Vor dem Schanzer Spiel in Aue
FC Ingolstadt: Trainer Köllner lobt Civeja und zeigt sich bezüglich DFB-Entscheidung skeptisch

19.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:54 Uhr

Zukunft beim FCI? Mittelfeldspieler Tim Civeja, dessen Leihe endet, kommt unter Trainer Michael Köllner besser zum Zug. Foto: Bösl

Mit der Heimniederlage gegen den FC Erzgebirge Aue begann für den FC Ingolstadt Mitte Januar das Schlamassel. Das selbst verschuldete 1:2 trotz früher Führung gegen den damaligen Tabellen-18. ließ bei den viertplatzierten Schanzern gleich zum Jahresstart den Faden komplett reißen.



Vier Monate und viele weitere teils grauenhafte Vorstellungen später ist seit dem 2:0 gegen den MSV Duisburg am vergangenen Freitag immerhin der Klassenerhalt besiegelt. „Jetzt freue ich mich riesig, mal wieder im Schacht zu spielen. Ich war schon lange nicht mehr da“, sagte FCI-Trainer Michael Köllner vor dem Rückrundenspiel in Aue an diesem Samstag (14.03 Uhr/BR und Magenta Sport).

FC Ingolstadt: Köllner interessiert nur Schlusstabelle

Mit nur 13 Punkten aus 17 Spielen sind die Schanzer weiterhin das schwächste Team der Rückrunde und somit noch schlechter als die beiden sicheren Absteiger SpVgg Bayreuth und FSV Zwickau (jeweils 15) sowie der potenzielle Absteiger VfB Oldenburg (16). Die Rückrundentabelle interessiere Köllner aber „eigentlich nicht. Davon kann man sich nichts kaufen.“ Entscheidend sei die Endabrechnung. Der 53-Jährige gewährte seinen Spielern nach dem Duisburg-Spiel drei Tage Pause und erlebte zum Start der Trainingswoche am vergangenen Dienstag „die vielleicht beste Einheit, seit ich hier bin“.

Vertrauen in Kämpferherz Tim Civeja



Der FCI-Coach dürfte in Aue im defensiven Mittelfeld wieder auf Tim Civeja setzen. „Es freut mich, was Tim Woche für Woche auf den Platz bringt. Sicherlich aber noch mit Höhen und Tiefen“, bewertete Köllner. Civeja, dem gegen Duisburg bei seinem vierten Startelfeinsatz in Serie sein zweites Saisontor gelang, darf unter Köllner sein Kämpferherz unter Beweis stellen.„Ich habe schon das Gefühl, im Profifußball angekommen zu sein. Ich fühle mich ganz gut, denke, dass ich ganz gut mithalten kann“, sagte der 21-jährige Mittelfeldakteur, der nicht mehr nur Ergänzungsspieler ist.

Unter Köllners Vorgängern Rüdiger Rehm und Guerino Capretti war der zweifache Junioren-Nationalspieler Deutschlands nur zu vier beziehungsweise zwei größtenteils kurzen Einsätzen als Joker gekommen. Vor der Saison wollten die Schanzer Civeja nach Informationen unserer Zeitung fest verpflichten, letztlich kam nur eine einjährige Leihe zustande. Ob er an der Donau bleibt, ist offen. Köllner meinte lediglich: „Eine Wasserstandsmeldung abzugeben, macht keinen Sinn.“

FC Ingolstadt: Abwehrchef Musliu vor Comeback

Definitiv fehlen werden in Aue neben den beiden Kapitänen Tobias Schröck (muskuläre Probleme) und Pascal Testroet (Wadenverletzung) unter anderem Arian Llugiqi (krank) sowie David Kopacz (Aufbautraining). Dafür steht Abwehrchef Visar Musliu nach auskurierter Muskelverletzung erstmals unter Köllner im FCI-Kader. Das Quintett um Dominik Franke, Tobias Bech, Justin Butler, Moussa Doumbouya und Denis Linsmayer (je vier Gelbe Karten) würde bei einer weiteren Verwarnung das finale Heimspiel gegen die SV Elversberg am kommenden Samstag (14 Uhr/Magenta Sport) verpassen – die letzte Partie des FCI in der 3. Liga ohne Vierten Offiziellen.

FC Ingolstadt: Köllner skeptisch bezüglich DFB-Entscheidung

„Ich habe interessiert die Begründung verfolgt“, sagte Köllner zur Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), ab der kommenden Saison analog zu den beiden Bundesligen einen Unparteiischen an der Seitenlinie einzuführen: „Wenn sich ein Schiedsrichter verletzt, dann hat man Ersatz. Das verstehe ich.“ In seiner gut zweimonatigen Zeit ohne Job habe er beim Fußballschauen im Stadion und dem Beobachten des Treibens an der Seitenlinie allerdings den Eindruck gewonnen, „dass der Vierte Offizielle oftmals keine deeskalierende, sondern eine eskalierende Wirkung“ gehabt hätte. Köllner ist demnach skeptisch. Er sagt: „Ich bin 53 Jahre alt und kann selbst auf mich aufpassen.“