Kuschelig oder No-Go?
Soll Hund oder Katze mit im Bett schlafen?

03.04.2023 | Stand 03.04.2023, 10:33 Uhr |

Hund im Bett - Manche Hundehalter lieben es, wenn der Hund mit in ihrem Bett schläft. Wenn man es ihm als Welpe erlaubt hat, ist es schwierig, ihm das später wieder abzugewöhnen, aber machbar. - Foto: Monique Wüstenhagen/dpa-tmn

Ganz gleich, ob Hund oder Katze mit ins Bett dürfen oder nicht: In beiden Fällen ist es sinnvoll, auf Hygiene und Sicherheit zu achten - und auf einen kuscheligen Schlafplatz als Alternative.

Manche finden es kuschelig, andere würden Hund oder Katze niemals auf ihr Kissen lassen: Ob Haustiere mit ins Bett dürfen, ist eine persönliche Entscheidung.

Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund rät dazu, sich schon vor der Anschaffung eines Tieres zu überlegen, ob es mit ins Bett darf oder nicht.

Mit einem Welpen ist es im Bett vielleicht gemütlich. Aber möchte man auch noch mit dem ausgewachsenen Hund dort schlafen? Falls nicht, sollte das Verbot bereits für den Welpen gelten. «Ist das Ins-Bett-Springen einmal erlaubt und einmal nicht, wird der Hund nicht wissen, welches Verhalten von ihm erwartet wird.»

Gegen mögliche Parasiten vorsorgen

Erlaubt man dem Tier den Aufenthalt im Bett, gibt es einige wichtige Punkte - insbesondere in Bezug auf Sicherheit und Hygiene. «Man sollte bedenken, dass es Zoonosen gibt, also Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden können», sagt Lea Schmitz.

Das können etwa Flöhe und Zecken sein, die auch Krankheiten übertragen können. Auch Wurmarten können vom Hund auf den Menschen übersiedeln. Ebenso Hautpilze und Giardien, die etwa Darmprobleme verursachen können. Regelmäßige Parasitenvorsorge ist deswegen wichtig. «Dies sollte aber auch unabhängig davon geschehen, ob das Tier mit ins Bett darf oder nicht.»,

Bei Katzen im Bett sind Hygiene und Parasitenschutz ebenfalls wichtig, ganz besonders für Freigänger. «Sie sollten regelmäßig auf Flöhe und Zecken untersucht und gegen diese Parasiten behandelt werden.» Katzen können etwa Spulwürmer, Toxoplasmose, Bartonellose und auch die sogenannte Katzenkrankheit mitbringen. Besonders Menschen mit einem schwachen Immunsystem, Säuglinge und Kleinkinder sind gefährdet. Das spricht im Zweifel eher gegen die Katze im Bett.

Keine Tiere mit ins Baby- und Kleinkind-Bettchen

Bei Babys und Kleinkindern sollten Hunde und Katzen im Bett tabu sein. Ein Kind könnte sonst gekratzt oder gebissen werden. Es besteht auch die Gefahr, dass Babys ersticken, «wenn sich der Hund zum Beispiel auf das Gesicht des Kindes legt oder die Decke auf das Kind scharrt», warnt Lea Schmitz.

Sandra Ross von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten empfiehlt eine klare Linie. Vor allem dann, wenn Hund und Katze nicht mit ins Bett sollen. «Es müssen klare Regeln aufgestellt und diese dann auch durchgesetzt werden», sagt sie. «Konsequenz ist dabei ein ebenso wichtiger Punkt wie Lob beim gewünschten Verhalten.»

Tierfreies Bett: Klare Regeln und Konsequenz

Konkret heißt das: Sobald der Hund verbotenerweise ins Bett springt, setzt man ihn zurück ins Körbchen. «Bleibt der Hund im Körbchen, wird er gelobt», sagt Ross. Der Hund sollte als Alternative einen gemütlichen Schlafplatz gestellt bekommen, an dem er sich ganz ausstrecken kann. Dieser sollte weder direkt in der Sonne noch im Durchzug stehen. Der Platz sollte jedoch nicht an einem Durchgangsort sein, sondern eher in einer ruhigen Ecke.

Es kann auch vorkommen, dass man erst später merkt, dass es doch keine so gute Idee war, den Hund mit ins Bett zu nehmen. Mit etwas Geduld kann man dem Tier das Bett auch wieder abtrainieren. Die Erziehung müsse in diesen Fällen besonders konsequent und Befehle sehr klar sein, sagt Sandra Ross. Damit der Hund nicht noch weiter verwirrt wird. «Es dürfen also keine Ausnahmen zugelassen werden.» Gewalt und Strafe sind tabu: «Die Kombination aus Lob bei gewünschtem Verhalten des Hundes und Konsequenz ist der richtige Weg.»

Auch Katzen kann man das Bett abtrainieren

Soll die Katze nicht mit ins Bett, kann man auch sie davon abhalten. Oft ist das etwas schwieriger als bei Hunden - aber nicht unmöglich. «Aber auch Katzen kann man erziehen», sagt Ross.

Die Erziehung von Katzen läuft nach dem gleichen Prinzip wie die Erziehung von Hunden: keine Strafe, sondern Lob und Konsequenz. Wenn die Katze aufs Bett hüpft, wird sie wieder herunter genommen und zum Beispiel auf dem Kratzbaum gesetzt und dort gelobt. «Mit der Zeit lernt die Katze, dass es sich schlicht nicht lohnt, aufs Bett zu springen», sagt Ross.

Ganz gleich, ob die Katze im Bett schlafen darf oder nicht: Man sollte ihr immer mindestens einen alternativen Schlafplatz anbieten. Wichtig zu wissen: Katzen schlafen gerne erhöht, dort fühlen sie sich gut geschützt. Außerdem fühlen sie sich auch in Höhlen sehr wohl.

© dpa-infocom, dpa:221101-99-343009/3

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