Wilder Ritt zum Sieg
ERC Ingolstadt gewinnt letztes Spiel vor Pause bei Löwen Frankfurt mit 3:2 nach Verlängerung

06.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:41 Uhr

Reichlich Action gab es im Duell des ERC Ingolstadt gegen den Aufsteiger Löwen Frankfurt. Foto: Imago Images

Von Julia Pickl

Der ERC Ingolstadt geht als Tabellenzweiter der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in die Länderspielpause. Gegen Aufsteiger Löwen Frankfurt gewannen die Panther am Sonntagabend ein turbulentes Duell mit 3:2 (1:2, 1:0, 0:0, 1:0) nach Verlängerung.



Zwölfeinhalb Jahre nach ihrem letzten Besuch in Frankfurt hatten sich die Ingolstädter gegen das Überraschungsteam der Liga, das die Aufstiegseuphorie mit in die Saison genommen und fünf seiner bisherigen sieben Spiele zu Hause gewonnen hatte, auf eine anstrengende Partie eingestellt – und genau das erwartete sie auch vor 5072 Zuschauern in der Eissporthalle. Vor allem im ersten Drittel boten beide Mannschaften ein wildes Spiel mit irrsinnigem Tempo und jeder Menge Chancen auf beiden Seiten. „Das war ein unglaubliches Spiel, das hat einfach Spaß gemacht“, meinte Kevin Reich bei Magenta Sport.

Der ERC-Torhüter hatte gleich zu Beginn viel zu tun: Reich musste gegen Ryan Olson klären (2.), dann galt es, 1:50 Minuten in doppelter Unterzahl zu überstehen. Doch der präsente Goalie und die starke Abwehr um den Ex-Frankfurter Leon Hüttl retteten gegen Dominik Bokk und dessen Kollegen (3.).

Die doppelte Überzahl hatten die Gastgeber nicht nutzen können, dafür trafen sie in Unterzahl – und das auf äußerst kuriose Weise: Als Ex-Panther David Elsner auf der Strafbank saß, wurde Carson McMillan bei einem Konter auf dem Weg zum ERC-Tor von Maury Edwards zu Fall gebracht und rutschte in Reich. Beide rissen das Tor aus der Verankerung, der Puck trudelte haarscharf über die Linie – und die Schiedsrichter gaben den Treffer nach Videobeweis (10.). Doch die Führung hielt gerade einmal 27 Sekunden, ehe der völlig frei stehende Mirko Höfflin in Überzahl einen starken Querpass von Wayne Simpson zum 1:1 verwertete (10.).

Die Panther verpassten in einem hochspannenden Drittel durch Enrico Henriquez, der alleine vor Frankfurts Torhüter Jake Hildebrand eine Riesenmöglichkeit vergab, den nächsten Treffer (14.) – und wurden sogleich dafür bestraft: Nach einem starken Zuspiel von Bokk schoss Reece Scarlett den Puck unhaltbar in den Winkel (14.). Die Gäste drückten fortan auf den Ausgleich, doch Tye McGinn lenkte einen Schuss von Frederik Storm nur an die Latte (20.).

Im zweiten Abschnitt agierten die beiden Teams deutlich disziplinierter und organisierter. Ingolstadt bestimmte die Partie immer mehr und bestach durch eine starke Defensive um Reich, der sich auch Magnus Eisenmenger nach einem tollen Querpass von Scarlett in den Weg stellte (24.). Zwei Minuten später wurden die Panther belohnt: Nachdem sich Edwards durchgesetzt hatte, traf Simpson zum 2:2 (26.).

Sekunden vor dem Abpfiff wurde es doch noch einmal turbulent, als nach einem klasse Spielzug über Storm und Daniel Pietta die Fäuste flogen. Die Scheibe lag dabei im Tor, doch das Spiel war zuvor bereits abgepfiffen worden (40.).

Der ERC startete mit der lautstarken Unterstützung von rund 250 mitgereisten Fans und zwei Überzahlspielen in Folge in das letzte Drittel. Doch anstatt dies zum Treffer zu nutzen, musste Reich gegen Dylan Wruck den zweiten Shorthander der Löwen verhindern (45.). Beim 3:2 im ersten Saisonduell hatten Charles Bertrand und Storm die drei Punkte mit zwei späten Toren gesichert, am Sonntag ließ Bertrand die größte Möglichkeit dafür liegen (60.). Zwei Zähler aber sicherte sich der ERC dennoch, indem Wojciech Stachowiak nach viereinhalb Minuten in der Verlängerung auf Zuspiel von Storm das 3:2 erzielte.

DK


Löwen Frankfurt: Hildebrand – Scarlett, Vandane; Gläßl, Maginot; McNeill, Wirt – Elsner, Rowney, Bokk; Burns, Wruck, Olsen; Eisenmenger, McMillan, Wenzel; Vogt, Moser, Sezemsky. – ERC Ingolstadt: Reich – Wagner, Hüttl; Gnyp, Jobke; Quaas, Edwards – McGinn, Pietta, Storm; Friedrich, Stachowiak, Flaake; Krauß, Henriquez, Brune; Simpson, Höfflin, Bertrand.
Schiedsrichter: Hunnius/Schrader. – Zuschauer: 5072. – Tore: 1:0 McMillan (10./SH1), 1:1 Höfflin (10./PP1), 2:1 Scarlett (14.), 2:2 Simpson (26.), 2:3 Stachowiak (65.). – Strafminuten: 10/6.