Kommentar
Ein Sieg des ERC Ingolstadt für die Ewigkeit – Panthern ist jetzt alles zuzutrauen

27.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:25 Uhr

Nach dem Siegtreffer zum 7:6 in der Verlängerung kannte der Jubel von Torschütze Stefan Matteau (links) und Maury Edwards keine Grenzen mehr. Foto: Traub

Ein heiserer Hallensprecher Hannes Langer, Dezibelwerte im gesundheitsschädlichen Bereich – und Erinnerungen für die Ewigkeit: Wer am Freitagabend beim völlig irren 7:6 nach Verlängerung gegen die Düsseldorfer EG in der Saturn-Arena dabei war, hat eines der denkwürdigsten Spiele in der Klub-Geschichte des ERC Ingolstadt erlebt.



Ein Großteil der 4815 Fans feierte die Mannschaft noch eine halbe Stunde, nachdem Stefan Matteau die Aufholjagd mit dem Siegtreffer gekrönt und die Panther ins Halbfinale geschossen hatte. Eine solche Begeisterung, solche Euphorie war zuletzt in den Meister- und Vizemeister-Saisons 2014 und 2015 zu spüren.

Die Viertelfinalserie gegen die DEG hatte mit einem wilden 5:4 nach Verlängerung begonnen und endete also mit einem noch verrückteren 7:6. Dazwischen war es für die Panther gegen einen exzellent gecoachten und ähnlich strukturierten Gegner schwer zu glänzen, doch in den entscheidenden Momenten schlugen sie zu. Mit der ersten gewonnenen „Best-of-Seven“-Serie seit acht Jahren – damals ebenfalls gegen die DEG – hat der ERC bewiesen, dass er nach der starken Hauptrunde auch Play-offs kann.

Panther treffen auf Angstgegner



Auch wenn der EHC München der Top-Favorit auf den Titel bleibt und die Ingolstädter mit den Adlern Mannheim im Halbfinale auf ihren Angstgegner treffen: Spätestens jetzt ist ihnen alles zuzutrauen. Mit dem bissigen, druckvollen Eishockey aus dem Schlussdrittel vom Freitag, mit Mark Frenchs mutigem Coaching und mit dem unerschütterlichen Selbstvertrauen, auch einen Drei-Tore-Rückstand noch umzubiegen, kann der ERC gegen jeden Konkurrenten bestehen. Allerdings auch nur so.