Lentinger Plan geht auf
A-Klassen: TSV sichert sich mit Defensivtaktik die Meisterschaft – Spielabbruch bei der FT Ringsee

30.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:12 Uhr

Es ist geschafft: Aufsteiger TSV Lenting lässt Spielertrainer Metehan Kuscuoglu nach Spielende hochleben. Foto: Enzmann

Der TSV Lenting kehrt nach 15 Jahren in die Kreisklasse zurück. Am letzten Spieltag reichte dem Tabellenführer ein torloses Unentschieden beim direkten Konkurrenten und Verfolger FC Irfersdorf zum Gewinn der Meisterschaft in der A-Klasse 1.

In der A-Klasse 2 leistete sich der MTV Ingolstadt im Fernduell mit dem TSV Gaimersheim II keinen Ausrutscher, bezwang den FC Hepberg mit 4:1 und behauptete damit Relegationsrang zwei. Die vorerst letzte A-Klassenbegegnung der bereits als Absteiger feststehenden FT Ringsee gegen den SV Irsching-Knodorf wurde aufgrund Personalmangels bei den Gastgebern bereits nach rund 15 Spielminuten abgebrochen.

Vor 300 Zuschauern behielt Tabellenführer TSV Lenting im Finale um die Meisterschaft in der A-Klasse 1 beim direkten Konkurrenten die Nerven und sicherte sich den direkten Aufstieg in die Kreisklasse: „Wir können auch Unentschieden“, freute sich Lentings Sportlicher Leiter Peter Wolf über den Punktgewinn und ergänzte: „Unsere für heute gewählte Defensivtaktik war der Schlüssel. Ein großes Lob an die Mannschaft. Sie hat die Vorgaben exzellent umgesetzt.“ Irfersdorfs Abteilungsleiter Manuel Biedermann zeigte sich keineswegs enttäuscht: „Es war ein sehr intensives Spiel. Lenting hat brutal defensiv gespielt. Wir haben alles probiert um zu gewinnen. Jetzt freuen wir uns auf die Relegation. Dies ist für uns bereits ein Riesenerfolg.“ Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Beiden Mannschaften merkte man die Bedeutung der Begegnung an. Die Gäste machten die Räume in der eigenen Spielhälfte eng und verlegten sich auf Konter, während der FCI immer wieder vergeblich versuchte, Lücken im Defensivverbund des TSV zu finden. Torchancen blieben auf beiden Seiten die Ausnahme.

In der vergangenen Spielzeit verspielte der MTV Ingolstadt am vorletzten Spieltag die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation, jetzt machten es die Lilaweißen unter offenbar schwierigen Umständen besser. „Wir kamen nicht gut in die Begegnung und mussten früh einen Gegentreffer hinnehmen. Die Einwechslung angeschlagener Spieler im zweiten Durchgang hat dann den Ausschlag gegeben. Wir freuen uns auf die Relegation“, erklärte MTV-Abteilungsleiter Ivan Covic. Der Tabellensechste aus Hepberg begann überzeugend und ging nach einem Zuspiel von Spielertrainer Ibo Güngör durch Hussaion Al Sarqabi mit einem Volleyschuss ins Kreuzeck in Führung. Der FCH vergab in der Folge mehrere gute Einschussmöglichkeiten. MTV-Angreifer Habib Berisha nutzte hingegen einen Konter zum 1:1-Halbzeitstand (20.). Mehrere Wechsel und Umstellungen, ein aus Gästesicht strittiger Foulelfmeter und eine Zehn-Minuten-Strafe gegen Hepbergs Sayed Sadat brachten den MTV schließlich auf die Siegesstraße. Zudem war einmal mehr Verlass auf Drazen Lovric: Zunächst verwertete der Torjäger den Strafstoß zur 2:1-Führung (64.), acht Minuten später sorgte er nach einem schönen Doppelpass per Flachschuss für die Vorentscheidung. Den Schlusspunkt setzte schließlich Xabier Azaola Oiza nach einem Konter (89.). „Man hat dem MTV die Nervosität angemerkt. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. Erfreulich war heute zu sehen, dass wir auf unser A-Jugendspieler bauen können“, erklärte FCH-Coach Ibo Güngör, der auch in der kommenden Saison den FC Hepberg trainieren wird.
TSV Gaimersheim II - FC Nassenfels 7:0 (3:0): Trotz des Kantersieges reichte es für die Gaimersheimer Zweite nicht mehr für die Aufstiegsrelegation: „Für uns war es dennoch eine zufriedenstellende Saison. Die junge Mannschaft hat sich gefunden und gut mitgezogen. Insgesamt war es heute ein auch in dieser Höhe verdienter Erfolg“, meinte TSV-Trainer Ben Brucker, der in der kommenden Spielzeit einen neuen Anlauf zum Aufstieg nehmen will. Nach mehreren vergebenen Chancen brachte Co-Trainer Carlo Leilich die Heimelf in Führung (18.), Simon Gelbmann (27.) und Nico Moser (36.) sorgten für den Halbzeitstand. Nach dem Wechsel erhöhte erneut Leilich auf 4:0 (52.), ehe Enrico Burkhart (60.) und zweimal Bastian Auerbach (68., 70.) den Endstand herausschossen. „Für uns war es in dieser Übergangssaison wichtig, nicht in Abstiegsgefahr zu kommen. Dies ist gelungen. In der neuen Saison bauen wir auf einen starken A-Jugendjahrgang. Der TSV war heute klar besser. Ärgerlich, dass das Ergebnis so deutlich ausfiel“, sagte Nassenfels Abteilungsleiter Matthias Stark.

