Kreisliga 1 Donau/Isar
Hitzhofen reicht eine starke Halbzeit

Spitzenreiter tut sich beim 7:2 gegen Großmehring lange schwer – Elfmeter-Wirrwarr in Hundszell

12.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:47 Uhr

Auf Hochtouren lief die Hitzhofener Offensive im Heimspiel gegen Großmehring. Unter anderem steuerte Alexander Thielmann (links, hier gegen Benedikt Neubauer) einen Doppelpack bei. Foto: Traub

Von Julian Meier

Ingolstadt – Das erste Saisonviertel ist gespielt in der Kreisliga 1 Donau/Isar und der FC Hitzhofen-Oberzell marschiert schon jetzt den Konkurrenten davon. Nach dem 7:2-Kantersieg gegen Aufsteiger Großmehring hat der Tabellenführer bereits vier Punkte Vorsprung. Auch die Vorjahres-Spitzenteams FC Gerolfing und TSV Gaimersheim pirschen sich langsam nach oben. Im Duell der Neulinge gab es dagegen Aufregung um eine Szene kurz vor Spielabpfiff.

FC Gerolfing - SV Kasing 4:0 (1:0): Rückschlag für Bezirksliga-Absteiger Kasing: Nach vier ungeschlagenen Partien kam der SVK gegen Gerolfing unter die Räder. „Wir haben unsere gute Arbeit gegen den Ball vermissen lassen und vergessen, Zweikämpfe zu führen“, kritisierte Trainer Tobias Giebl. Dazu kam Pech: Nach dem frühen Gegentor durch Raymond Kreizer (3.) blieb den Gästen ein aus Giebls Sicht „glasklarer Elfmeter“ verwehrt. So ging es mit 0:1 in die Kabine – für Gerolfing eine super Ausgangssituation: „Das schnelle 1:0 hat uns in die Karten gespielt, Kasing hat das ganze Spiel über mehr machen müssen. Dadurch haben sich für uns Räume ergeben“, erklärte FCG-Trainer Marcus Stadler. Räume, die die Gastgeber zu nutzten: Kreizer (52.), Lukas Achhammer (83.) und Philipp Haunschild (87.) sorgten für den höchsten Saisonsieg. „Das war unsere beste Saisonleistung bisher. Wir waren in allen Belangen überlegen“, lobte Stadler. Auch SVK-Coach Giebl musste eingestehen, dass die Niederlage verdient war: „Gerolfing hat zu den richtigen Zeitpunkten die Tore erzielt. In meinen Augen ist ihr Sieg aber ein bis zwei Tore zu hoch.“

Türkisch SV Ingolstadt - TSV Oberhaunstadt 1:1 (1:1): Nach einem „durchschnittlichen“ Spiel war Oberhaunstadts sportlicher Leiter Stefan Schaller zufrieden mit dem Ergebnis – mit der Leistung allerdings nicht: „Unser Manko ist die Chancenauswertung. Wir gehen zu leichtfertig damit um“, kritisierte er. Zu unkonzentriert, zu hektisch, fehlende Kommunikation – Schaller hatte eine klare Forderung an sein Team: „Um wieder mehr Sicherheit zu bekommen, müssen wir im Spielaufbau ruhiger werden und den Ball in den eigenen Reihen laufen lassen.“ Ein Positivbeispiel gab es ja schließlich, als sich Stefan Härdl auf der Außenbahn durchsetzte, den Ball in den Rücken der Abwehr legte und Nikola Kamenjasevic nur noch einschieben musste (18.). Dass es aber auch im zweiten Spiel in Folge keinen Dreier gab, lag am Spielertrainer der Gäste: Hugo da Silva Lopes traf zum 1:1 (27.). Zum Schluss hätte der Türkisch SV das Spiel sogar gewinnen können, doch dieses Mal lag der Chancenwucher aufseiten der Gastgeber. „Es wäre mehr drin gewesen. Aber wir nehmen den Punkt gerne mit“, meinte deren Abteilungsleiter Ertugrul Topcu.

FC Hitzhofen-Oberzell - TSV Großmehring 7:2 (2:0): Verkehrte Welt in Hitzhofen: Nach dem 7:2 war der unterlegene Gast zufriedener als der siegreiche Gastgeber. Denn trotz des frühen 1:0 durch Alexander Thielmann (15.) zeigte der FCH lange kein gutes Spiel. „Mit der ersten Halbzeit können wir nicht zufrieden sein. Da hat man nicht gesehen, wer in der Tabelle wo steht“, kritisierte Trainer Michael Olah. Sein Gegenüber Marco Spreng haderte einzig mit der Chancenverwertung: „Ich muss meiner Mannschaft speziell in der ersten Halbzeit ein Kompliment aussprechen. Wir hatten ausreichend Chancen, um auf 1:1 zu stellen.“ Doch stattdessen kassierte die Spreng-Elf zu einem „psychologisch bescheidenen Zeitpunkt“ das 0:2 durch Tomislav Marinovic (44.). Nach der Pause beseitigten die Gastgeber mit einem Dreifachschlag von Philipp Stipic (47.), Thielmann (50.) und Emin Ismaili (53.) die letzten Zweifel. Nach dem zwischenzeitlichen 1:5 durch Maximilian Samweber (59.) trieben Ismaili (67.) und Faruk Rencber (70.) das Ergebnis weiter in die Höhe. Den Schlusspunkt setzte Großmehrings Sebastian Eisenberger (83.). „Die Offensive von Hitzhofen ist überragend, wobei das Ergebnis zu hoch ist“, meinte Spreng. Überragend ist auch die Punkteausbeute des Tabellenführers, die auf 16 Zähler aus sechs Spielen angewachsen ist. Warum das so ist, dafür hatte Trainer Olah eine Erklärung: „Man merkt, dass die Mannschaft von Woche zu Woche besser funktioniert. Sie entwickelt auch die gewisse Gier nach mehr.“

