Die schweren Jungs bringen den Vorteil
Judo: Zweitligist ESV Ingolstadt punktet beim 9:5 über das JT Rheinland vor allem in den hohen Gewichtsklassen

17.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:30 Uhr

Ging in der Klasse -90kg zweimal als Sieger von der Matte: ESV-Kämpfer Valentin Larasser (rechts). Foto: Rimmelspacher

Die Judoka des ESV Ingolstadt, immerhin Vorjahreszweiter, dürften auch in dieser Saison in der 2. Bundesliga Süd eine gute Rolle spielen. Nach der knappen 6:8-Auftaktniederlage gegen den Topfavoriten BC Karlsruhe sicherte sich das Team am Samstag trotz einiger kurzfristiger Ausfälle beim JT Rheinland recht souverän mit 9:5 den ersten Saisonsieg.

„Ich bin schon ein bisschen erleichtert, weil uns am Tag vor dem Kampf mit David und Lucas Kuttalek zwei Stammkräfte erkrankt absagen mussten. Aber zum Glück habe ich mit Wolfgang Schneider noch einen erfahrenen Ersatzmann gewinnen können, außerdem haben die Kämpfer, die in die hohen Gewichtsklassen aufrücken mussten, wirklich tolle Leistungen gezeigt“, freute sich Cheftrainer Sebastian Zimmermann.

Fünfeinhalb Stunden hatte die 430 Kilometer lange Anfahrt gedauert, doch das ESV-Team war gleich zu Beginn des Wettkampfes hellwach. „Ich habe den Jungs direkt vor dem ersten Kampf noch einmal gesagt: Wenn wir Fehler machen, können wir hier auch verlieren“, berichtet Zimmermann. „Aber die Jungs waren sehr motiviert, es ist gleich super gelaufen, so dass wir beim Zwischenstand von 5:2 nach der ersten Kampfrunde fast schon eine Vorentscheidung geschafft hatten.“

Dabei waren die Ingolstädter „Coyoten“ ihren Gastgebern gerade in den höheren Gewichtsklassen klar überlegen. So erwischten Georgios Aslanidis (+100kg) und Valentin Larasser (-90kg), die beide eine Kategorie hochrücken mussten, jeweils einen ganz starken Tag und punkteten doppelt. Bemerkenswert: Für ihre Ippon-Siege im zweiten Durchgang brauchten sie nicht einmal eine Minute. Ebenfalls eine Bank waren Neuzugang Michael Graßer und Lukas Brandstetter, die in der Klasse -81kg zwei sichere Siege einfuhren.

Besonderen Spaß hatte Coach Zimmermann schließlich an der Leistung von Schneider, der für die Klasse -73kg kurzfristig aktiviert worden war. „Er ist gerade erst Papa geworden und natürlich nicht voll im Training. Dennoch hat er mit seiner Erfahrung einen Punkt für uns geholt, was natürlich ein Extra-Lob verdient“, kommentierte Zimmermann. Jannik Morkus in der Klasse -66kg und Christopher Sommer (-100kg) holten die weiteren Zähler zum letztendlich verdienten 9:5-Gesamterfolg der Eisenbahner.

Ein Sieg, der den Ingolstädtern zum richtigen Zeitpunkt noch einmal einen Schub gibt. Schließlich trifft die Zimmermann-Auswahl im nächsten Kampf am 29. April daheim auf die ebenfalls sehr stark eingeschätzte Mannschaft des Tabellenführers 1. Judoteam Heidelberg Mannheim. „Sie können auch Karlsruhe gefährlich werden“, sagt Zimmermann über den kommenden Gegner, dem die Ingolstädter auf den eigenen Matten aber natürlich Paroli bieten wollen. Da die Kuttalek-Brüder bis zum Kampftermin aller Voraussicht nach wieder fit sein werden und mit Nikos Moulatze ein weiterer guter Judoka zum Kader stößt, könnte dies durchaus gelingen. „Unser Ziel ist ein Platz unter den ersten Drei, nach Möglichkeit wieder Rang zwei wie im Vorjahr“, sagt der ESV-Coach. Ein Heimsieg in knapp zwei Wochen würde den Weg dazu ebnen.

DK