Wieder gefährlich
Bayernliga: U21 des FCI schlägt Ismaning verdient mit 2:0 – Krupa und Udogu mit starkem Comeback

16.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:33 Uhr
Julian Meier

Vergab gleich zwei gute Möglichkeiten: Renato Domislic (Mitte) hatte beim 2:0 des FC Ingolstadt II gegen den FC Ismaning kein Schussglück. Dieser Ball ging am Tor vorbei. Foto: Rimmelspacher

Fußball ist oftmals Auslegungssache. So könnte man ja behaupten, dass der FC Ingolstadt II zuletzt „nur“ dreimal in Folge Unentschieden gespielt hat. Trainer Alexander Käs gab allerdings zu bedenken, dass sein Team andererseits auch sechsmal in Folge ungeschlagen geblieben ist. Beides ist vollkommen richtig, die jeweiligen inhaltlichen Aussagen sind dafür recht konträr. Wenig Auslegungsspielraum gab es am Samstag, als die Jungschanzer durch das 2:0 (1:0) gegen den FC Ismaning wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt sind.

„Von der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, war es sehr souverän. Von dem her sind wir schon zufrieden, auch wenn wir es unnötig spannend gemacht haben“, sagte Käs nach Spielschluss. Trotz einer Vielzahl an besten Chancen machte der FCI erst in der Nachspielzeit mit dem 2:0 den Deckel drauf. Am Ende überwog aber die Freude über die stark verbesserte Offensivleistung. „Es war wichtig, dass wir im letzten Drittel besser werden und uns wieder mehr Torchancen erspielen. Das haben wir geschafft“, lobte Käs.

Im Vergleich zum 1:1 gegen den SV Erlbach tauschte der FCI-Coach sein Personal auf vier Positionen. Teils geschah dies zwangsweise, teils aber auch aus erfreulichen Gründen. So verstärkten die beiden Säulen aus der Hinrunde, David Udogu und Jeroen Krupa, nach längerer Profikader-Unterbrechung mal wieder die U21. Wie wichtig die beiden sind, wurde sofort sichtbar: Krupa erzielte das wichtige 1:0, und Udogu machte 90 Minuten lang Betrieb auf der rechten Seite. „Das hat uns schon gutgetan, dass die beiden Jungs wieder auf dem Platz standen“, sagte Käs. Gezwungenermaßen musste er derweil auf seinen spielenden Co-Trainer Mario Götzendörfer verzichten, der krankheitsbedingt ausfiel.

Erstmals in diesem Jahr traten die Schanzer wieder im heimischen ESV-Stadion auf, nachdem sie zuvor auf dem Kunstrasenplatz am Audi-Sportpark ihre Spiele bestritten hatten. In der Anfangsphase zeigten die Ingolstädter dann durchaus noch einige Anpassungsprobleme. Nach durchwachsenen ersten 20 Minuten wurde die Käs-Elf aber immer druckvoller. Kapitän Michael Senger scheiterte mit einem Distanzschuss. Kurz vor der Halbzeit passierte es dann doch noch: Ishak Karaogul steckte auf der rechten Seite durch auf Benedikt Schwarzensteiner, der brachte den Ball flach auf den ersten Pfosten, wo Krupa die Kugel zum 1:0 ins Tor grätschte (40.) – für Käs „in dem Moment auch verdient“.

Nach dem Seitenwechsel liefen die Gäste aus dem Münchner Norden höher an, was dem FCI wiederum mehr Räume im Angriffsspiel gab. Vielleicht zu viel Raum, zumindest für Renato Domislic: Gleich zweimal lief er mutterseelenallein auf den Ismanings Keeper Lorenz Becherer zu. Einmal, von halblinks kommend, schoss er den Ball am Tor vorbei. Beim zweiten Mal, von halbrechts kommend, schoss er den Torwart an – zwei „Wahnsinnschancen“, wie Käs anmerkte. „Normalerweise ist es im Fußball dann so, dass hinten noch einer reinfliegt. Aber wir haben es gut wegverteidigt“, sagte er.

In der Nachspielzeit hatte Ismaning dann nochmal Eckball, Torhüter Becherer ging mit nach vorne. Der Ball kam rein, die Schanzer klärten, konterten und der eingewechselte Leon Nuhanovic konnte mit dem Ball über das halbe Spielfeld bis über die verwaiste Torlinie dribbeln – die Entscheidung (90.+3).

„Ich finde, dass man es Ismaning angemerkt hat, dass sie die letzten Spiele sehr gut performt und den Klassenerhalt eigentlich fast schon gesichert haben. Vom Gefühl her hatten sie nicht mehr die allerletzte Schärfe. Das wird in den nächsten Spielen für uns anders sein“, meinte Käs. Dann geht es der Reihe nach zuerst gegen den Vorletzten TSV Rosenheim (Freitag, 19 Uhr) und anschließend gegen Schlusslicht VfB Hallbergmoos (28. April).

DK


FC Ingolstadt II: Zech – Schwarzensteiner, Räuber, Kampmann – Udogu, Karaogul, Senger – Hoti (62. Domislic), Cabrera (85. Nuhanovic) – Krupa (85. Mazreku), Madougou (75. Riedl).
Tore: 1:0 Krupa (40.), 2:0 Nuhanovic (90.+3). – Schiedsrichter: Dotzel (Heidenfeld). – Zuschauer: 100.