Im Kampf um Rang zehn behielt der in der Rückrunde meist überzeugende SV Haunwöhr die Oberhand: „Wir haben ordentlich begonnen und sind dann in der Drangphase der Hundszeller in Rückstand geraten. Vor allem im zweiten Durchgang haben wir unsere konditionellen Vorteile ausgespielt und am Ende verdient gewonnen“, erklärte Haunwöhrs Übungsleiter Christian Springwald. Die Hausherren gingen durch Florian Tank in der 38. Minute in Führung. Nach dem Wechsel übernahm Haunwöhr die Kontrolle und kam nach einem schönen Spielzug über die linke Außenbahn durch Julius Walter mit dessen siebtem Saisontreffer zum Ausgleich. Die Blau-Schwarzen blieben am Drücker. Es dauerte bis zur 87. Minute, ehe Kapitän Matthias Ott einen Foulelfmeter zum 2:1 nutzte. „Wie so oft in dieser Saison spielen wir eine gute erste Halbzeit, in der wir durchaus ein, zwei Tore mehr hätten erzielen können. Im zweiten Durchgang war Haunwöhr dann klar besser“, meinte Hundszells Coach Michael Eberl, der dem Verein in der kommenden Spielzeit nur noch als Spieler zur Verfügung stehen wird.
MBB SG Manching - TSV Pförring 3:1 (1:0): „Es war ein schönes Spiel. Pförring begann druckvoll, aber wir konnten uns heute durch viele spielerische Lösungen auszeichnen. Am Ende hat man gemerkt, dass der Gegner nicht mehr muss“, erklärte MBB-Coach Ali Erbas. Nach mehreren Tormöglichkeiten für den Meister erzielte auf der anderen Seite Mertcan Gürses nach einer Flanke von Emre Erbas per Kopf die Halbzeitführung für die Hausherren (40.). Lukasz Andrzejewski umkurvte nach einem Pass von Waldemar Stengler noch den Torhüter und stellte auf 2:0 (55.). Drei Minuten später gewann Pförrings Torjäger Manuel Nest nach einem weiten Ball das Laufduell gegen die MBB-Defensive und vollendete zum Anschlusstreffer. Für die Entscheidung sorgte dann Stengler nach einer Stunde Spielzeit, als er Pförrings Torhüter Frank Elstner mit einem strammen Schuss überwand. TSV-Abteilungsleiter Markus Guttenberger sah es gelassen: „Insgesamt war es ein lauer Sommerkick. Uns hat heute die Spritzigkeit gefehlt, außerdem haben wir einige gute Chancen liegenlassen. Der MBB-Sieg war verdient.“
SV Oberstimm - TSV Unsernherrn 1:0 (0:0): „Man hat nicht gemerkt, dass der Zweite gegen den Zwölften spielt. Mit vielen gewonnenen Zweikämpfen haben wir Oberstimm den Spaß am Spiel genommen. Das Ergebnis kam unglücklich zustande und hätte am Ende auch umgekehrt lauten können“, erklärte TSV-Spielertrainer Patrick Kreutzer. Auf beiden Seiten waren Torchancen Mangelware. Nach dem Wechsel boten sich den Gästen zwei klare Einschussmöglichkeiten, die jedoch nicht genutzt wurden. Der Treffer des Tages fiel dann kurz vor Schluss. Ein abgefälschter Fernschuss von Patrick Fuchs prallte als „Wembley-Tor“ vom Querbalken hinter die Torlinie und von dort wieder ins Spielfeld zurück. (88.). SVO-Spielertrainer Butrint Iberdemaj, dessen Team die Relegationsteilnahme bereits sicher hatte, war mit dem Auftritt seiner Elf nicht zufrieden: „Wir hatten uns die gesamte Begegnung anders vorgestellt. Viele meiner Spieler waren heute nicht präsent. Es hat die Laufbereitschaft gefehlt, die Leistung war durchwachsen.“
SV Ernsgaden - TV Vohburg 3:0 (1:0): „Fußballerisch war das sicher kein Leckerbissen. Wir wollten den achten Rang halten, dies ist uns gelungen. Das Ergebnis ist etwas zu hoch ausgefallen“, lautete das Fazit von SVE-Abteilungsleiter Fabian Breu. Beide Teams begannen verhalten, dennoch gingen die Gastgeber nach zwölf Minuten etwas überraschend in Führung. Einen Konter schloss Luis Donabauer mit einem Schuss aus spitzem Winkel ab. Die Begegnung plätscherte weiter dahin, ehe Raphael Wauschek einen Abspielfehler in der Vohburger Abwehr zum 2:0 nutzte (72.). Der eingewechselte Markus Schabenberger schob schließlich einen Querpass zum 3:0-Endstand ein (87.): „Insgesamt ein müder Kick beider Teams. Wir haben heute zu wenig investiert. Nach dem 2:0 war der Bann endgültig gebrochen“, meinte TV-Spielertrainer Thomas Thaleder.
FT Ringsee - SV Irsching-Knodorf (abgebrochen): Die bereits als Absteiger feststehende FT Ringsee konnte die Begegnung aufgrund großer Personalsorgen nur mit acht Spielern beginnen. Als in der Anfangsviertelstunde ein weiterer Feldspieler sowie der Torhüter verletzungsbedingt ausschieden, blieb Schiedsrichter Hans Kroll keine andere Möglichkeit, als die Partie vorzeitig zu beenden.
TSV Reichertshofen - FC Rockolding: Die Begegnung wurde aufgrund von Personalproblemen bei der Gästemannschaft abgesagt.

kuk