Neuburger schmeißt hin
Streit mit Mölders? Sportchef Jürgen Meissner verlässt Bayernliga-Spitzenteam Landsberg Knall auf Fall

08.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:17 Uhr

Der bisherige sportliche Leiter: der gebürtige Neuburger Jürgen Meissner. Foto: TSV Landberg

Riesen-Knall beim TSV Landsberg: Der gebürtige Neuburger Jürgen Meissner, seit April 2019 sportlicher Leiter des ambitionierten Bayernliga-Zweiten, ist überraschend zurückgetreten. „Ich habe hingeschmissen“, bestätigte Meissner.

Zu den Hintergründen wollte sich der 44-Jährige, der in Karlshuld lebt und in Ingolstadt arbeitet, nicht äußern; kein Kommentar auch zu möglichen Nachfolgern: „Ich bin raus, das ist nicht mehr mein Thema.“

Es habe „einfach nicht mehr gepasst“, sagt Meissner. Er bestätigt, dass es zuletzt „Spannungen mit einem Spielertrainer“ gab – unter anderem nach der Wechselpanne mit Amar Cekic. Der ehemalige Pipinsrieder ist nach seiner Vertragsauflösung beim Südwest-Regionalligisten Freiberg wegen fehlender Unterlagen für ein halbes Jahr gesperrt. Der 30-Jährige stößt erst im Sommer zu den Landsbergern, die aber jetzt Aufstiegsambitionen haben.

Messner nannte aber ausdrücklich keine Namen in Bezug auf die Spannungen im Team. Auf der Hand dürfte aber liegen, dass es sich aus dem Spielertrainer-Duo um den ehemaligen Löwen- und FCA-Torjäger Sascha Mölders handelt. Der Ex-Profi hatte seinem Ärger über den geplatzten Cekic-Transfer unlängst in einem Zeitungsinterview noch einmal Luft gemacht.

„Ich stehe zu meinen Fehlern“, sagt Ex-Sportchef Meissner. „Aber es ist schade, dass ich raus bin.“ Der Neuburger, der in seiner Heimatstadt beim VfR und auch schon beim FC Pipinsried wirkte, wird sich jetzt erst mal eine schöpferische Pause gönnen – abschalten vom Stress der letzten Wochen.

Landsbergs Pressesprecher Patrick Freutsmiedl erklärte auf Anfrage: „Jürgen Meissner hat uns am Montag gebeten, ihn von seinen Aufgaben zu entbinden und die Sache sauber zu beenden. Er wollte am Saisonende ohnehin aufhören – auch wegen der weiten Wegstrecke zwischen seinem Heimatort Ingolstadt und Landsberg. Wir waren mit seiner Arbeit absolut zufrieden, auch menschlich hat alles gepasst.“

Meissner widerspricht da allerdings heftig: „Ich wollte am Saisonende definitiv nicht aufhören. Ich habe meinen Vertrag erst im Dezember schriftlich um zwei Jahre verlängert. Ich will weiter im Fußball-Geschäft arbeiten.“ Der Familienvater, der mit Ehefrau Stefanie und den beiden Kindern Emilia und Toni im Ingolstädter Umland wohnt, sei bereit, „großen Aufwand zu betreiben – selbst, wenn ein Verein auf mich zukommt, der 150 Kilometer weit weg ist“.

Wie geht’s nun beim TSV weiter, zumal schon jetzt dringend die Weichen für die neue Saison (egal, ob in Bayern- oder Regionalliga) gestellt werden müssen? Vorstandsmitglied Freutsmiedl: „Wir wollen so schnell wie möglich einen neuen sportlichen Leiter präsentieren.“ Es soll einige Kandidaten geben, auch aus der näheren Umgebung. Namen wollte er nicht nennen: „Erst, wenn der Vertrag unterschrieben ist.“Im Übrigen ist der neue Kontrakt mit Mölders (37) noch nicht unterschrieben. Freutsmiedl: „Der Vertrag ist bereits lange fertig und steht kurz vor der Unterzeichnung.“

DK