Schützen-EM
Anna-Lena Geuther holt Team-Silber

01.08.2022 | Stand 22.09.2023, 20:26 Uhr

Zufrieden mit ihrem Wettkampf in Zagreb: Anna-Lena Geuther. Foto: privat

Zagreb/Gaimersheim – Was für ein Debüt: Gleich bei ihrer ersten Europameisterschaft in der Disziplin Großkaliber wurde Anna-Lena Geuther Vizeeuropameisterin im Mannschaftswettkampf mit dem Großkalibergewehr über 300 Meter. In der Einzelwertung erkämpfte sich die Gaimersheimerin zudem den vierten Platz mit 578 Ringen und lag damit nur einen Ring hinter der Drittplatzierten aus Finnland.

Die Europameisterschaft in Kroatien fand unter schwierigen Bedingungen statt. Es war sehr windig und sehr heiß, sodass auf den Scheiben ein Hitzeflimmern entstand, eine sogenannte Mirage. „Mir ging es richtig schlecht wegen der Aufregung“, erzählt Geuther beim spontanen Empfang im Schützenheim von Hubertus Gaimersheim. Trotzdem zeigte sie Spitzenleistungen.

In der Disziplin 3x20 Schuss gab es lediglich einen Qualifikationsdurchgang. In der ersten Runde gelang es der deutschen Nationalmannschaft um Geuther, Lisa Müller und Veronique Münster, mit 1720 Ringen einen Europarekord aufzustellen und die Führung im Wettkampf zu übernehmen. Die Mannschaften der Schweiz (1703 Ringe), Polen (1701 Ringe) und Estland (1675 Ringe) zogen ebenso in die Finalrunden ein.

Im sogenannten Gold Medal Match beziehungsweise dem Bronze Medal Match wurde die Mannschaftswertung jedoch wieder auf Null gesetzt – und in einem anderen Modus geschossen. Nun schoss jeweils ein Akteur pro Mannschaft liegend, kniend und stehend, wobei Punkte vergeben wurden. Die Mannschaft, die zuerst 16 Punkte erreicht hatte, gewann das Match. Im Finale setzten sich die Schweizer gegen Geuther und ihr Team durch. Die Bronzemedaille ging an Polen.

Im Einzelwettkampf mit 60 Schuss liegend erzielte Geuther 584 Ringe. Dabei gab es an ihrer Waffe während des Wettkampfs allerdings einen Defekt, der ihr eine Zeitverzögerung einbrachte und natürlich die Konzentration störte, sodass sie nicht mehr zu ihrer besten Leistung zurückfand.

Geuther war dennoch zufrieden. „Klar flossen bei der Siegerehrung ein paar Tränchen, aber man kann jetzt noch nicht alle Emotionen rauslassen. Die Wettkampfsaison fing mit der EM gerade erst an und bis zur Weltmeisterschaft in Kairo Ende Oktober würde sonst die gesamte Spannung abfallen.“ Bis dahin ist noch Zeit, wobei die Trainingsmöglichkeiten stark eingeschränkt sind, sodass sie mit drei einzelnen Wochen in Sonthofen auskommen muss. „In Ägypten wird es sehr schwer werden eine Medaille zu holen, weil dort die Weltspitze antritt. Mein Ziel ist es daher, unter die ersten 15 zu kommen“, sagt sie.

mhc