvorschuss zu gewähren. Nur wie lange noch?