Hallenmeisterschaft
FC Fatih gewinnt Final-Krimi

Ingolstädter Bezirksligist nach dem 4:3 im Sechsmeterschießen gegen Erlangen bayerischer Hallenmeister

29.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:23 Uhr

Siegerehrung für den bayerischen Hallenmeister: Die Mannschaft des FC Fatih Ingolstadt mit Trainer Fatih Topcu (Zweiter von links) und dem symbolischen Sieger-Scheck über 1500 Euro. Foto: BFV

Von Norbert Roth

Burgebrach – Der FC Fatih Ingolstadt hat es geschafft. Nach dem FC GW Ingolstadt 2019 hat sich am vergangenen Samstag nun auch der Fußball-Bezirksligist den Titel des bayerischen Hallenmeisters gesichert. Im Herzschlag-Finale gegen Erlangen wurde dabei FC-Torhüter Marco Ernhofer zum Held, als er im entscheidenden Sechsmeterschießen den letzten Schuss des ATSV parierte und Fatih so den 4:3-Erfolg sicherte.

„Es war wieder ein geiles Turnier. Wir hatten rund 100 Fans dabei, haben die ganze Zeit Stimmung gemacht und holen am Ende tatsächlich den Pott. Ich bin unheimlich stolz auf die Jungs“, jubelte der Sportliche Leiter der Ingolstädter, Fatih Topcu, der bei Hallenturnieren traditionell auch als Trainer fungiert.

Im Finale vor offiziell 809 Zuschauern (ausverkauft) hatten sich am Samstag tatsächlich die beiden besten Mannschaften des Turniers getroffen. „Ich hatte im Vorfeld schon so eine Ahnung, dass es zu diesem Endspiel kommt“, meint Topcu, der dann ein taktisch geprägtes Finale erlebte. Während beide Mannschaften mit hoher Disziplin das eigene Tor verteidigten, agierten die Ingolstädter aber etwas mutiger und kamen auch immer wieder gefährlich vor das ATSV-Tor, allerdings ohne Erfolg. „Im Finale war noch einmal hohe Laufbereitschaft gefragt. Das haben die Jungs wirklich prima gemacht“, lobte Topcu den Einsatz seiner Mannschaft. In der regulären Spielzeit blieb es aber beim 0:0, sodass es zum Showdown vom Sechsmeter-Punkt kam. Ein Nervenspiel.

„Ich habe den Spielern vorher gesagt, dass ich ein gutes Gefühl habe, dass Marco garantiert einen Sechsmeter hält und dann die erste drei Schützen bestimmt“, berichtet Topcu. Nacheinander verwandelten Akif Abasikeles, Maximilian Kalus und Alen Patak sicher, doch Erlangen konnte immer wieder ausgleichen. Im vierten Durchgang legte dann Deniz Sari zum 4:3 für die Ingolstädter vor, ehe Erlangens Luca Ruiu anlief: Ernhofer ahnte, dass der Ball aus seiner Sicht in die rechte Ecke fliegen würde, warf sich dazwischen und entschied mit seiner Parade schließlich das Finale. Sofort liefen die Fatih-Fans aufs Feld, ließen die Spieler hochleben und feierten und tanzten mit ihrer Mannschaft.

Noch auf dem Hallenparkett angesprochen, konnte Torhüter Ernhofer sein Glück kaum fassen. „Dieser Sieg wird jetzt ganz, ganz lange gefeiert“, erklärte er am Samstagabend und kündigte sogleich an: „Ich werde bis Montag brauchen, um wieder daheim anzukommen.“

Für die Ingolstädter war der Finalsieg der Abschluss eines fast perfekten Turniers. Lediglich im ersten Gruppenspiel gegen die FT Schweinfurt hatte es beim 2:2 keinen Sieg gegeben. In den folgenden Partien gegen den SC Bubesheim (3:2) und den 1. FC Oberhaid (2:1) sicherte sich das Topcu-Team den erhofften Gruppensieg – und ging damit im Halbfinale den hoch eingeschätzten Erlangern noch aus dem Weg.

Auch das Vorschlussrundenspiel gegen die SpVgg Pfreimd war aus Sicht von Fatih eine klare Sache. Beim 4:1 trug sich kurz vor dem Ende sogar Torhüter Ernhofer in die Torschützenliste ein. Im zweiten Halbfinale hatte sich Erlangen durch ein 2:1 gegen Schweinfurt für das Endspiel qualifiziert.

Bei den Ehrungen im Anschluss an das Finale wurde schließlich Erlangens Max Böhnke zum besten Torhüter gekürt. Der Titel des erfolgreichsten Torschützen ging dann wieder an den FC Fatih: Kapitän Abasikeles hatte im Verlauf des Turniers viermal getroffen – so häufig, wie kein anderer Spieler. „Natürlich hat bei uns die gesamte Mannschaft eine herausragende Leistung gebracht“, meinte Topcu zum Abschluss, „aber was Akif geleistet hat, war wirklich herausragend“, erklärte der Fatih-Coach, der überdies auch noch die starken Turnier-Leistungen der beiden Gastspieler Thomas Schreiner (FC GW Ingolstadt) und Maximilian Kalus (FC Plenzberg/ASV Habach) lobte.

Von der anschließenden, knapp zweistündigen Heimfahrt mit Mannschaft und Fans im Doppeldeckerbus wollte Topcu dann lieber nicht so viel erzählen, verriet aber mit einem Grinsen, „dass wir noch ganz nett gefeiert haben“. Unterm Strich sei die Mannschaft nach dem über zwölfstündigen Turniertag aber auch K.o. gewesen. Um den Erfolg noch einmal gebührend feiern zu können, will der Verein deshalb ein Fest mit allen Beteiligten organisieren.

DK