Egal, wie lange es dauert
FCI: Wieso sich die Schanzer im DFB-Pokal etwas ausrechnen

29.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:31 Uhr

Wieder im Training – und bereits im DFB-Pokal wieder im Tor? FCI-Coach Rüdiger Rehm ließ am Freitag den Einsatz von Stammkeeper Marius Funk gegen Darmstadt noch offen. Foto: Bösl

Ingolstadt – 16 Teilnahmen, neun Erstrunden-Niederlagen: Die DFB-Pokal-Bilanz des FC Ingolstadt klingt relativ trostlos. Daran wollen die Schanzer etwas ändern, müssen dafür aber am Montag (18.01 Uhr/Sky) Zweitligist SV Darmstadt 98 aus dem Weg räumen. „Wir freuen uns auf ein rassiges Spiel“, sagte Rüdiger Rehm am Freitag bei einer Medienrunde.

Der FCI-Trainer sieht die Darmstädter derzeit „nicht im Vollbesitz der Kräfte“ – und darin eine Chance für sein Team. „Wir rechnen uns etwas aus.“ In der vergangenen Spielzeit waren die Schanzer gegen die „Lilien“ zweimal chancenlos (1:6/0:2), kassierten am Böllenfalltor die höchste ihrer 21 Saisonniederlagen. Folgt nun mit einer beinahe komplett neuen Mannschaft die Revanche?

Rehm kündigte an, dabei keine Rücksicht auf die ab dem kommenden Sonntag anstehende Englische Woche mit drei Liga-Spielen innerhalb von wenigen Tagen zu nehmen. „Wir haben genug Zeit, um uns zu regenerieren. Wir müssen alles raushauen, um Darmstadt Paroli bieten zu können und wollen weiterkommen. Egal ob nach 90 oder 120 Minuten beziehungsweise nach Elfmeterschießen“, erklärte der 43-Jährige.

Mit dem DFB-Pokal verbindet Rehm, obwohl für ihn und seine Teams bislang immer spätestens nach der zweiten Runde Schluss war, viele schöne Erinnerungen: „Ich habe tierisch Spaß an solchen Partien, weil es in einem Spiel um alles geht. Es gibt keine großen taktischen Abwägungen, sondern offenes Visier. Und am Ende musst du als Sieger vom Platz gehen.“ Stammkeeper Marius Funk ist nach seiner Meniskus-OP wieder ins Training eingestiegen. „Wenn ‚Mari‘ zu 100 Prozent fit ist, wird er auf jeden Fall spielen. Ob das bis Montag der Fall sein wird, müssen wir schauen.“ Sein Stellvertreter Markus Ponath habe gegen die SpVgg Bayreuth (1:0) laut des Trainers „einen absolut tollen Job gemacht. Und den wird er auch am Montag machen, wenn er ihn machen muss.“ Während Mittelfeldspieler Maximilian Dittgen (muskuläre Probleme) inzwischen ein individuelles Programm absolviert, leidet Verteidiger Visar Musliu noch immer unter Problemen an der Achillessehne und fällt aller Voraussicht nach die dritte Partie in Serie aus.

Die Wechselgerüchte um Musliu (FC St. Pauli) und Merlin Röhl (SC Freiburg, Borussia Mönchengladbach) nimmt Rehm zumindest nach außen hin locker: „Die Jungs sind sehr froh und sehr stolz, hier zu sein. Aber wir wissen auch, dass im Fußball nichts endgültig ist.“

Die größte Angriffsfläche für Kritik bot der FCI zuletzt durch seine fahrlässige Chancenverwertung. „Gut ist erst einmal, dass wir die Chancen überhaupt haben“, befand Rehm. Aber die müsse man natürlich auch nutzen. „Das tut den Jungs weh, weil sie sich einfach belohnen müssen.“ Bei Moussa Doumbouya – mit vier Toren treffsicherster Schanzer der Vorbereitung – hofft der Trainer, dass sich der Knoten nach dem Chancenwucher gegen Bayreuth durch das Tor im Totopokal (siehe Kasten) wieder gelöst hat.

Der Umbruch im FCI-Kader hat sich selbstredend auch bis nach Hessen herumgesprochen. „Die haben sich gut verstärkt und eine Mannschaft zusammen, die auch in der 2. Bundesliga spielen könnte“, findet Fabian Holland. Darmstadts Kapitän zählt seit seinen beiden gleichermaßen dreisten wie elfmeterbringenden Schwalben gegen die Schanzer (jeweils 2018) nicht gerade zu den beliebtesten Gästen im Audi-Sportpark. Doch das war dem 32-Jährigen bereits 2019 bei seinem letzten Auftritt vor Zuschauern in Ingolstadt herzlich egal. Er will „einfach nur weiterkommen“. Genau wie die Schanzer.

DK