2:2 gegen Schalke
Bundesliga-Kolumne: BVB mit einer Portion Pech im Pott-Poker

12.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:05 Uhr

Das 2:2 gegen Schalke war ein Rückschlag für den BVB um Coach Edin Terzic. Foto: Imago Images

Das Jahr 2023 war bis vergangenen Dienstag an der Stamford Bridge eine einzige Dortmunder Glückssträhne: zehn Spiele, zehn Siege. Gegner um Gegner wurde geblufft, Erfolg um Erfolg eingeheimst. Nichts geht mehr? Nein, mehr geht nicht! Doch dann erhielt der BVB unter dubiosen Umständen bis Herbst Hausverbot im schmucken Champions-League-Casino. Und überdies fehlten nach der Pleite in Chelsea auch noch die Super-Zocker Julian Brandt (verletzt) und Marco Reus (krank). Zeit, wegen dieses abgekarteten Spiels mit Fortuna zu hadern, blieb den Westfalen allerdings nicht.

Denn schon am Samstag hieß es wieder: Raus mit den schwarz-gelben Anzügen und rein in die volkstümliche Glücksspielhalle. Im nur rund 35 Kilometer entfernten Gelsenkirchen zählen die Borussen – mal ganz vorsichtig und nach Etikette formuliert – zu den eher unbeliebten Gästen. Der Empfang für sie war also entsprechend wenig glamourös. Zutritt ins Full House der Schalker wurde ihnen trotz aller bestehender Animositäten freilich trotzdem gewährt.
Der Einsatz beim legendären Pott-Poker ist stets enorm. Alles oder nichts! Erst recht für S04, seit in der Lotterie um ein weiteres Jahr Bundesliga-Konzession das Pech von den Stiefeln poliert ist. Schon vor dem Derby beachtliche sechsmal in Serie ungeschlagen, und das alles andere als zufällig. Daher war deutlich früher als 17 und 4 Minuten vor Anpfiff klar, dass die Hausherren kein Rotations-Roulette anbieten und stattdessen lieber auf bewährte Kräfte setzen.
Die Heimfans, das größte Ass im königsblauen Ärmel, verfolgten gebannt den Sieg von BVB-Profi Mats Hummels über ihren Kapitän Atsuto Uchida im Schnick-Schnack-Schnuck bei der Seitenwahl. Es folgte ein 90-minütiges Auf und Ab der Gefühle im Kampf um den Jackpot. Dieser wurde nach dem zuvor nicht als Trink-Spiel zugelassenen 100. Showdown der Erzrivalen schließlich gerecht aufgeteilt. Während die Schalker damit sichtlich und hörbar zufrieden waren, verärgerte das 2:2 die Dortmunder sehr. Denn anders als heuer schon so oft vermochte BVB-Croupier Edin Terzic seine Joker diesmal nicht glück- und siegbringend einzusetzen. Von wegen „Die Bank gewinnt immer“.