Auslosung
Champions League: Auf diese Gegner trifft der ERC Ingolstadt

24.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:35 Uhr

Alter Bekannter: In der Saison 2015/16 traf der ERC Ingolstadt um John Laliberte (links) schon mal auf die Växjö Lakers. In der kommenden Saison der Champions Hockey League empfangen die Panther den schwedischen Meister erneut. Foto: Imago Images

Nach sieben Jahren Abstinenz hat sich der ERC Ingolstadt mit der Vizemeisterschaft in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) wieder für die Champions Hockey League (CHL) qualifiziert – und seit Mittwochnachmittag stehen nun auch die Gegner fest.



Die finnische Torwartlegende Pekka Rinne als Losfee zog als Heimgegner der Panther die beiden schwedischen Klubs Växjö Lakers und Färjestad Karlstad sowie den HC Vítkovice Ridera aus Tschechien. Auswärts geht es für das Team von Trainer Mark French nach Österreich zum EC Red Bull Salzburg, zum tschechischen Klub HC Dynamo Pardubice sowie zu den Rouen Dragons nach Frankreich. Das ergab die Auslosung im finnischen Tampere, die ERC-Sportdirektor Tim Regan und Torwarttrainer Varian Kirst besuchten.

French freut sich vor allem auf die Heimspiele. „Das sind Mannschaften aus Ligen mit hohem Niveau und großer Tradition, die naturgemäß sehr körperlich spielen“, meinte der ERC-Trainer gegenüber unserer Zeitung. „Für unsere Mannschaft werden diese Spiele eine riesige Herausforderung und für die Fans sehr unterhaltsam.“

Neuer Modus in der CHL



Auf jedes der Teams trifft der ERC, der sich zum vierten Mal in seiner Klub-Geschichte auf europäischer Bühne präsentiert, in der Gruppenphase nur einmal. Im neuen CHL-Modus werden anstatt wie bisher in mehreren Vorrundengruppen künftig alle 24 Teilnehmer in einer Tabelle zusammengefasst. Die besten 16 Teams der Hauptrunde qualifizieren sich für die K.-o.-Runde. Neben den Panthern sind aus der DEL Meister EHC München und die Adler Mannheim dabei.

Der erste Spieltag der Gruppenphase findet bereits am 31. August und 1. September statt, die exakten Spieltermine gibt die CHL demnächst bekannt. „Da wird man relativ schnell auf den Prüfstand gestellt“, sagte ERC-Stürmer Mirko Höfflin, der mit Mannheim einst neun Spiele in der Champions League absolviert hat. „Wir müssen uns mit den Neuzugängen schnell als Mannschaft finden, damit wir erfolgreich sind und insbesondere die Laufstärke der Schweden und Tschechen mitgehen können.“

Växjö Lakers

Der Klub um den deutschen Nationalspieler Tobias Rieder gewann gerade seinen vierten Meistertitel in der SHL, in der Königsklasse schafften es die Lakers vor sechs Jahren bis ins Finale. Panther-Verteidiger Mat Bodie absolvierte in Saison 2019/20 immerhin 17 Partien für die Südschweden, doch auch der ERC hat Bezug zu dem Klub: In der Gruppenphase der Champions- League-Saison 2015/16 gewann Ingolstadt das Heimspiel dank eines Doppelpacks von Jared Ross mit 5:3, auswärts gab es eine 2:4-Niederlage. „Ich finde es immer cool, gegen die Schweden zu spielen, weil die eine sehr starke Liga haben, die Top-Teams sind ein attraktiver Vergleich“, sagte Höfflin.

Färjestad Karlstad

Rund 400 Kilometer weiter nördlich von Växjö ist der zweite schwedische Gegner der Panther beheimatet – und auch den kennen die Ingolstädter bereits: 2013 mussten sie sich in der European Trophy mit 0:3 geschlagen geben, vier Jahre später im Vinschgau Cup mit 1:3. Der zehnmalige schwedische Meister hat sich als Tabellendritter der SHL für die Königsklasse qualifiziert, wo er bisher nie über das Achtelfinale hinausgekommen ist. Höfflin, der mit Mannheim schon gegen den FBK gespielt hat, hatte sich ein Auswärtsspiel in Karlstad gewünscht, doch auch auf das Duell in der Saturn-Arena freut sich der 30-Jährige. „Die Schweden spielen technisch und läuferisch sehr stark, und da wir auch versuchen, ein läuferisch starkes Team zu sein, ist das auf jeden Fall ein guter Test für uns“, meinte Höfflin.

HC Vítkovice Ridera

Auch gegen den Klub aus der tschechischen Stadt Ostrava waren die Panther in der Vergangenheit eher wenig erfolgreich: Bei ihrem Champions-League-Debüt in der Saison 2014/15 gab es eine 1:5-Auswärtsniederlage, zu Hause folgte ein 4:5 nach Penaltyschießen. Der Traditionsklub gewann bisher zweimal den Meistertitel, in der zurückliegenden Saison der tschechischen Extraliga erreichte er in der Hauptrunde Platz zwei und das Halbfinale in den Play-offs. In der CHL war bisher spätestens im Viertelfinale Endstation.

HC Dynamo Pardubice

Eines ihrer Auswärtsspiele führt die Panther an die Elbe nach Pardubice. Der sechsmalige tschechische Meister qualifizierte sich als Hauptrundensieger für die Champions League und schied in den Play-offs im Halbfinale aus. Auch gegen den Traditionsverein, der in der CHL noch nicht über die Gruppenphase hinausgekommen ist, hat Höfflin mit Mannheim bereits gespielt. „In Tschechien geht’s physisch immer ein bisschen härter zu, das werden bestimmt spaßige Spiele“, meint der Stürmer.

Rouen Dragons

Ein Serienmeister mit 17 Titeln in der Ligue Magnus ist der Klub aus dem Westen Frankreichs. Den jüngsten feierte die Mannschaft vor wenigen Wochen und will nun in der Königsklasse erstmals das Viertelfinale überstehen. Der französische ERC-Stürmer Charles Bertrand lernte bei den Dragons das Eishockeyspielen. „Da wird sich Charles wird bestimmt freuen“, glaubt Höfflin. Aber auch Trainer French kennt die Franzosen aus seiner Vergangenheit, als er mit dem Schweizer Klub HC Fribourg-Gottéron im Trainingslager einst auf Rouen traf.

EC Red Bull Salzburg

Die Salzburger sind amtierender Meister in der IceHL, und obwohl der Klub erst seit dem Jahr 1995 existiert, hat er bereits zehnmal den nationalen Pokal gewonnen. „In Österreich ist das physische Spiel noch mal ein bisschen härter als bei uns. Da können wir unser körperliches Spiel testen“, meinte Höfflin. Auf europäischer Ebene ist der EC ebenfalls erfolgreich: Die Salzburger überstanden bei ihren sieben Teilnahmen bisher jedes Mal die Gruppenphase und kamen 2018/19 sogar bis ins Halbfinale.