Niederlage für die Panther
Wie eingefroren

ERC Ingolstadt fliegt durch 0:3-Niederlage gegen Pinguins Bremerhaven aus den Play-off-Plätzen

25.02.2022 | Stand 23.09.2023, 2:35 Uhr

Die Stürmer des ERC Ingolstadt um Wayne Simpson (links) taten sich auch im zweiten Spiel nach der Olympiapause schwer. Foto: Traub

Dabei war alles angerichtet für einen launigen Eishockey-Abend: Erstmals seit drei Monaten kehrten die Fans in die Saturn-Arena zurück, zudem bestritt Ingolstadts Eigengewächs Niklas Hübner sein erstes Heimspiel als Panther-Profi. Doch so richtig wollte der Funke im ersten von fünf Heimspielen in Folge nicht überspringen. Die 2407 Zuschauer hielten sich sehr zurück, und auch der ERC kam im zweiten Spiel nach der langen Olympia-Pause erneut nicht in Offensivlaune, spielte viel zu fehlerhaft und uninspiriert.

Ein Grund für die Harmlosigkeit der Gastgeber war, dass gleich die beiden Panther-Topscorer Justin Feser (Corona) und Frederik Storm, der beim jüngsten 0:3 in Nürnberg einen Schlag ins Gesicht bekommen hatte, ausfielen. ERC-Trainer Doug Shedden hatte deshalb seine Top-Spieler in die Pflicht genommen, doch die blieben erneut viel zu blass. „Unsere Offensive ist seit der Olympia-Pause scheinbar eingetrocknet. Wir tun nicht genug dafür, um Chancen zu kreieren“, meinte Shedden. Am besten gefiel dem Coach am Freitagabend noch die vierte Sturmreihe um Enrico Henriquez, wenngleich diese auch bei zwei Gegentoren auf dem Eis stand.

Dabei hatten die Panther ihren Gegner zu Beginn noch unter Druck gesetzt. Nach einem Querpass von Wayne Simpson schoss Chris Bourque, der nach seiner Strafe wieder in den Kader zurückgekehrt war, knapp am Tor der Pinguins vorbei (4). Zwei Minuten später hatte Hübner seinen ersten großen Auftritt, doch auch der Schuss des 17-Jährigen von der Blauen Linie flog wenige Zentimeter an Pinguins-Torhüter Maximilian Franzreb vorbei (6.).

Doch dann bekam auf der anderen Seite auch Kevin Reich ordentlich was zu tun: Nach einem dicken Patzer von Bourque tauchte Jan Urbas frei vor Reich auf, doch der Stürmer konnte die Riesenmöglichkeit nicht nutzen (12.). Kurz darauf spielte sich eine ähnliche Szene in umgekehrter Reihenfolge auf der anderen Seite ab: Diesmal landete die Scheibe nach einem Fehler von Urbas bei Bourque, dessen Schuss Franzreb mit den Schonern abwehren konnte (16.). Davor hatten die Gäste eine gute Möglichkeit von Emil Quaas nur durch ein Foul stoppen können (12.).

Shedden hatte seine Spieler eindringlich vor Bremerhavens Top-Reihe gewarnt, und doch war es eine Kombination über Miha Verlic, Ziga Jeglic und Urbas, die nach einem eklatanten Puckverlust von Colton Jobke zum 0:1 führte (24.). Die Gäste zeigten sich deutlich gedankenschneller und mit mehr Power: Urbas scheiterte an Reich, Tye McGinn traf die Latte (33.). Die wenigen Chancen der Ingolstädter im zweiten Drittel hatten Louis-Marc Aubry (36.) und Davis Koch (37.).

Doch der nächste Rückschlag folgte sogleich, als Phillip Bruggisser die passiven Panther stehenließ und aus zentraler Position zum 0:2 traf (45.). Den Schlusspunkt setzte Alexander Friesen 66 Sekunden vor dem Ende mit dem Schuss ins leere Tor zum 0:3-Endstand (59.).

Zurück blieben ratlose Gesichter aufseiten der Panther, die den Frust in der restlichen Spielzeit noch mit einigen Faustkämpfen an den Norddeutschen abließen – den Anfang machte Kapitän Fabio Wagner, Jobke wurde kurz darauf gleich zum Duschen geschickt. „Das ist ein gutes Zeichen, unser Kapitän war angefressen, das sollten alle sein“, meinte Shedden und kündigte eine „harte Woche“ für seine Spieler an. Im Sinne des ERC sollte diese auch erfolgreich sein, um in die Top Sechs zurückzukehren. „Im Moment fehlt uns das Selbstvertrauen“, bekannte Reich. „Wir müssen da jetzt so schnell wie möglich wieder rauskommen.“

DK


ERC Ingolstadt: Reich − Bodie, Wagner; Warsofsky, Quaas; Jobke, Gnyp; Hübner – Simpson, Pietta, Bourque; Höfflin, Aubry, DeFazio; Flaake, Soramies, Koch; Brune, Henriquez, Stachowiak.
Pinguins Bremerhaven: Franzreb – Eminger, Trska; Bruggisser, Moore; Krogsgaard, Alber; Stowasser – Verlic, Jeglic, Urbas; McGinn, Wejse, Vikingstad; Uher, Friesen, Mauermann; Kanya, Kinder, Lutz.
Schiedsrichter: Kohlmüller/Rohatsch. – Zuschauer: 2407 (ausverkauft). – Tore: 0:1 Urbas (24.), 0:2 Bruggisser (45.), 0:3 Friesen (59.). – Strafminuten: 38 + Spieldauer Jobke /16.