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Für Jürgen Meissner zählt in Donaustauf nur der Regionalliga-Aufstieg

24.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:32 Uhr
Gerd Winkler

Eben noch in Landsberg, jetzt für Donaustauf tätig: Jürgen Meissner Foto: Thomas Ernstberger

Was auf den SV Donaustauf in der Fußball-Bayernliga Nord zutrifft, gilt in der Südstaffel für den TSV Landsberg: Vor den Toren Regensburgs wie am Lech hatten die Verantwortlichen vor dem Saisonauftakt voller Überzeugung den direkten Aufstieg in die Regionalliga als glasklares Ziel hinausposaunt.

Die Mannschaften galten mit ihren hochkarätigen Kadern als unbestrittene Topfavoriten. Beide Klubs wurden den Vorschuss-Lorbeeren aber nicht gerecht.

Was beide nach nun gut zwei Dritteln der Saison unterscheidet: Für Donaustauf ist bei vier Zählern Rückstand zu Spitzenreiter Eltersdorf die Meisterschaft sehr wohl möglich, derweil kann sich Landsberg elf Punkte hinter Schalding-Heining den Direktaufstieg wohl in die Haare schmieren.

In Landsberg wirkte der südwestlich von Ingolstadt in Karlshuld beheimatete Jürgen Meissner als sportlicher Leiter – bis vor gut zwei Wochen. Nach einer Transferpanne im Januar-Wechselfenster, die dem 44-Jährigen angelastet wurde, kriegte sich Spielertrainer Sascha Mölders selbst drei Wochen danach nicht mehr ein: Der Ex-Löwe hatte im Gespräch mit dem Münchner Merkur gepoltert. Am 6. März zog Jürgen Meissner die Reißleine und trat nach zweieinhalb Jahren zurück.

Die Fahrzeit bleibt gleich

Im Interview mit dem Münchner Merkur gab der Oberbayer zu Protokoll: „Ich will weiter im Fußball-Geschäft arbeiten und bin bereit, großen Aufwand zu betreiben – selbst, wenn ein Verein auf mich zukommt, der 150 Kilometer weit weg ist.“ So kam es jetzt: Jürgen Meissner hat das Angebot vom SV Donaustauf als sportlicher Leiter angenommen. Der Aufwand bleibt in etwa gleich: Die bisher eineinviertel Autostunden nach Landsberg benötigt der im Brotberuf als Bauleiter tätige Meissner auch in die Regensburger Vorstadtgemeinde. Michael Fischer aus der Staufer Führungsriege habe sich gemeldet und ihm den Job schmackhaft gemacht, sagt der 44-Jährige. Vorigen Samstag nach dem 3:0-Heimsieg über Kornburg sei er mit GmbH-Chef Matthias Klemens ins traute Gespräch gekommen, tags darauf war man sich handelseinig. „Ich hatte auch zwei Anfragen aus der Regionalliga, aber Donaustauf ist das Ideale“, sagt Jürgen Meissner: „Wir haben die gleichen Ziele, ganz klar den Aufstieg in die Regionalliga.“

Dass es am Fuße der Walhalla gelegentlich unruhig zugeht, damit werde er umgehen können. „In anderen Vereinen gibt es auch Unruhe, die halt nicht so nach außen durchsickert“, entgegnet Jürgen Meissner. Vor der Station in Landsberg war der Bartträger zwei Jahre für den Regionalligisten Pipinsried tätig – im Dachauer Hinterland ist es ebenfalls nicht immer ein leichtes Arbeiten.

Erster heißer Kandidat

Kaum hatte der Neue seinen Vertrag unterschrieben, ging es in die Vollen. „Wir werden einige Abgänge haben. Es ist schon Ende März, da zählt jeder Tag“, scharrt Meissner mit den Hufen. In Landsberg hätten die Planungen für die nächste Saison immer im Dezember angefangen. Seit Montag sei er voll mit Telefonaten und Gesprächen mit Spielern, die als Neuzugänge in Frage kämen. Während der stark ersatzgeschwächten Mannschaft am Mittwoch beim 2:3 in Weiden der Schneid abgekauft wurde, habe er sich mit dem ersten heißen Kandidaten getroffen.

Am Donnerstag ging eine dreistündige Beratung mit Geschäftsführer Matthias Klemens und Trainer Stefan Wagner, dessen Vertrag dieser Tage bis Juni 2024 verlängert wurde, über die Strategie über die Bühne. Tags darauf verriet Stefan Wagner, dass die herbeigesehnte Verpflichtung „eines gestandenen Regionalliga-Torwarts kurz vor dem Abschluss steht“. Ähnlich verhalte es sich mit drei Spielern, die aktuell in der A-Junioren-Bayernliga unterwegs sind.

Derweil gab Matthias Klemens bekannt, dass der Vertrag mit Ex-Profi Nico Rinderknecht nach einem wochenlangen Tauziehen aufgelöst ist. Zwischenzeitlich hatte der um den Aufstieg kämpfende Landesligist SV Fortuna vermeldet, dass Innenverteidiger Andrea Nocerino nach Saisonende an die Isarstraße wechselt.

Rund um das Donaustaufer Spiel in Geesdorf

Auswärts: Donaustauf (4., 45 Punkte) gastiert an diesem Samstag um 14 Uhr beim FC Geesdorf (18., 12). Im August fing sich das Schlusslicht an der Regensburger Straße eine 1:7-Packung ein.
Personalien: Innenverteidiger Alex Stierstorfer und Zehner Kevin Hoffmann sind wieder an Bord. Derweil fehlen weiterhin die erkrankten Marcel Onwudiwe und Ersatzkeeper Yahya Orak.
Aussichten: Nächsten Samstag kreuzen im Derby das gastgebende Stauf und die U21 des SSV Jahn die Klingen. In der Vorrunde siegte der SVD 2:0 (Tore: Lucas Hufnagel, Daniel Massinger).