Nach 23 Minuten war schon alles klar
Bayernliga: FC Ingolstadt II fertigt Rosenheim dank überragender Anfangsphase mit 5:0 ab

23.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:13 Uhr
Julian Meier

Steuerte einen Doppelpack bei: Juan Cabrera erzielte in Rosenheim das 2:0 und das 3:0 für die U21 des FCI. Foto: Meyer

Der Schiedsrichter hätte die Bayernliga-Partie eigentlich bereits nach 23 Minuten abpfeifen können. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, wer den Platz am Freitagabend als Sieger verlassen würde. Er tat es nicht, und so stand es nach 90 Minuten schließlich 5:0 (4:0) für den FC Ingolstadt II. Regionalliga-Absteiger TSV Rosenheim war letztlich chancenlos gegen die furios aufspielenden Jungschanzer.

„Vor allem in der Anfangsphase war es ein hervorragender Auftritt. Da können wir natürlich sehr, sehr zufrieden sein“, lobte FCI-Trainer Alexander Käs. Auf viel Gegenwehr stieß sein Team nicht. Die abstiegsbedrohten Gastgeber hätten eigentlich mit Rückenwind ins Spiel gehen können, nachdem sie in der Vorwoche Türkspor Augsburg mit 5:2 besiegt hatten. Aber das ließen die Schanzer nicht im Ansatz zu. „Es war unser Plan, möglichst gut aus der Kabine rauszukommen, weil wir natürlich wussten, dass Rosenheim versuchen wird, ihr Selbstbewusstsein vom letzten Wochenende mitzunehmen“, erklärte Käs. Nach vier Toren in den ersten 23 Minuten war dieser Tagesordnungspunkt abgehakt. „Dass es so gut aufgeht, war natürlich nicht zu erwarten“, meinte Käs.

Bis zu Treffer Nummer eins dauerte es gerade einmal sieben Minuten: Ishak Karaogul wurde bedient, spielte den Ball durch die Schnittstelle der Abwehr und Jeroen Krupa blieb freistehend vor dem Torwart eiskalt – das frühe 1:0. Sein Sturmpartner Ibrahim Madougou hätte nur wenig später gleich das zweite Tor oben draufsetzen können, als er zwei Gegenspieler abschüttelte, ebenfalls allein auf den Torwart zulief, aber im Gegensatz zu Krupa den Ball am Tor vorbeischob.

Die Schanzer waren allerdings gierig genug, um sich davon nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Sie stellten eben mit der nächsten Chance das Ergebnis auf 2:0: Angriff über die rechte Seite, Querpass von Krupa und in der Mitte musste Juan Cabrera nur noch einschieben (13.). Wiederum zwei Minuten später machte der gebürtige Uruguayer seinen Doppelpack perfekt, als er nach starker Vorarbeit von David Udogu zum 3:0 traf. Beim vierten Treffer scheiterte Krupa zunächst noch am Rosenheimer Torwart, den Abpraller drückte Madougou schließlich über die Linie (23.). 4:0 – und das nach nicht mal einer halben Stunde. „Das war super Fußball“, schwärmte Käs.

Danach hätte sein Team ein wenig „das Gas rausgenommen“ – was wiederum Rosenheim nutzte, um sich in diesem bislang recht einseitigen Spiel auch anzumelden. Nach einer Halbfeldflanke stand Bojan Tanev plötzlich mutterseelenallein vor FCI-Keeper Ludwig Zech, doch er schob die Kugel am Tor vorbei. Ein anderes Mal schoss Zech beim Klärungsversuch seinen Gegenspieler Dzenan Hodzic an, der Ball ging ebenfalls neben das Tor. „Da hätten wir auch eins kassieren können“, räumte Käs ein.

Im zweiten Durchgang hatte sein Team wieder die volle Kontrolle über das Spiel, ohne sich allerdings noch die ganz großen Chancen herauszuspielen. Einen Treffer gab es aber doch noch zu bejubeln: Der eingewechselte Valentin Hoti setzte Kapitän Michael Senger auf der linken Seite in Szene, der legte den Ball in den Rücken der Abwehr, wo Krupa abschloss – der Ball landete abgefälscht durch Michele Cosentino zum 5:0 im Netz (76.).

Also alles „top, top, top”, wie Pep Guardiola sagen würde? „Ich hätte mir gewünscht, dass wir noch einen Tick mehr Zielstrebigkeit Richtung Tor gehabt und vielleicht das ein oder andere Tor mehr gemacht hätten. Aber das ist natürlich Jammern auf ganz hohem Niveau“, sagte Käs. Von solchen Gedankenspielen kann Rosenheim nur träumen: Der Vorsprung auf Schlusslicht VfB Hallbergmoos beträgt nach der Klatsche vom Freitag nur noch drei Punkte, dazu hat der Regionalliga-Absteiger jetzt auch das schlechtere Torverhältnis. Allerdings muss genau dieser VfB Hallbergmoos am kommenden Freitag (19.30 Uhr) selbst gegen die Schanzer antreten. Der Tabellenletzte muss darauf setzen, dass die Gier der Ingolstädter nach den fünf Toren gegen Rosenheim erstmal gestillt ist.

DK


FC Ingolstadt II: Zech – Schwarzensteiner, Räuber, Kampmann (46. Nuhanovic) – Udogu, Götzendörfer (61. Hoti), Senger (77. Riedl) – Karaogul, Cabrera – Krupa (77. Mazreku), Madougou (61. Perconti).
Tore: 0:1 Krupa (7.), 0:2 Cabrera (13.), 0:3 Cabrera (15.), 0:4 Madougou (23.), 0:5 Cosentino (76./Eigentor). – Schiedsrichter: Höfer (Feucht). – Zuschauer: 118.