Schanzer im Halbfinale
FC Ingolstadt setzt sich im Toto-Pokal beim VfB Eichstätt glücklich mit 6:5 durch

27.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:12 Uhr

Textiltest beim Außenseiter: FCI-Torschütze Pascal Testroet (links) zeigt hier nicht ganz regelkonformes Durchsetzungsvermögen gegen die Eichstätter Kontrahenten. Foto: Bösl

Von Gottfried Sterner

Eichstätt – Der FC Ingolstadt ist weiter auf dem kürzesten Weg in den DFB-Pokal. Am Dienstag erfüllte der Drittligist im Nachbarduell beim Regionalligisten VfB Eichstätt seine Pflichtaufgabe und gewann das Totopokal-Viertelfinale mit 6:5 (1:1, 1:0) nach Elfmeterschießen. Vom Punkt aus zeigten sich alle Akteure eiskalt – bis auf Deniz Erten. Der erst kurz vor Spielende eingewechselte Eichstätter traf nur den Pfosten.

„Wir haben gewonnen, das war die einzige Aufgabe. Der Toto-Pokal ist der schnellste Weg, um nächstes Jahr im DFB-Pokal zu spielen“, meinte FCI-Kapitän Pascal Testroet zufrieden und blickte bereits auf das Restprogramm in der 3. Liga. „Wir haben neun Spiele bis zur Winterpause. Wir wollen das Maximum rausholen und an Weihnachten oben dabei sein. Der Startschuss ist geglückt.“

Enttäuscht war dagegen VfB-Trainer Markus Mattes. „So ist Fußball. Wir hätten es definitiv verdient gehabt, das Spiel zu gewinnen, weil wir mehr investiert haben und die besseren Ansätze hatten“, sagte der 47-Jährige, der sich nach fünf Testspielen gegen den FCI (ein Sieg, vier Niederlagen) so auf das erste Pflichtduell gefreut hatte. Ein Erfolgserlebnis hätte dem Regionalliga-18. sehr gut getan.

Zu Beginn war Geduld gefragt. Ein Gewitterschauer über dem Stadion verzögerte den Anpfiff um acht Minuten. Nach dem Start sahen die 420 Zuschauer erst einmal dominante Gäste, denen allerdings in ihren Aktionen gegen die gut gestaffelte VfB-Abwehr die Präzision fehlte, um Torgefahr zu entwickeln. Mit Ausnahme der 19. Minute. Da nämlich setzte Jalen Hawkins FCI-Stürmer Moussa Doumbouya in Szene, der den Ball auf Daniel Kopacz weiterleitete. Den Schuss des lange verletzten Neuzugangs, der zum zweiten Mal in der Startelf stand, konnte VfB-Schlussmann Florian Rauh noch abwehren, doch gegen den Abstauber von Testroet war er machtlos – der Favorit führte.

Testroet verpasste danach noch das 2:0, als er in letzter Sekunde geblockt wurde, doch das war’s dann mit den Ingolstädter Offensivaktionen. Die Gastgeber konnten sich nun besser in Szene setzen. Gefährlich für FCI-Keeper Marius Funk, der dieses Mal den Vorzug vor „Pokal-Schlussmann“ Markus Ponath erhielt, wurde es aber nicht – der verletzte Torjäger Fabian Eberle wurde beim VfB schmerzlich vermisst. Allerdings forderten die Eichstätter kurz vor Ende der ersten Halbzeit Elfmeter, als Kapitän Philipp Federl, der zuvor mit einem Kopfball die beste VfB-Möglichkeit verbucht hatte, im Strafraum zu Fall kam. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Christopher Knauer blieb stumm.

Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie ruppiger, aber auch offener – die Eichstätter agierten nun mutiger, zu Chancen reichte es jedoch nicht. Bis zur 75. Minute: Da köpfte Federl nach einem Freistoß von Daniel Haubner zum 1:1 ein. Nun witterten die Gastgeber ihre Chance. Auch die Fans waren lautstark dabei, erst recht, als FCI-Verteidiger Nikola Stevanovic mit Gelb-Rot vom Feld musste (86.). Funk fischte den anschließenden Freistoß von Haubner aus dem Winkel. Dann folgten das Elfmeterschießen und das Aus für den tapferen Regionalligisten.

DK


VfB Eichstätt: Rauh – Golla, Moratz, Waffler, Trslic, Lamprecht – Graßl – Federl, Haubner – Stoßberger (92. Erten), Kügel.
FC Ingolstadt: Funk – Costly, Stevanovic, Brackelmann, Franke – Kopacz (88. Antonitsch), Sarpei (46. Civeja), Preißinger, Hawkins (66. Bech) – Testroet, Doumbouya (66. Schmidt).
Tore: 0:1 Testroet (19.), 1:1 Federl (75.), 1:2 Costly, 2:2 Graßl, 2:3 Preißinger, 3:3 Moratz, 3:4 Bech, 4:4 Golla, 4:5 Schmidt, 5:5 Haubner, 5:6 Testroet. – Zuschauer: 420.