Von Julian Meier
Ingolstadt – Nach der Regenflut kam die Torflut: Der FC Ingolstadt II hat sein Heimspiel gegen den VfR Garching klar mit 4:0 (2:0) gewonnen. Mann des Spiels war – wieder einmal – Jeroen Krupa. Nachdem er in der Vorwoche bereits doppelt getroffen hatte, legte er am Samstagnachmittag einen Dreierpack nach. Ein Einzellob wollte Trainer Alexander Käs allerdings nicht aussprechen: „Klar trägt er sich mit drei Toren ein. Aber es war nicht nur von ihm gut, sondern von der gesamten Mannschaft.“
Am Freitag waren nach den starken Regenfällen alle Plätze der Ingolstädter unter Wasser gestanden. Daraufhin entschied man sich, die Partie gegen Garching auf den Kunstrasenplatz am Audi-Sportpark zu verlegen. Dass sein Team durchaus davon profitierte, das war auch Käs bewusst: „Es war sicherlich kein Nachteil für uns. Wir haben unsere technische Qualität besser ausspielen können als auf einem tiefen Platz, wo der Ball dann vielleicht auch mal stehen bleibt.“
Das Ergebnis nur am Platz festzumachen, würde der Leistung der Jungschanzer allerdings bei weitem nicht gerecht. Vielmehr knüpften die Ingolstädter nahtlos an ihre Leistungen aus der erfolgreichen Englischen Woche an: Dominant, zielstrebig nach vorne und hinten sattelfest – die junge Mannschaft scheint sich endgültig an die Spielweise in der Bayernliga gewöhnt zu haben. „Es war ein sehr reifer Auftritt von uns und in Summe auch ein verdienter Sieg“, meinte Käs.
Die ersten beiden Chancen vergaben Felix Keidel und Krupa noch. Dann drang Ishak Karaogul von der linken Seite in den Strafraum ein und wurde von den Beinen geholt. Schiedsrichterin Davina Lutz zeigte auf den Punkt und Mario Götzendörfer verwandelte den fälligen Strafstoß mehr oder weniger im Fallen zum 1:0 (23.). Es war bereits der dritte Elfmeter, den der FCI in dieser Spielzeit zugesprochen bekam. Götzendörfer verwandelte alle.
Der zweite treffsichere Akteur aufseiten der Schanzer heißt Krupa und er darf sich Hoffnungen auf die Torjägerkanone machen, wenn er so weitermacht. Nach einem Doppelpass mit Keidel flankte David Udogu in den Strafraum, Krupa konnte sich den Ball in aller Ruhe zurechtlegen und zum 2:0 versenken – die Garchinger Abwehr war da mehr mit Zuschauen als mit Verteidigen beschäftigt (33.).
In der Folge kam das altbekannte Problem der Ingolstädter wieder zum Vorschein: Bei eigener Führung legt man noch allzu gerne die Füße hoch. „Wir haben das Tempo herausgenommen und im Zweikampf das ein oder andere Mal zurückgezogen im Gefühl der Sicherheit. Das war die einzige Phase, mit der ich nicht ganz zufrieden war“, sagte Käs. Für gewöhnlich wird das von guten bis sehr guten Gegnern bestraft. Zum Glück für die Schanzer zählt Garching allerdings nicht unbedingt zur Elite der Bayernliga, sodass FCI-Schlussmann Maurice Dehler nur einmal eingreifen musste.
Dazu kommt, dass die Schanzer nach dem Seitenwechsel sofort wieder in ihr dominantes Spiel zurückfanden und keine Zweifel am Spielausgang ließen. Kapitän Michael Senger spielte sich mit Karaogul auf der linken Seite durch, brachte den Ball flach in den Sechzehner und Krupa schob zum 3:0 ein (55.). Treffer Nummer drei von Krupa entstand nach einem langen Ball, bei dem sich die beiden Innenverteidiger der Garchinger nicht einigen konnten, wer denn nun klären soll; Krupa nahm das Geschenk dankend an und vollendete freistehend vor dem Torwart ins kurze Eck (67.).
Mit vier Toren im Rücken tat der FCI nicht mehr recht viel mehr als unbedingt nötig. Und viel war bei der geringen Gegenwehr der Gäste auch nicht nötig. „Nach der Halbzeit war es sehr souverän von uns. Wir haben es gut runtergespielt und den Ball gut laufenlassen“, sagte FCI-Trainer Käs.
Es war bereits der dritte Sieg in Folge für die Jungschanzer, die damit in der Tabelle weiter Boden gutmachen. Mittlerweile sind sie auf Platz sechs angekommen; drei Zähler Rückstand sind es noch auf den Relegationsplatz. Diesen belegt der SV Kirchanschöring. Das könnte sich aber bald ändern: Am kommenden Samstag (15 Uhr) kommt es zum direkten Duell mit dem FCI.
DK
FC Ingolstadt II: Dehler – Nduka, Herm, Kampmann (70. Perconti) – Udogu (79. Nuhanovic), Götzendörfer, Senger – Karaogul, Keidel (84. Inthal) – Gashi (79. Mazreku), Krupa (70. Fofanah). – Tore: 1:0 Götzendörfer (23./Foulelfmeter), 2:0 Krupa (33.), 3:0 Krupa (55.), 4:0 Krupa (67.). – Schiedsrichterin: Lutz (Poppenhausen). – Zuschauer: 50.
