Bitte kein Brot!
An Enten besser Obst und Haferflocken verfüttern

08.11.2022 | Stand 08.11.2022, 11:04 Uhr

Brot Enten Obst Haferflocken verfüttern füttern - Kinder lieben es, Enten und Schwäne zu füttern. Brot sollten sie dafür aber zu Hause lassen. - Foto: Silas Stein/dpa/dpa-tmn

Gerade mit Kindern ist Enten füttern sehr beliebt. Meist geschieht das mit altem Brot. Doch Brot schadet den Tieren und der Wasserqualität mehr als es hilft. Es gibt Alternativen - aber in Maßen.

Obwohl oft Schilder an Seen darauf hinweisen, keine Enten zu füttern, halten sich nicht alle daran. Sie denken, sie tun den Wasservögeln etwas Gutes. Doch das ist nicht der Fall. Gerade wenn es sich beim Futtermittel um Brot handelt.

Brot enthält generell Salz, dass den Wasservögeln schaden kann. Große Mengen von trockenem Brot können im Magen oder Hals durch aufgenommenes Wasser beim Trinken stark aufquellen und zu Problemen führen – bis hin zum Ersticken, warnt Biologin Eva Lindenschmidt, Wildtierexpertin bei Tierart, einem Tier- und Artenschutzzentrum von Vier Pfoten.

Faule Futterreste rauben Fischen Sauerstoff im See

Teilweise landen ganze Brötchen oder Brotscheiben im Wasser – oft viel zu groß, um von Enten zerkleinert werden zu können. Die Futterreste sinken auf den Gewässergrund hinab und verfaulen dort. Mit bösen Folgen: Der beim Zersetzungsprozess verbrauchte Sauerstoff fehlt den Fischen und Wasserpflanzen.

Bei sehr starker Verschmutzung des Gewässers kann der Sauerstoffgehalt so stark absinken, dass Fische sterben und Pflanzen eingehen, erklärt die Wildtierexpertin.

Alternative Haferflocken nur am Ufer füttern

Wer trotz alledem nicht auf das Füttern verzichten möchte, dem rät Eva Lindenschmidt, auf Füttern mit trockenem Brot gänzlich zu verzichten. Alternativ füttert man lieber spezielles Futter für Wasservögel aus dem Zoohandel. Auch Haferflocken oder klein geschnittenes Obst essen Enten gerne.

Allerdings sollte das Futter nicht ins Wasser geworfen, sondern nur am Ufer verfüttert werden. Aber bitte nicht aus der Hand. Denn es ist wichtig, dass die natürliche Scheu der Tiere erhalten bleibt. Sonst können sie leicht Opfer von Hunden, Katzen oder dem Straßenverkehr werden.

Und weniger ist mehr: Es sollte nur die Menge an Futter verteilt werden, die die Tiere in kurzer Zeit auch fressen. Bleibt dennoch einmal Futter übrig, sollte es aufgesammelt und entsorgt werden.

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