Football
„Die Jungs sollen das einfach genießen“

Ingolstadt Dukes begeistern bei 80:21-Sieg zum Heimauftakt nicht nur Headcoach Haaf

29.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:46 Uhr

Nicht zu stoppen: Philipp Ponader (Mitte) der als Runningback Dwayne Milton ersetzte, steuerte gegen Wiesbaden alleine 32 Punkte zum Ingolstädter Sieg bei. Foto: Lüger

Von Elmer Ihm

Ingolstadt – Gala-Vorstellung zum Heimauftakt: Die Ingolstadt Dukes fegten in der 2. Football-Bundesliga (GFL2) vor knapp 1000 begeisterten Zuschauern im ESV-Stadion die Wiesbaden Phantoms mit 80:21 (14:3, 28:0, 21:6, 17:12) vom Platz und sollten in dieser Form bis zum Ende der Saison oben mitspielen können.

Auch wenn das Spieler und Trainer noch sehr vorsichtig formulieren. Headcoach Eugen Haaf jedenfalls verweist auf etliche starke Teams, mit denen sich die Herzöge noch auseinandersetzen müssen. „Schon am kommenden Samstag erwartet uns in Fürstenfeldbruck ein Gegner von ganz anderem Kaliber“, hat er bereits kurz nach dem Kantersieg über die Hessen die kommenden Aufgaben im Blick.

Ob er nach einem so überzeugenden Auftritt dennoch ein Haar in der Suppe gefunden hat? „Nach einem solchen Spiel gibt es nicht viel zu sagen. Ich will auch nicht derjenige sein, der immer sagt, dies oder das müssen wir noch besser machen. Die Jungs sollen das heute einfach genießen.“ Einer der den Tag besonders genießen konnte war Philipp Ponader, der als Runningback Neuzugang Dwayne Milton ersetzen musste. Die Fußverletzung des US-Importspielers erwies sich etwas hartnäckiger als erwartet, so dass er noch einige Wochen fehlen wird. Aber Ponader war dieses Mal mehr als nur ein Ersatz für Milton, allein 32 Punkte, genau 40 Prozent, gingen auf sein Konto. „Ich kann heute Nacht gut schlafen“, lacht er, „ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden.“ Dann aber lobt er vor allem seine Mitspieler. „Es war eine Superleistung des gesamten Teams und auch die Trainer hatten uns hervorragend eingestellt.“

Für ihn besonders erfreulich war der Auftritt von Nikos Liatos. Der Neuzugang von den Nürnberg Rams begeisterte ebenfalls mit einigen guten Läufen und steuerte zwei Touchdowns bei. „Ich habe ein halbes Jahr intensiv mit ihm gearbeitet. Heute hat er seine Chance bekommen und hat alles gut gemacht. Ich bin stolz auf ihn“, freute sich Ponader, der ja zugleich als Coach für die Runningbacks zuständig ist.

Während die Offensive sich vor Wochenfrist gegen die starken Kirchdorfer noch ziemlich schwer tat, lief es dieses Mal wie am Schnürchen. Schon nach knapp drei Minuten bediente Quarterback Luis Wittmann Receiver Gabe Boccella mit einem genauen Pass und der US-Boy schloss den ersten Angriff bereits mit der frühen Führung ab. Danach waren die Phantoms lange Zeit im Angriff, gegen die erneut sattelfeste Dukes-Defensive konnten sie sich aber nicht in Szene setzen. Auch weil mit Bre Thomas ihr gefährlichster Mann von den Dukes komplett aus dem Spiel genommen wurde. So gelang den Gästen lediglich ein Fieldgoal durch Nikolas Klock, dem die Dukes kurz vor Ende des ersten Viertels das 14:3 folgen ließen. Voraus ging ein toller Lauf von Ponader, der ja inzwischen auch als Kicker fungiert und in dieser Funktion alle elf Zusatzkicks und ein Fieldgoal sicher verwandelte.

Mit einem Doppelschlag begann das zweite Viertel. Zunächst fing Normen Schumm ein sicheres Zuspiel von Wittmann in der Endzone, danach misslang den Gästen an der 12-Yard-Linie ein Snap, der in der Endzone landete, wo Joshua Alaeze den Ball sicherte, so dass es bereits 28:3 hieß. Und so ging es munter weiter. Immer wieder setzte Wittmann seine Mitspieler gekonnt ein, so dass Boccella und Leo Blumentritt das Ergebnis bis zur Pause auf 42:3 schraubten.

Da passte die Halbzeit-Show der Trommelgruppe TAM-koba, die den Fans mit Samba-Rhythmen einheizte, perfekt dazu und so dauerte es auch nicht lange, bis Ponader und Liatos auf 56:3 erhöhten. Haiko Heidermann gelang gegen munter durchwechselnde Dukes zwar eine Resultatsverbesserung, doch die Antwort der Dukes durch Touchdowns von Daniel Evert und Liatos sowie ein Fieldgoal von Ponader zum 73:9 folgte postwendend. Dass in der ausgesprochen fairen Partie am Ende die Konzentration bei den Dukes etwas nachließ und sie durch Ponader nur noch einmal in die Endzone kamen, ist verständlich. Für die Gäste waren schließlich noch Backup-Quarterback Niklas Woelbert und Justin Berg erfolgreich. Doch das Endergebnis vom 80:21 sprach Bände. „Ich meine das nicht böse, aber die Wiesbadener waren schlichtweg überfordert, sie hatten nicht den Hauch einer Chance“, analysierte Haaf treffend.

PK