Interview
ERC-Stürmer Höfflin: „Die Trikots sollen uns Superkräfte geben“

02.10.2022 | Stand 22.09.2023, 5:03 Uhr

Designer am Werk: Stürmer Mirko Höfflin entwarf das dritte Trikot des ERC Ingolstadt. An diesem Sonntag ist es im Derby gegen den EHC München erstmals zu sehen. Foto: privat

Modedesign ist neben Eishockey seine große Leidenschaft. Seit einigen Jahren besitzt Mirko Höfflin ein eigenes Label, und nun durfte der Stürmer des ERC Ingolstadt das neue dritte Trikot der Panther entwerfen. Im Interview gibt er kleine Hinweise, wie es aussehen wird.



Noch ist das Trikot streng geheim, selbst die Mitspieler durften vor der Premiere an diesem Sonntag (16.30 Uhr) im fünften DEL-Saisonspiel der Panther in München noch keinen Blick darauf werfen.

Herr Höfflin, wie entstand die Idee, dass Sie das neue Sondertrikot des ERC gestalten?

Mirko Höfflin: Nachdem Niki Rausch, der bisher für die Designs zuständig war, den Klub verlassen hatte, habe ich gefragt, ob ich ein Trikotdesign übernehmen darf – am liebsten das des dritten Trikots, weil ich da komplett freie Hand habe. Ich wollte dem Team auch ein bisschen was zurückgeben. Das ist jetzt mein viertes Jahr in Ingolstadt, ich fühle mich hier wohl. Jetzt bin ich ein Teil der Trikotgeschichte.

Wie sind Sie das Projekt angegangen, woher nahmen Sie die Inspiration?

Höfflin: Die kleine Tradition mit den Neonfarben bleibt ein bisschen bestehen. Außerdem habe ich mich vom dritten Mighty-Ducks-Film inspirieren lassen. Als das Team USA hinten liegt, kommt der alte Trainer mit einem Karton, in dem die Mighty-Ducks-Trikots liegen. Damit bekommen sie neuen Schwung. Das wollte ich etwas einfließen lassen. Ich habe mir auch viele Trikots angeschaut – die meisten waren etwas ältere aus Nordamerika –, wie diese angeordnet waren – relativ schlicht, aber von der Form her typisch Eishockey. Dann habe ich mir eine Trikotvorlage geholt und meine groben Ideen draufgebracht.

Was können Sie über das Design verraten?

Höfflin: Also ich habe einen Neonstift gefunden, der noch nicht benutzt war (lacht). Mit dem habe ich ein bisschen ausprobiert, was passt. Das Trikot hat einen sehr krassen Kontrast. Die Anordnung der Farben ist oldschool oder klassisch, von den Farben selbst her ist es aber sehr modern. Es passt zur Identität des Klubs. Ich bin mir ziemlich sicher, dass nicht jeder das Trikot schlecht findet, aber dass es auch nicht jeder liebt. Die Meinungen sind allerdings bei jedem Trikot gespalten, egal wie es aussieht.

Wie war Ihre Reaktion, als Sie das Trikot zum ersten Mal in der Hand hielten?

Höfflin: Als der erste Entwurf kam, war ich natürlich überglücklich. Ich fand’s megacool, es in der Hand zu halten. Ich habe es dann auch gleich angezogen. Den Entwurf durfte ich auch behalten, worüber ich sehr dankbar bin. Die Vorfreude ist riesig, das eigene Trikot tragen zu dürfen.

Durften Ihre Kollegen schon einen Blick auf das Trikot werfen?

Höfflin: Nein, das fertige Trikot hat bis jetzt noch keiner gesehen. Ich will, dass meine Teamkollegen am Sonntag in die Kabine laufen und es zum ersten Mal sehen. Die ersten Entwürfe von den Farben hatte ich ein paar Jungs gezeigt. Die fanden es alle gut. Und es sind alle gespannt, wie es auf dem Eis aussieht.

Mit den Neontrikots hat Ihre Mannschaft in den vergangenen Jahren einige Gegner ziemlich geblendet. Vor allem die Nürnberg Ice Tigers können ein Lied davon singen. Erhoffen Sie sich mit dem neuen Trikot einen ähnlichen Effekt?

Höfflin: Auf jeden Fall! Das ist ja wieder so ein bisschen die Geschichte wie beim dritten Mighty-Ducks-Film. Die Trikots sollen uns Superkräfte geben (lacht). Ich hoffe natürlich, dass wir mit ihnen gewinnen, denn dann haben wir sie länger an.

DKERC Ingolstadt in Kürze

Gegner: Nach dem Derby ist vor dem Derby. Der ERC Ingolstadt tritt zwei Tage nach dem Duell gegen die Straubing Tigers an diesem Sonntag (16.30 Uhr/Magenta Sport) bei Vizemeister EHC München an. Die Mannschaft von Trainer Don Jackson stolperte zum Saisonauftakt mit dem 3:6 in Köln nur kurz und ließ dann selbst ohne ihren verletzten Top-Torjäger Trevor Parkes vier souveräne Siege gegen Mannheim, Augsburg, Iserlohn und Meister Berlin folgen. „Wir werden von Spiel zu Spiel besser, stehen stabil in der Defensive und sind vorne eiskalt“, meinte Verteidiger Maximilian Daubner. Am Freitag waren die München um Torhüter Mathias Niederberger und Kapitän Patrick Hager zu Gast bei Aufsteiger Löwen Frankfurt.

Statistik: Der ERC sinnt auf Revanche: Nachdem die Panther in der Saison 2020/21 noch alle drei Auswärtsspiele in München inklusive des erfolgreichen Viertelfinalduells für sich entscheiden konnten, folgten in der vergangenen Spielzeit zwei deutliche Niederlagen (0:4 und 1:9) in der Landeshauptstadt. Mit 11 Siegen und 14 Niederlagen ist die Bilanz des ERC am Oberwiesenfeld gegen den dreimaligen Meister aber relativ ausgeglichen.

jpi