SV Hundszell - SV Menning 3:3 (2:2): Sechs Tore gab es, eine furiose Aufholjagd, eine Wiederauferstehung – doch am Ende drehte sich alles um die eine Szene kurz vor Abpfiff: Mennings Simon Wolfsfellner lief allein auf Gabriel Hägel zu, lupfte den Ball über ihn und wurde dann vom Keeper umgeräumt. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Nach kurzer Unterhaltung mit dem Linienrichter nahm er die Entscheidung aber zurück. Warum, das blieb sein Geheimnis. „Für mich war es ein klarer Elfmeter. Ich finde es schade, dass die Schiedsrichter nicht bereit waren, nach dem Spiel den Grund dafür zu sagen“, echauffierte sich Mennings Trainer Dejan Micic. So blieb für ihn ein „fader Beigeschmack“ in einer turbulenten Partie. „Wenn man das ganze Spiel betrachtet, war es ein gerechtes 3:3, weil auf beiden Seiten Chancen da waren für ein 6:6“, sagte Micic. Sein Team war durch Marcel Schuttenbach (2.) und Fabian Neumayer (16.) mit 2:0 in Führung gegangen. Dann drehten aber die Gastgeber auf; zweimal Marcel Posselt (23./Elfmeter, 38.) und Leon Dress (61.) machten aus dem 0:2 ein 3:2. Marcel Hubner (75.) belohnte schließlich die Comeback-Bemühungen der Gäste. Hundszells Coach Florian Kunz konnte mit dem 3:3 leben – nicht aber mit der Performance seines Teams: „Was mich stört sind unsere individuellen Fehler. Es sind in Summe zu viele, um drei Punkte in der Kreisliga zu holen.“ Bereits an diesem Dienstag (18.30 Uhr) kann der SVH es besser machen: Dann findet auf dem Sportplatz des SV Haunwöhr das Nachholspiel gegen den TSV Baar-Ebenhausen statt.

TSV Gaimersheim - FC Mindelstetten 3:1 (2:1): So kennt man den TSV: Mit dem dritten Sieg in Serie kletterte der Vizemeister auf Platz vier. „Verdienter Heimsieg, wir haben den Gegner körperlich wie spielerisch dominiert. Hervorzuheben ist, dass wir nach Rückstand ruhig und zielstrebig geblieben sind“, sagte Trainer Manfred Kroll. Manuel Riedl hatte Mindelstetten nach in Führung gebracht (21.). Kurz zuvor mussten allerdings Jonas Greth und Paul Götz verletzt raus; die daraus resultierenden Umstellungen sollten dem FCM zu schaffen machen. Nach dem Ausgleich durch Ömer Sali Moustafa (37.) sorgte Glerdis Ahmeti per Freistoß quasi mit dem Pausenpfiff für die Gaimersheimer Führung (45.+8). „Das war ein Nackenschlag. Auf unserer Seite gab es zu viele Faktoren, die wir nicht kompensieren konnten“, meinte FCM-Abteilungsleiter Christian Wambach. Im zweiten Durchgang musste dann auch noch Andreas Siegl nach einer vermeintlichen Notbremse mit Rot vom Platz (66.) – eine „sehr harte Entscheidung“, wie Wambach fand. „Gaimersheim hat verdient gewonnen. Wir konnten in der zweiten Hälfte nichts mehr entgegensetzen.“ Nicolea Nechita machte den Deckel drauf (81.).

TSV Baar-Ebenhausen - DJK Ingolstadt 1:1 (0:1): Der Glaube an den Fußballgott ist bei der DJK abhandengekommen. Wieder einmal führte die Elf von Trainer Michael Dittenhauser zu Beginn der Nachspielzeit. Und wieder einmal gab es nach Schlusspfiff lange Gesichter. Dass es dann ausgerechnet Baar-Ebenhausens Torwart Markus Lindauer war, der nach einem Freistoß zum 1:1 einköpfte (90.+3), ließ die Geschichte fast schon groteske Züge annehmen. In der Vorwoche hatte die DJK gegen Gerolfing nach 2:1-Führung in der Nachspielzeit noch mit 2:3 verloren. „Unterm Strich ist es wahrscheinlich gerecht. Aber wir müssen eigentlich in der zweiten Halbzeit den Deckel draufmachen. Die Fußballgötter sind momentan nicht auf unserer Seite“, sagte Dittenhauser. Fairerweise musste er aber auch eingestehen, dass das 1:0 durch Florian Dormeier (39.) eher glücklich war, nachdem Baar-Ebenhausen im ersten Durchgang klar überlegen war. „Ich bin trotz der Niederlage stolz auf meine Mannschaft, sie hat sehr gut gearbeitet. Traurig, dass die Jungs dafür nicht belohnt wurden“, meinte Dittenhauser.

SV Manching U23 – FC Sandersdorf: Das Spiel wurde aufgrund der schlechten Platzverhältnisse nach den Regenschauern abgesagt.

DK