Der Ara braucht dringend mehr Aufmerksamkeit, denn der Lebensraum des bunten Vogels ist in den letzten Jahrzehnten stark geschrumpft. Dass der Papagei sich nur alle zwei Jahre fortpflanzt, kommt erschwerend hinzu.
Der Ara ist das Zootier des Jahres 2023. Von insgesamt 19 Ara-Arten sind mehr als die Hälfte bedroht oder gefährdet, drei Arten gibt es bereits gar nicht mehr, wie die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) am Montag im Wuppertaler Zoo mitteilte.
Die «Zootier des Jahres»-Kampagne hat vor allem den Einsatz für gefährdete Tierarten zum Ziel, die noch nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen.
Die Lebensräume der Aras in Bolivien und Ecuador würden durch die Landwirtschaft zerstört, da sie bestimmte Bäume zum Brüten sowie bestimmte Nahrung benötigten, mahnte Viktoria Michel, Koordinatorin vom Zootier des Jahres, in Wuppertal. Neben den natürlichen Fressfeinden sei auch die Wilderei ein zunehmendes Problem - der Ara ist weltweit ein beliebtes Haustier.
Niedrige Fortpflanzungsrate
Außerdem haben Aras demnach eine sehr niedrige Fortpflanzungsrate mit nur etwa zwei Eiern alle zwei Jahre. Der Direktor des Wuppertaler Zoos, Arne Lawrenz, sagte, das Ziel sei es jetzt, künftig pro Jahr 50 bis 100 Aras in Brasilien auszuwildern. Auch Nordrhein-Westfalens Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) war im Wuppertaler Zoo und betonte die große Bedeutung des Erhalts bedrohter Tierarten.
Das Zootier des Jahres wird bereits seit 2016 im Rahmen der Artenschutzkampagne gekürt. Im vergangenen Jahr machte das Pustelschwein das Rennen, zuvor waren es schon das Krokodil oder auch der mit dem Ara verwandte Beo.
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